Aues Coach Pavel Dotchev ersetzte im Vergleich zum 2:1 in Rostock den gelbgesperrten Nazarov durch Hochscheidt.
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste nach dem 4:0 gegen St. Pauli auf den erkrankten Gjasula verzichten, für den er Karic auf den Rasen schickte.
Vor leeren Rängen waren die Rollen in Aue nach kleiner Anlaufzeit verteilt: Darmstadt trat selbstbewusst auf und war das aktivere Team, für die zunächst vornehmlich in der Abwehr beschäftigten Sachsen wirkte sich das im ersten Durchgang jedoch nicht negativ aus.
Gonthers Eigentor zählt nicht
Zwar drohte nach Kempes Freistoßflanke früh Gefahr - Männel parierte famos gegen Honsak (3.) -, ein Treffer hätte wegen Abseits aber nicht gezählt. Dies traf dann auf das vermeintliche Führungstor der Hessen zu, als Tietz bei Gonthers Eigentor dem Tor zu nahe stand und nach VAR-Überprüfung zurückgenommen wurde (12.).
Der 15. Spieltag
Bei den Lilien war Manu mit diversen Sololäufen ein steter Unruheherd, doch es fehlte bei den Gästen fortan an Präzision im letzten Drittel. Erzgebirge stellte sich nach und nach besser auf die Angriffe des Gegners ein, verteidigte stabil und suchte sein Heil nach Ballgewinnen im schnellen Umschalten. Daraus resultierten nach Kühns Alleingang eine erste gute Chance durch Jonjic (22.) sowie ein Fernschuss von Hochscheidt (30.).
Das Spiel der Hessen kam bis zur Pause trotz insgesamt 60 Prozent Ballbesitz kaum mehr über Ansätze hinaus. Der zweikampfstarke FCE machte die Räume geschickt eng, einzig ein Kopfball von Luca Pfeiffer kurz vor dem Kabinengang versprühte noch einmal Gefahr (45.+2).
Aue - nun mit Gueye für Sijaric - entwickelte nach Wiederanpfiff mehr Offensivgeist (Kühn, 48., Carlson, 49.). Die beste Gelegenheit zur Führung hatte jedoch Tietz auf der anderen Seite, der freistehend seinen Heber allerdings zu niedrig ansetzte (58.).
Pfeiffer bleibt frei vor Männel cool - Joker Seydel sticht
Wenig später klingelte es jedoch im Auer Tor, Luca Pfeiffer vollendete einen sehenswerten Angriff nach Doppelpass mit Tietz mit seinem zwölften Saisontor zur Führung (62.).
Die Hessen, bei denen Seydel den angeschlagenen Honsak ersetzt hatte, hielten in der Folge die Zügel fest in der Hand. Und es war der Joker, der die Lieberknecht-Elf endgültig auf die Siegerstraße schoss: Nach Baders starkem Zuspiel knallte Seydel das Leder aus 14 Metern trocken ins linke Eck (75.).
Jonjic versprüht noch etwas Hoffnung
Die Lilien agierten weiterhin souverän und hätten erhöhen können (Seydel, Pfostenschuss, 78.), kassierten stattdessen nach einem Abwehrpatzer wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer durch Jonjic (85.). Am Ende wirkte sich dies nicht aus, die Lilien gerieten ncht mehr ernsthaft in Gefahr und setzten ihre Erfolgsserie (jetzt sechs Siege, ein Remis) fort.
Aue verlor erstmals wieder seit vier Partien und hat am 16. Spieltag am Freitag (18.30 Uhr) das Gastspiel in Bremen vor der Brust. Darmstadt empfängt zur gleichen Zeit Düsseldorf.