Im Gegensatz zu Liverpool war der FC Arsenal unter der Woche im League Cup gefordert und erreichte dort durch ein 1:0 gegen West Ham United das Halbfinale. Trainer Arsene Wenger hatte gegen die Hammers aber seine B-Elf aufgeboten - und ließ nun wieder seine Stammelf ran. Elf Wechsel bei Arsenal, das mit derselben Besetzung antrat wie beim letzten Ligaspiel gegen Newcastle United (1:0).
Reds-Coach Jürgen Klopp brachte im Vergleich zum eindrucksvollen 4:0 bei AFC Bournemouth zwei Neue: Im Mittelfeld erhielten Mané und Can den Vorzug vor Oxlade-Chamberlain und Wijnaldum.
Intensiv und temporeich - so kann die Anfangsphase des Verfolgerduells umschrieben werden. Vom Anpfiff weg legten sowohl die Gunners als auch Liverpool ein hohes Tempo vor und suchten bei Ballbesitz zügig den Weg nach vorne. Allerdings agierten die Akteure auf beiden Seiten zunächst zu hektisch, sodass nennenswerte Torchancen vorerst nicht zu sehen waren.
Liverpool nimmt Fahrt auf - Coutinho mit Köpfchen
Premier League
Das sollte sich jedoch ändern, weil die Reds, bei denen Hendersen schon nach zwölf Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, immer mehr Sicherheit in ihr Spiel bekamen. Firmino setzte erste Akzente (22.; 25.), ehe das Klopp-Team seine brutale Konterstärke ausspielte. Aus einem Einwurf in der eigenen Hälfte heraus trugen die Gäste den Ball blitzschnell nach vorne, Salah entwischte auf der rechten Außenbahn und flankte dann nach innen zu Coutinho, der seine Verfolger Xhaka und Wilshere abgeschüttelt hatte und gekonnt aus kurzer Entfernung zum 1:0 einköpfte (26.).
Mit der Führung im Rücken wurden die Liverpooler immer selbstbewusster, die Reds beherrschten fortan Ball und Gegner, legten aber nicht nach. Firmino (33.), Salah (45.) und Mané (45.) ließen teils erstklassige Chancen liegen. So ging es für die Gunners, die in der kompletten ersten Hälfte keinen einzigen Schuss aufs gegnerische Tor zustande gebracht hatten, nur mit einem 0:1 in die Pause.
Achterbahnfahrt nach Wiederanpfiff - 3:2 nach 0:2
Erneuter Ausgleich: Liverpools Roberto Firmino (2.v.r.) trifft zum 3:3. imago
Durchgang zwei lieferte dann das von vielen erhoffte Feuerwerk. Zuerst fälschte der zum Seitenwechsel gekommene Mustafi einen Salah-Schuss unglücklich ab, sodass es hinter Cech, der noch immer auf sein 200. Zu-Null-Spiel in der Premier League warten muss, einschlug (52.).
Danach aber begann der wilde Ritt der Gunners, die binnen fünf Minuten aus einem 0:2 ein 3:2 machten: Zuerst war Sanchez bei Bellerins Flanke handlungsschneller als Gomez und erzielte per Kopf den Anschluss (53.), dann ließ Liverpools Schlussmann Mignolet einen nicht gerade unhaltbaren Flatterball von Xhaka passieren (53.), ehe Özil den Spielverlauf mit einem feinen Heber aus spitzem Winkel ins lange Eck gänzlich auf den Kopf stellte (58.).
Gunners effizient - Roberto Firmino steht bereit
Drei Chancen, drei Tore - Arsenal bewies brutale Effizienz und machte das Emirates Stadium zum Tollhaus. Liverpools Antwort ließ wiederum nicht allzu lange auf sich warten: Über Salah und Can kam der Ball zu Firmino, der zunächst an Cech scheiterte. Der Tscheche hatte allerdings großes Pech, da der von ihm per Faust abgewehrte Ball als Bogenlampe doch noch die Torlinie überquerte (71.).
In der Schlussphase blieb es spannend, auch weil beide Klubs durchaus auf die Entscheidung drängten und gefährliche Möglichkeiten kreierten. Ein weiterer Treffer fiel jedoch nicht, sodass es bei der Punkteteilung blieb. Arsenal blieb auch im fünften Pflichtspiel in Folge ungeschlagen, Liverpool gar seit 13.
Die Liverpooler sind schon bald erneut gefordert, am Boxing Day, dem 2. Weihnachtsfeiertag, geht es zu Hause gegen Swansea City (18.30 Uhr). Arsenal ist zwei Tage später bei Crystal Palace an der Reihe (21 Uhr).