ZSKA-Coach Leonid Slutski schickte exakt die Elf auf den Rasen, die zuletzt in der Liga nicht über ein 1:1 gegen Krasnodar hinausgekommen war.
Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino tauschte im Vergleich zum 2:1 in Middlesbrough (zweifacher Torschütze: Son) in der Premier League zweimal Personal aus: Für Walker und Sissoko liefen Trippier und Lamela auf.
Die Spurs, die erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in Moskau antraten, hatten in der Anfangsphase mehr Ballbesitz, verstrickten sich aber im letzten Drittel immer wieder im Abwehrnetz der Hausherren, die durch Fernandes gleich bei ihrem ersten Angriff Gefahr versprühten (5.). Überhaupt agierte ZSKA in der Anfangsphase zielstrebiger als ein umständliches Tottenham - Alderweireld rettete nach Allis Ballverlust im Eins-gegen-eins gegen Traoré (17.).
Vor beiden Toren tat sich aber wenig. Auf der einen Seite, weil Ballkontrolle der Gäste am und im Strafraum trotz fortwährender Bemühungen ein Fremdwort blieb (Alli, 29.). Und auf der anderen, weil ein häufig tiefstehendes Moskau zunächst zu langsam nachrückte und so Einzelkämpfer Traoré meist allein auf weiter Flur stand.
Alli trifft nur Aluminium
Nach einer halben Stunde öffneten die Kontrahenten das Visier und wurden angriffslustiger: Nach Vertonghens zu kurzer Kopfballabwehr mangelte es Tosic an Präzision (31.), auf der anderen Seite, als die Russen den Ball nicht wegbrachten, dem auffälligen Alli bei seinem 20-Meter-Knaller an die Oberkante der Latte das Glück (35.). Eremenkos gute Ansätze (33., 37.) verpufften, und Alderweirelds Kopfball fehlte es an Druck und Genauigkeit (40.).
2. Spieltag, Gruppe E
Weitere Möglichkeiten sollten bald nach Wiederanpfiff folgen: Son taute auf, wurde in letzter Sekunde gebremst (51.) und schoss Zentimeter daneben (54.), während auch Tosic für die Russen der Führung ganz nahe kam (52.).
Ein Unentschieden war für die Spurs nach Auftaktpleite zu wenig, die Engländer drückten, Moskau lauerte auf Konter. Bei Janssens Chance vom Elfmeterpunkt, der Mittelstürmer traf nach Davies' Hereingabe den Ball nicht richtig, war mehr drin (59.).
Akinfeev hat das Nachsehen
Die Londoner blieben dominant - und sollten belohnt werden: Lamela steckte durch auf Son, der Shchennikov entwischte und aus elf Metern auf 1:0 für die Gäste stellte - Akinfeev war noch dran, der Ball trudelte aber über die Linie (71.).
Son stand dicht vor dem 2:0 (73.), ehe Moskau wütende, aber zu ungestüme Attacken fuhr. Eremenko (80.) und Fernandes (85.) näherten sich dem 1:1 an, letztlich aber blieb es beim insgesamt verdienten knappen Auswärtserfolg für Tottenham.
Moskau ist am Sonntag in der Liga in Rostow zu Gast (20.30 Uhr), Tottenham empfängt ebenfalls am Sonntag in der Liga Manchester City (15.15 Uhr).