Nach dem überraschenden Pokalaus in Sheffield wollte Tottenham in Wolverhampton Wiedergutmachung betreiben. Dementsprechend engagiert starteten die Gäste, die nach dem 0:1 beim Zweitligisten erneut ohne Antonio Conte auskommen mussten und auf fünf Positionen verändert begannen (unter anderem ersetzte Kane Richarlison). Gleich nach fünf Minuten sorgte Sons Schlenzer, den José Sa im Nachfassen festhielt, für den ersten Aufreger. Im Anschluss dominierte Tottenham zwar das Spielgeschehen, strahlte aber gegen tiefstehende Hausherren kaum Torgefahr aus.
Premier League, 26. Spieltag
Doch dann musst José Sa erneut ernsthaft eingreifen: Wieder war er bei einem Schlenzer zur Stelle - diesmal tauchte er bei Kulusevskis Versuch rechtzeitig ab (20.). Im weiteren Verlauf prägten Behandlungspausen den ersten Durchgang. Unter anderem musste Diego Costa auf einer Trage in die Katakomben gebracht werden, nachdem er falsch aufgekommen war (28.).
Pedro Porro und Son verpassen das 1:0
In der daraus resultierenden achtminütigen Nachspielzeit gab es dann aber nochmal einen spielerischen Höhepunkt: Da Pedro Porro einen Freistoß aber nur an die Latte zirkelte (90.+6.), ging es torlos in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte - mit einem Lattentreffer der Gäste. Nach einem schnellen Gegenzug über Höjbjerg und Kane hämmerte Son den Ball aus gut sieben Metern an den Querbalken (47.) - dies sollte aber die letzte Möglichkeit der Nordlonder bleiben.
Lopeteguis Kniff stellt das Spiel auf den Kopf
Denn ein Kniff von Wolves-Coach Julen Lopetegui stellte die Partie auf den Kopf: Die Wolves spiegelten nach dem Wiederanpfiff das System der Gäste - und waren dadurch viel griffiger.
Prompt gab es auch die ersten Chancen: Nachdem Nelson Semedo nur um wenige Zentimeter am Führungstreffer vorbeigerauscht war (51.), parierte Forster einen Jimenez-Kopfball (55.). Die Energie vom Feld schwappte aufs Molineux über. Von den eigenen Fans angepeitscht, drängte die Lopetegui-Elf auf die Führung. Allein Ruben Neves zog binnen weniger als zwei Minuten gleich dreimal aus der Distanz ab (68., 69., 70.) - aber dreimal erfolglos.
Traoré trifft in der Nachspielzeit den Außenpfosten
Als dann auch noch Matheus Cunha nur das Außennetz traf (73.), schien die Belohnung für den Auftritt auszubleiben. Doch acht Minuten vor Schluss sorgte Joker Traoré akrobatisch für das erlösende 1:0: Nachdem Forster einen strammen Schuss von Jimenez nur ins Zentrum abprallen gelassen hatte, setzte der Außenspieler die Kugel per Scherenschlag mithilfe der Latte in die linke Ecke. Die Spurs fanden darauf keine Antwort mehr und hatten Glück, dass Traorés missglückte Flanke nur an den Außenpfosten prallte (90.+4.).
Damit verpasste es Tottenham den Abstand zu Newcastle zu vergrößern, das am Samstagmittag gegen Manchester City verloren hatte, und verpatzte gleichzeitig die Generalprobe für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Milan am Mittwochabend (21 Uhr). Die Wolves hingegen vergrößerten ihren Abstand auf den ersten Abstiegsplatz vorerst auf sechs Zähler. Am kommenden Sonntag, 12. März, ab 17.30 Uhr gastieren sie bei Europacup-Anwärter Newcastle.