Fünfmal in Folge hatte Chelsea in der Premier League zuletzt nicht gewonnen, der Druck auf Coach Graham Potter wuchs. Und gegen Abstiegskandidat Leeds, bei dem Winter-Neuzugang Rutter in der Startelf stand, trat der größte Mangel der Blues aus den vergangenen Wochen erneut zu Tage: die Chancenverwertung.
Die Gastgeber waren klar spielbestimmend, schafften es aber trotz guter Chancen nicht, ihre maue Tor-Bilanz (nur vier in den letzten elf Pflichtspielen!) zu verbessern. Havertz scheiterte frei vor Meslier am Gäste-Keeper (16.), Joao Felix jagte den Ball an die Latte (23.). Sterling hatte jeweils stark vorbereitet. Chilwell schloss aus guter Position im Strafraum viel zu überhastet ab (32.). Die alten Leiden der Blues schienen sich fortzusetzen.
In den Minuten nach der Pause verzeichnete Chelsea über 80 Prozent Ballbesitz. Es musste jedoch eine Ecke her, um den Bann zu brechen: Fofana sprang im Strafraum höher als McKennie und köpfte zur umjubelten Führung ein (53.).
Leeds zeigte sich einigermaßen unbeeindruckt und gestaltete die Partie in einer zunehmend wilden zweiten Hälfte ausgeglichen. Vor allem in den Schlussminuten war bei jedem Ball in den Strafraum die Angst der Blues vor dem späten Ausgleich förmlich zu spüren. Die Defensive wirkte alles andere als sattelfest. Bei ihren wenigen Chancen blieben die Gäste letztlich allerdings zu ungefährlich. Nach einer letzten Ecke köpfte der nach vorne geeilte Torhüter Meslier den Ball in die Arme von Kepa.
Als Chelsea sich zum dringend benötigten Erfolgserlebnis gezittert hatte, war die Erleichterung groß. Auch Klub-Boss Todd Boehly feierte den knappen Sieg gegen den Abstiegskandidaten auf der Tribüne ausgelassen.
Potter darf erst einmal durchschnaufen. Der Druck könnte aber schon wieder zunehmen, wenn die Blues am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den BVB aus der Champions League ausscheiden. Die Königsklasse über die Liga noch zu erreichen, dürfte ein schwieriges Unterfangen werden. Der Rückstand auf Platz 4 beträgt in der Premier-League-Tabelle derzeit 14 Punkte.