Bundesliga

Wolfsburg trennt sich von Trainer Kohfeldt: "Bedauern Entwicklung sehr"

Nachfolgekandidaten kursieren schon

Wolfsburg trennt sich von Trainer Kohfeldt: "Bedauern Entwicklung sehr"

Seine Zeit in Wolfsburg ist abgelaufen: Florian Kohfeldt ist nicht länger Trainer beim VfL.

Seine Zeit in Wolfsburg ist abgelaufen: Florian Kohfeldt ist nicht länger Trainer beim VfL. imago images

Der VfL Wolfsburg hat die enttäuschende Saison 2021/22 als Tabellenzwölfter abgeschlossen - weit entfernt von den eigenen Ansprüchen. Nun machten die Wölfe nach ihrer Saisonanalyse den dritten Trainerwechsel in der Bundesliga unmittelbar nach dem 34. Spieltag perfekt: Wie Markus Weinzierl in Augsburg und Adi Hütter in Mönchengladbach wird auch Florian Kohfeldt ab Juli nicht mehr im Amt sein. Das machte der VfL am frühen Sonntagabend offiziell: Die Zusammenarbeit sei "einvernehmlich" beendet worden, teilten die Niedersachsen mit.

"Wir haben die Analyse der Saison am Samstagabend und Sonntagvormittag fortgeführt und intensiviert und haben uns am Ende auch die Frage stellen müssen, wie belastbar eine weitere Zusammenarbeit wäre", so Geschäftsführer Jörg Schmadtke in der Klubmitteilung. "Dabei sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir von Beginn an einer Drucksituation ausgesetzt wären, die eine zu große Bürde für Mannschaft, Trainer und Klub bedeuten würde. Von daher sind wir in vertrauensvollen und ehrlichen Gesprächen gemeinschaftlich übereingekommen, die Zusammenarbeit zu beenden."

Auch Labbadia wird als Nachfolger gehandelt

Als mögliche Kandidaten gelten unter anderem Matthias Jaissle (RB Salzburg), Daniel Farke (zuletzt Krasnodar) und Sandro Schwarz (Dynamo Moskau), der auch bei Hertha BSC im Gespräch ist. Auch der Name von Bruno Labbadia, der den VfL bereits von Februar 2018 bis Juni 2019 betreute und seit seinem Abschied aus Berlin im Januar 2021 vereinslos ist, kursiert.

Im vergangenen Oktober hatte Kohfeldt den Posten von Mark van Bommel übernommen, eine klare Verbesserung ergab sich seitdem aber nicht. Lange mussten Fans und Verantwortliche gar um den Klassenerhalt bangen. Das 2:2 im Saisonfinale gegen den FC Bayern München, das vierte Spiel ohne Niederlage in Serie, versöhnte nur bedingt.

Kohfeldt: "Bin froh, dass ich die Mannschaft in einem stabilen Zustand hinterlasse"

"Ich habe die Mannschaft in einer komplexen und schwierigen Phase übernommen mit dem Auftrag, sie zu stabilisieren. Wir hatten besonders in der Rückrunde mit vielen Unwägbarkeiten zu kämpfen, die diese Aufgabe extrem erschwert haben", so Kohfeldt. "Gleichwohl ist es uns gemeinsam gelungen, drei Spieltage vor Saisonende das rettende Ufer zu erreichen und eine Entwicklung einzuleiten. Ich bin froh, dass ich die Mannschaft in einem stabilen Zustand hinterlasse."

Mittelfeldchef Maximilian Arnold hatte nach dem Remis gegen den Rekordmeister noch über Kohfeldt gesagt: "Er hat die richtigen Schlüsse gezogen und uns auf die wichtigen Spiele eingeschworen." Das reicht den Klubbossen offenbar nicht. "Wir bedauern diese Entwicklung und bedanken uns bei Florian Kohfeldt, dass er uns in einer schwierigen Situation geholfen und die richtigen Maßnahmen ergriffen hat, um den Klassenerhalt zu sichern", sagte Schmadtke. "Wir wünschen ihm alles Gute und sind überzeugt, dass er seinen Weg als Trainer gehen wird."

Am 26. Oktober 2021 hatte Kohfeldt das Kommando in Niedersachsen übernommen, drei Pflichtspielsiege in Folge ließen Hoffnungen auf eine unbeschwerte Saison keimen. Doch Wolfsburg zeigte sich danach viel zu wankelmütig. Exemplarisch dafür stehen die Spieltage 28 bis 31: Einem 0:3 in Augsburg folgte ein 4:0 gegen Bielefeld, diesem folgte wiederum ein 1:6 in Dortmund und ein 5:0 gegen Mainz.

msc, jpe

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