Knoches Zuckerpass leitet das 1:0 ein
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nahm im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Berlin zwei personelle Veränderungen vor: Naldo und Träsch spielten für Klose (Bank) und Ochs (nicht im Kader). Leverkusens Coach Sami Hyypiä gönnte nach der bitteren 0:4-Champions-League-Klatsche gegen Paris St. Germain drei Akteuren eine Pause: Guardado, Rolfes und Son nahmen zunächst auf der Bank Platz, dafür begannen Boenisch, Hegeler und Reinartz.
In der Anfangsviertelstunde sahen die 27.721 Zuschauer in der Volkswagen-Arena gepflegtes Rasenschach ohne Strafraumszenen oder Abschlüsse. Wolfsburg attackierte schon früh und tief im gegnerischen Drittel mit aggressivem Pressing, Leverkusen zog sich hingegen in die eigene Hälfte zurück, stand dort kompakt und ließ die Hausherren kommen. Mit der ersten gelungenen Offensivaktion sollte es dann aber sofort scheppern: Knoche filetierte die Leverkusener Viererkette mit einem Zuckerpass in den Lauf von Perisic. Der Kroate schaltete den Turbo ein und spielte an der Strafraumgrenze quer auf den mitgelaufenen Dost. Der Stürmer musste nur noch den Fuß hinhalten und schob souverän zum 1:0 ein (13.).
Sam trifft kurz vor dem Pfiff
Der 22. Spieltag
Der Treffer änderte an der taktischen Ausrichtung zunächst nichts. Beide Mannschaften kamen bevorzugt über die Flügel nach vorne und neutralisierten sich weitestgehend im Mittelfeld. Mit fortschreitender Spieldauer wurde die Werkself etwas mutiger und erhöhte den Druck. Kießling (26.), Bender (34.) und Boenisch (34.) verbuchten gute Torchancen.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde Leverkusen für den betriebenen Aufwand belohnt: Kießling schickte Hegeler ans rechte Strafraumeck, von wo der Mittelfeldmann quer vor das Tor auf Sam legte. Der Flügelflitzer nahm direkt ab und traf aus sechs Metern gegen die Laufrichtung von Benaglio zum 1:1 (45.).
Luiz Gustavo und Rodriguez erhöhen
Im zweiten Durchgang bekamen die Zuschauer wieder schwere Kost vorgesetzt: Strafraumszenen waren genauso Mangelware wie Abschlüsse. Stattdessen neutralisierten sich beide Mannschaften mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Ein Zufallsprodukt sollte den VfL dennoch erneut in Führung bringen: Naldo donnerte einen 27-Meter-Freistoß in die Mauer, doch wurde der Ball glücklich in den Lauf des mittlerweile eingewechselten Olic abgefälscht. Der Joker legte von rechts quer nach innen, wo Luiz Gustavo völlig blank stand und das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie drückte (58.).
Nun musste Bayer die Schotten wieder öffnen und ging mehr Risiken in der Vorwärtsbewegung. Dabei entwickelten die Gäste aber zu wenig Durchschlagskraft und zeigten sich anfällig für Konter. Der eingewechselte Caligiuri narrte Hilbert im Strafraum, legte das Spielgerät am Rechtsverteidiger vorbei und nahm ein Foulspiel dankend an. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zeigte sofort auf den Punkt. Rodriguez trat zum Elfmeter an, scheiterte aber an einer tollen Parade von Leno. Doch wie gewonnen, so zeronnen: Der Ball prallte in die Mitte, wo Rodriguez nachsetzte und zum 3:1 abstaubte (73.).
Kurzweilige Schlussphase
Von diesem Rückschlag sollte sich die Werkself nicht mehr erholen. Zwar startete Bayer weiterhin Angriffe und sorgte so für eine kurzweilige Schlussphase, doch fehlte schlichtweg das Fortune im Abschluss. Boenisch (79.), Kießling (83., 87.), Reinartz (86.) und Toprak (90.) brachten ihre durchaus vielversprechenden Möglichkeiten nicht im Tor unter.
Für Wolfsburg geht es am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Hoffenheim weiter. Tags zuvor (15.30 Uhr) genießt Leverkusen Heimrecht gegen Mainz.