Frankfurts Trainer Armin Veh vertraute auf dieselbe Elf, die in der Europa League beim FC Porto 2:2 gespielt hatte. Meier kam so zu seinem 200. Einsatz in der Bundesliga. Auf der Gegenseite wechselte Bremens Coach Robin Dutt nach dem 1:1-Remis gegen Gladbach einmal: Kroos ersetzte den zuletzt formschwachen Lukimya.
Die Rollenverteilung in der Commerzbank-Arena wurde schnell deutlich: Bremen zog sich zurück, verlegte sich auf eine stabile Deckung und lauerte auf Konter. Dagegen übernahmen die Hessen die Initiative, waren von Beginn an darum bemüht, das Spiel zu gestalten, was ihnen aber nur bedingt gelang. Das Problem der Frankfurter war, dass sie aus ihrem teils enormen Ballbesitz, der bei fast 70 Prozent lag, zu wenig machten. Und wenn die SGE einmal zu vielversprechenden Möglichkeiten kam, dann wurden diese sträflich liegen gelassen: Joselu leistete sich eine technische Unsauberkeit (15.), Meier scheiterte per Freistoß am rechten Außenpfosten (19.).
Der 22. Spieltag
Damit hatte es sich bereits mit nennenswerten Chancen im ersten Durchgang. Beiden Teams fehlte es an Spielwitz, Esprit und zündenden Ideen. Folglich entwickelte sich ein zwar interessantes, allerdings aber auch chancenarmes Duell. Möglichkeiten waren also Mangelware, dafür gab es umso mehr intensive Zweikämpfe. Das sollte dann auch Konsequenzen haben: Zuerst sah Frankfurts Kapitän Schwegler seinen fünfte Gelbe und wird deshalb im kommenden Bundesliga-Spiel gesperrt fehlen. Auf der Gegenseite handelte sich Kroos binnen vier Minuten gleich zweimal eine Verwarnung ein und musste folglich mit der Ampelkarte frühzeitig vom Platz (34.).
Dutt reagierte umgehend, brachte Garcia für Petersen und vervollständigte damit wieder seine Viererkette - Caldirola gab fortan den zweiten Innenverteidiger neben Prödl. Am Spielverlauf änderte sich trotz des Platzverweises eigentlich nichts. Werder beschränkt sich auf die Defensive und setzte offensiv nur punktuell Akzente (Junuzovic, 42.).
"Iggy" und Oczipka sorgen vor der Pause für Aufregung
Hoch das Bein: Frankfurts Meier im Duell mit Makiadi (re.). picture alliance
In der Nachspielzeit gab es auf der anderen Seite noch einen Aufreger: Oczipka kam gegen Ignjovski zu Fall und forderte Elfmeter, den Schiedsrichter Felix Zwayer zu Recht nicht gab. Zwar war es ein Foul des Serben, allerdings geschah dies noch außerhalb des Sechzehners - Freistoß wäre die richtige Entscheidung gewesen. So oder so, am 0:0-Pausenstand änderte sich nichts.
Veh reagierte auf die personelle Überzahl und brachte mit Aigner für Madlung einen weiteren Offensivspieler. Ansonsten blieb alles gleich: Bremen erwartete die Hessen tief in der eigenen Hälfte, stellte sich dabei durchaus geschickt an und ließ keine klaren Chancen der SGE zu. Frankfurt hatte mehr Ballbesitz, strahlte aber dennoch kaum Torgefahr aus.
Die Adlerträger taten sich schwer, wenngleich sie das Spiel breit machten. Die Hausherren spielten zu oft quer, agierten zu statisch und waren daher berechenbar für den SVW - es fehlte schlicht und ergreifend an Überraschungsmoment. So plätscherte die Begegnung weitgehend höhepunktarm vor sich hin. Das änderte sich erst in der Schlussphase, in der die Gastgeber noch einmal eine Schippe drauf legten. Weil aber Joselu an Wolf nicht vorbei kam (82.) und Meier an den linken Außenpfosten köpfte (88.), blieb es bei der müden Nullnummer in der Mainmetropole.
Nach dem Alltagsgeschäft steht der Frankfurter Eintracht wieder ein "Fußball-Feiertag" bevor: Am kommenden Donnerstag (19 Uhr) wollen die Hessen in der Europa-League-Zwischenrunde den FC Porto aus dem Weg räumen und damit das Achtelfinale erreichen. In der Bundesliga wird es für die SGE am darauffolgenden Sonntag (17.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart wieder ernst. Ein besonderes Spiel steht derweil auch beim SV Werder Bremen auf dem Programm: Am Samstag (15.30 Uhr) kommt Erzrivale Hamburger SV zum Nordderby und Kellerduell ins Weserstadion. Dutt wird dann neben Kroos auch auf Caldirola, der wie Frankfurts Schwegler seine fünfte Gelbe Karte sah, verzichten müssen.