Musste früh vom Feld: Hasebe (hier gegen Kießling) machte Platz für Ersatzkeeper Lenz. picture alliance
Nach der deutlichen 0:3-Schlappe in München nahm VfL-Coach Armin Veh drei Veränderungen in seiner Startelf vor. Nach einer Knieverletzung kehrte Josué für Santana ins Team zurück. Zudem musste Dzeko den ungewohnten Platz auf der Bank einnehmen, so dass Martins eine Chance bekam. Außerdem ersetzte Hasebe Dejagah.
Leverkusen setzte nach dem 2:1-Heimsieg gegen Bochum fast auf die gleiche Formation. Lediglich der angeschlagene Kadlec (Sprunggelenk) nahm auf der Bank Platz, so dass Trainer Jupp Heynckes Sarpei auf den Rasen schickte.
Als erster nahm Kießling Fahrt auf, setzte sich gleich in der ersten Minute über rechts durch und passte vors Tor, wo Barzagli bereits in höchster Not klären musste. Damit waren alle wach und Wolfsburg sichtlich bemüht, die Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Eine erste Tormöglichkeit hatte Martins, der aus 13 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei zielte (11.). Etwas später verzog Gentner von der Strafraumgrenze um wenige Zentimeter (18.).
Die Veh-Truppe ging bereits im Mittelfeld äußerst aggressiv zu Werke und störte so den Spielaufbau der Gäste, die in der Vorwärtsbewegung in dieser Phase die Bälle schon früh wieder verloren. Bayer schaltete zu langsam um, so dass der VfL genug Zeit hatte, sich zu sortieren. Bei der Heimelf ging das schon schneller, wie eine Kombination über Gentner, Misimovic und Martins zeigte. Adler musste vor dem heraneilenden Nigerianer per Flugkopfball klären (26.). Den ersten Torschuss für die Heynckes-Elf gab Renato Augusto aus spitzem Winkel ab, Benaglio war zur Stelle (27.).
Foul mit Folgen: Nach diesem Einsatz gegen Derdiyok musste Benaglio vom Platz. picture alliance
Es folgten turbulente Minuten. Nach einem Foulspiel außerhalb des Strafraums von Benaglio an Derdiyok, zog Schiedsrichter Felix Brych die Rote Karte (32.). Hasebe musste vom Feld, um Ersatzkeeper Lenz Platz zu machen und der geriet sofort unter Beschuss. Zunächst parierte er einen Freistoß von Derdiyok. Nach einer Ecke wehrte er zunächst die Schüsse von Derdiyok und Kießling aus kurzer Distanz ab, beim dritten Versuch von Rolfes war er dann doch geschlagen und Leverkusen und ging schnell nach dem Platzverweis in Führung (38.).
Der 5. Spieltag
Und ähnlich turbulent ging es nach dem Wechsel weiter. Barzagli hielt Derdiyok im Strafraum und es gab Elfmeter. Rolfes ließ sich diese Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0 (52.). Wenig später sah Derdiyok innerhalb weniger Minuten seine zweite Gelbe Karte und musste ebenfalls vom Platz (52.). Davon unbeeindruckt erzielte Kießling nach schönem Zusammenspiel mit Renato Augusto den dritten Treffer - für ihn war es das fünfte Tor im fünften Spiel (58.). Für den VfL vergab der eingewechselte Dzeko die beste Chance (61.).
Aber die Hausherren liefen in dieser Phase Gefahr sich eine richtige Packung abzuholen, weil die umgestellte Defensive den Leverkusenern viele Löcher bot. Von beiden Seiten war zudem viel Hektik im Spiel und zahlreiche Fouls sorgten für viele Unterbrechungen.
Aber der VfL fing sich wieder und spielte unbeirrt nach vorne. Aus dem Spiel heraus wollte es allerdings nicht klappen, also musste eine Standardsituation her. Aus 17 Metern war es dann Misimovic der einen Freistoß ins Tor zirkelte. Wenig später hielt Sarpei im Strafraum Dzeko fest. Und wieder gab es Elfmeter. Grafite beendete seine drei Spiele währende Torflaute und plötzlich hieß es nur noch 2:3. Am Ende mogelte sich Bayer ins Ziel und feierte den vierten Sieg in Serie. Für die Wölfe ist es die dritte Niederlage in Folge.
Wolfsburg spielt am Dienstag zum ersten Mal in der Königsklasse. Gegner in der Volkswagen-Arena ist ZSKA Moskau. Bereits freitags geht es für die Niedersachsen in der Bundesliga auf Schalke weiter. Leverkusen empfängt am Sonntag Werder Bremen.