Ecke, Konter, Tor!
Wolfsburgs Coach Dieter Hecking tauschte nach der 0:1-Niederlage bei Hertha BSC viermal Personal: Guilavogui, Hunt, Knoche und Perisic (Comeback nach Schulterbruch) begannen für Bendtner, Junior Malanda, Klose und Vieirinha (alle Bank). Vier Wechsel auch in der Startelf von Bremens Trainer Robin Dutt: Im Vergleich zur 0:3-Heimpleite gegen den FC Schalke 04 durften Hajrovic, Makiadi, Petersen und Prödl für Elia (Infekt), Caldirola, Galvez und Selke (alle Bank) ran.
Werder hatte sich viel vorgenommen und schob von Beginn an offensiv nach vorne. Wirklich gefährlich wurde es aber nicht, weil der VfL sofort hellwach verteidigte. Einzig Benaglio leistete sich einen kurzen Aussetzer, als er Petersen an den Kopf schoss und beinahe das 0:1 kassierte (14.). Auch die Hausherren konnten ihre Offensivpower kaum entfalten. Grund dafür war das aggressive Pressing der Bremer. Für ein unkonventionelles Gegentor war die Schießbude der Liga aber trotzdem wieder gut: Bei einem Eckball blieb Busch mit einem Schussversuch an Hunt hängen. De Bruyne schaltete blitzschnell um und schickte den schnellen Rodriguez frei in Richtung Tor. Der Schweizer war nicht mehr zu halten und schoss aus etwa acht Metern linker Position ein (15.).
Busch macht seinen Fehler wieder gut
Der 6. Spieltag
Der Treffer gab den Wölfen Selbstvertrauen, denn fortan übernahm die Hecking-Elf die Spielkontrolle, entschied die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld für sich und setzte vorne immer wieder gezielte Nadelstiche: Luiz Gustavo (24.), Rodriguez (25.) und Naldo (31.) verzeichneten gute Möglichkeiten. Werder konzentrierte sich in dieser Phase vor allem auf die Defensive, die wackelte. Nach vorne gelang auch aufgrund vieler Fehlpässe und Ballverluste nur wenig.
Wie aus dem Nichts kam der SVW dennoch zum Ausgleich vor der Halbzeit: Di Santo flankte von links in die Mitte. Petersen verlängerte per Kopf auf Bartels, der das Spielgerät für Busch herunterstoppte. Der Rechtsverteidiger zog sofort ab und donnerte den noch abgefälschten Ball zum 1:1 in die Maschen (37.). Bis zum Pausenpfiff neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Während von Bremen weiterhin nur wenig Gefahr ausging, verzeichnete Wolfsburg durch Olic (39.) und De Bruyne (45.) immerhin Halbchancen.
Olics Flugkopfball sitzt
Völlig losgelöst: Bremens Marnon Busch (#38) bejubelt seinen Ausgleichstreffer zum 1:1. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel gönnte sich die Partie eine längere Leerlaufphase. Beide Teams leisteten sich viele Fehlpässe im Mittelfeld, sodass sämtliche Angriffsversuche versandeten. Gefährlich wurde es nur nach individuellen Fehlern. So prüften Petersen (51.) und Hajrovic (52.) kurz die Wachsamkeit von Schlussmann Benaglio. Ansonsten blieben aber die Wölfe das aktivere Team und nutzten den ersten Bremer Abwehrfehler eiskalt zum 2:1: Joker Vieirinha hatte auf der rechten Außenbahn viel Platz zum Flanken und fand sieben Meter vor dem Tor Olic, der sich mit einem schnellen Antritt von seinen Bewachern absetzte und per Flugkopfball gegen die Laufrichtung von Wolf vollendete (57.).
Die erneute VfL-Führung belebte das Spiel merklich. Bremen musste wieder mehr nach vorne tun, sodass mehr Platz im Mittelfeld war. Entsprechend entwickelten sich Torchancen auf beiden Seiten: Guilavogui (59., 64.), Vieirinha (62.) und Hunt (68.) verbuchten Möglichkeiten für Wolfsburg, di Santo (65.) und Prödl (71.) für Werder.
Werder harmlos
Insgesamt entwickelte der SVW aber auch in der Schlussphase zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive. Der VfL hielt die Gäste erfolgreich vom eigenen Gehäuse fern, verpasste es aber auch, vorzeitig den Deckel drauf zu machen. De Bruyne sorgte nochmal für zwei Wachmacher (84., 90.), doch es blieb beim 2:1.
Bereits am Donnerstag (19 Uhr) ist Wolfsburg in der Europa League gegen OSC Lille gefordert. In der Bundesliga haben die Wölfe dann am Sonntag (15.30 Uhr) erneut Heimrecht gegen den FC Augsburg. Bremen hat nächste Woche Samstag (15.30 Uhr) ein Heimspiel gegen den SC Freiburg.