VfL-Trainer Lorenz-Günther Köstner verzichtete nach dem 3:1-Sieg in Hoffenheim auf personelle Rochaden. Auch Bremens Trainer Thomas Schaaf nahm im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Düsseldorf keine Änderungen vor.
Nach kurzer Anlaufphase erspielte sich Werder leichte Feldvorteile und wirkte insgesamt in der Spielanlage reifer als der VfL. Bremens Angriffsbemühungen besaßen Struktur, flach und direkt wurde über die Flügel versucht, Druck zu entfachen. Dem Spiel der Wolfsburger fehlte diese Stringenz, lange Zeit bekam Werder-Keeper Mielitz kaum Arbeit.
Sein Gegenüber, VfL-Kapitän Benaglio, hatte da schon mehr zu tun. Er musste zunächst Petersens knackigen Schuss aus kurzer Distanz parieren (7.) und in der Folge ein kleines Ecken-Festival der Bremer überstehen. Zusätzlich versuchten es die Gäste aus der Distanz: Hunts Freistoß endete in der Mauer (16.), Elia verzog eine Direktabnahme (18.) und auch Arnautovic brachte einen ruhenden Ball nicht auf das Tor (23.).
Der 13. Spieltag
Jetzt erst erwachte die Köstner-Elf ein wenig. Angetrieben durch den ehemaligen Bremer Diego holte der VfL zu Gegenangriffen aus. Unter Mithilfe von Sokratis landete eine Hasebe-Flanke am rechten Pfosten, Mielitz war bereits geschlagen (31.). Dem Führungstor sehr nahe kam auch der Niederländer Dost, der nach einem über links mustergültig vorgetragenem Angriff das Rund nur an den linken Pfosten köpfte (34.). Im direkten Gegenzug schlug Werder dann unbarmherzig zu. Wolfsburgs rechte Seite war entblößt, Elia hatte Platz, gab von der Grundlinie auf Arnautovic. Der vollendete trocken wie humorlos zur 1:0-Pausenführung (35.).
Nach dem Seitenwechsel sah wenig nach einer Änderung der bisherigen Dramaturgie aus. Wolfsburg mühte sich, biss sich die Zähne aus und Bremen konterte gefährlich. Doch eine Aktion änderte alles. Werder-Linksverteidiger grätschte den inzwischen eingewechselten Vieirinha um, kassierte dafür die Ampelkarte (62.). In Unterzahl musste Bremen auch noch schnell den Ausgleich schlucken. Diego spielte Vieirinha frei, der legte klug auf Dost ab und es stand 1:1 (64.).
In Überzahl und mit deutlich Rückenwind drückte die Köstner-Elf nun auf den Siegtreffer. Diegos Schuss konnte erst auf der Linie gestoppt werden (65.), Dost zog gegen Mielitz den Kürzeren (73.). Diegos Abspiel auf Olic blieb hängen (75.), der Kroate zog wenig später wuchtig ab, Mielitz‘ Fäuste verhinderten das Gegentor (77.).
Die Niedersachsen stürmten weiter, Vieirinha versuchte sich aus 18 Metern, schoss knapp vorbei (86.). Werder konterte und blieb auch mit Standards gefährlich. So bei Hunts angeschnittenem Ball, der vom Aluminium ins Feld zurückprallte (82.). Oder bei de Bruynes Fernschuss, der links neben dem Tor vorbeistrich (86.). Letztlich blieb es aber bei der Punkteteilung, die sich der VfL erst nach dem Platzverweis für Schmitz verdiente.
Wolfsburg spielt am kommenden Mittwoch (20 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach. Bremen trifft zeitgleich zu Hause auf Leverkusen.