Mann mit Torriecher: Wehen Wiesbadens König (re.) gegen Kölns Mohamad. dpa
Nach dem 2:0 in Kaiserslautern sah Wehens Coach Christian Hock keinen Grund, an seiner Startelf zu experimentieren. Anders beim FC aus Köln. Nach dem bitteren1:3 gegen Freiburg besetzte Trainer Christoph Daum drei Positionen neu. Für Matip, Mitreski und Ehret liefen der wiedergenesene McKenna, André und Chihi auf. Im Tor vertrat Kessler nochmal den angeschlagenen Mondragon.
Das Spiel begann mit klar verteilten Rollen. Wehen Wiesbaden zog sich weit zurück und wartete ab der Mittellinie auf die Angriffe der Gäste, lauerte auf die Möglichkeit zum Kontern. Den Kölnern blieb damit die mühevolle Aufgabe, das Spiel zu machen und eine Lücke in der gut gestaffelten Abwehr der Hausherren zu finden. Das gelang nach ersten Anlaufschwierigkeiten dann vor allem über Standardsituationen. Nach einem Freistoß von Chihi aus dem rechten Halbfeld konnte Mohamad am zweiten Pfosten unbedrängt zur Führung für die Gastgeber einschieben (14.).
Von Wehen Wiesbaden war bis dato noch nichts zu sehen und Köln legte schnell nach. Diesmal brachte Mohamad einen langen Ball von der Mittellinie in die linke Strafraumseite. Nakas verschätzte sich, Novakovic war zur Stelle und schob aus sieben Metern überlegt ein (20.). Alles sprach jetzt für einen klaren Erfolg des FC, vor allem da von den Gastgebern noch keine nennenswerte Offensivaktion zu verzeichnen war. Doch Wehen Wiesbaden gab nicht auf und legte eine tolle Moral an den Tag, kam wieder ran. Denn mit König hatte man am heutigen Tag einen besonders treffsicheren Schützen in den eigenen Reihen.
Der 8. Spieltag
Nicu bediente beim ersten gefährlichen Angriff der Gastgeber König am Strafraumrand, und der lief noch ein paar Meter, zog mit links ab. Gegen den noch abgefälschten Schuss hatte Kessler keine Chance (30.). Wenig später nahm König am Strafraumrand den Ball ab und wuchtete ihn in den linken Winkel (33.). Damit nicht genug legte er nach einer Nicu-Ecke noch einen Treffer drauf: Per Kopf überwand er Kessler aus fünf Metern (36.). Ein lupenreiner Hattrick! Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, nach der Kölns Coach Christoph Daum Nationalspieler Helmes in die Partie brachte. Und die Domstädter kamen offensiv aus der Kabine. Da auch Wehen Wiesbaden sich nicht versteckte, entwickelte sich jetzt ein schnelles Spiel, mit Chancen hüben wie drüben.
Helmes (51.) und Kopilas nach einem Konter (52.) vergaben beste Einschussmöglichkeiten. Danach half wieder ein langer Ball den Kölnern auf die Sprünge. Von der rechten Seite aus war die Kugel lange in der Luft, Kopilas verschätzte sich und Novakovic hatte aus fünf Metern keine Mühe, den Ausgleich zu markieren (62.). Doch die Gastgeber blieben gefährlich und profitierten umgehend von einer erneuten Indisponiertheit in der Kölner Abwehr. Diesmal legte König nach einem Einwurf von der linken Seite auf Diakité auf, der mühelos verwandelte (67.).
In den letzten Minuten entwickelte sich auf dem Platz ein offener Schlagabtausch. Diakité vergab nur knapp mit einem Flachschuss (70.) und Helmes erzielte einen Treffer – aber aus dem Abseits heraus (72.). König vergab alleine vor Kessler, der toll parierte (79.). Doch trotz allen Drängens der Kölner und der immer gefährlichen Konter der Gastgeber fiel in der Frankfurter Commerzbank-Arena kein weiterer Treffer. Wehen Wiesbaden ging als Sieger aus einem unglaublich spannenden und aufregendem Spiel heraus, sicherte sich die drei Punkte.
Die Hock-Elf tritt zum nächsten Spieltag am Freitag die Reise nach Franken an und gastiert in Fürth. Die Kölner müssen ebenfalls schon Freitag ran, der Gegner auf eigenem Platz in der Domstadt heißt Offenbach.