Unterhachings Trainer Christian Ziege veränderte sein Team nach der 0:2-Niederlage gegen Preußen Münster auf zwei Positionen: Für Haas und Hufnagel begannen Dittrich und Widemann. Erfurts Coach Walter Kogler brachte nach dem 1:1-Unentschieden gegen die Stuttgarter Kickers Bukva anstelle von Aydin neu in die Mannschaft.
Sechs Punkte sammelte Unterhaching aus den letzten beiden Heimspielen, da kam der SpVgg das Duell gegen die auswärtsschwachen Gäste aus Erfurt (nur ein Sieg aus neun Spielen) gerade Recht - die erste Chance hatten aber die Rot-Weißen bereits in der zweiten Spielminute: Götze konnte Kammlott an der Strafraumgrenze nur mit einem Foul stoppen und holte sich bereits früh in der Partie die Gelbe Karte ab. Den fälligen Freistoß aus aussichtsreicher Position knallte Czichos jedoch in die Mauer (2.). Quasi im Gegenzug tauchten auch die Hausherren das erste Mal gefährlich auf, den satten 30-Meter-Schuss von Thiel klärte RWE-Schlussmann Klewin aber zur Ecke.
Die muntere Anfangsphase sollte nicht abflauen, erneut spielten sich die Gäste vor den Sechzehner der SpVgg: Nach einem Pass von Wiegel auf Kammlott vollendete der Angreifer auf Höhe des Sechzehners ins linke untere Eck zu seinem vierten Saisontor. Hachings Torwart Zetterer kam zwar mit den Fingerspitzen noch an den Ball, aber konnte den Schuss nicht mehr entscheidend abwehren (5.).
Zetterer übergreift - Pfosten
Nach dem frühen Tor beruhigte sich das Angriffsspiel beider Mannschaften, das Geschehen fand zumeist im Mittelfeld statt, wo sich die Thüringer leichte Feldvorteile erkämpften. Die nächste Chance kreierten sich aber die Oberbayern: Erfurts Kapitän Laurito ließ einen langen Ball von Götze an der Strafraumgrenze durchrutschten, Redondo reagierte am schnellsten, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Klewin (19.). Auf der Gegenseite rettete Erb nach einer Wiegel-Flanke in höchster Not, beide Teams trugen zu einer ansehnlichen Partie bei.
Nach einem erneuten Fehler von Laurito, der den Ball nicht konsequent aus der Gefahrenzone klärte, ergab sich die nächste Chance auf den Ausgleich für die Hausherren: Voglsammer fasste sich ein Herz und nahm die Kopfballvorlage des Verteidigers volley, der Aufsetzer landete aber knapp neben dem rechten Pfosten (27.). Auf der Gegenseite musste Zetterer derweil aktiv ins Spielgeschehen eingreifen und lenkte einen Schuss von Wiegel mit einer starken Parade an den Pfosten (33.). In dem von Torchancen ausgeglichenen ersten Durchgang übernahmen die Gastgeber kurz vor der Pause die Initiative und so erzielte Thiel nach einer hohen Hereingabe von Schwabl den verdienten Ausgleich (41.). Unterhaching wähnte sich wohl bereits in der Kabine, denn in der Nachspielzeit kam Möhwald nach einer Standardsituation plötzlich frei im Strafraum zum Abschluss und schob ohne Probleme zum 1:2 an Zetterer vorbei.
Der 19. Spieltag
Zetterer ist mit den Fingern dran - Latte
Infolge der fulminanten Schlussphase der ersten Halbzeit ließen es beide Mannschaften zu Beginn des zweiten Durchgangs deutlich ruhiger angehen. Der nach einer guten halben Stunde eingewechselte Hufnagel hatte die erste Chance, seinen Distanzschuss nahm Klewin aber ohne Probleme auf (49.). Auch RWE probierte es wenige Zeigerumdrehungen später aus der Distanz und erneut brachte Zetterer die Finger an den Ball, ehe er ans Aluminium schlug.
Nach einer knappen Stunde bekamen die Hachinger Oberwasser und schlugen eiskalt zu: Voglsammer steckt in der linken Strafraumhälfte zu Widemann, der zum verdienten Ausgleich einnetzte (57.). So souverän die Gäste vor dem zweiten Gegentreffer agierten, überließen sie der SpVgg zunehmend das Feld und konnten sich aus ihrem eigenen Ballbesitz keine zwingenden Torchancen mehr herausspielen.
Czichos trifft zum vermeintlichen 3:2
Auch aus den Standardsituationen konnte RWE keinen Profit schlagen - zumindest bis zur 80. Minute: Möhwald bringt einen Freistoß aus halblinker Position vor das Gehäuse von Zetterer, der nur mit einer Hand an den Ball kommt und diesen abtropfen lässt. Czichos ist am schnellsten am Ball und schiebt den Ball ins Tor - doch Schiedsrichter Christof Günsch erkennt die Abseitsposition von Czichos und pfeift die Situation ab. Die Hachinger zeigten in der Schlussphase aber Moral und bestraften die unsortierte Hintermannschaft der Gäste mit einem Doppelschlag: Zunächst Schwarz (89.) und dann Widemann (90.) mit einem direkt verwandelten Freistoß besiegelten den Heimsieg, der die SpVgg von der Abstiegszone fernhält.
Unterhaching empfängt am nächsten Samstag (14 Uhr) Holstein Kiel. Erfurt ist zur gleichen Zeit zu Gast bei Borussia Dortmund II.