Union-Coach Uwe Neuhaus musste zum Auftakt des Pflichtspieljahres 2013 auf den gelbgesperrten Pfertzel verzichten. Ebenfalls nicht in den Kader schafften es die erkrankten Göhlert und Stuff. Dafür saß ein Deutschland-Rückkehrer auf der Bank: Özbek, der nach fünfeinhalb Jahren in der Türkei wieder in die Bundesrepublik zurückgekehrt war.
Gäste-Trainer Hans-Jürgen Boysen hatte die Aufgabe, gleich ein gutes halbes Dutzend Spieler zu ersetzen. Dorn, Kittner (beide Kreuzbandriss), Klotz (eingeklemmter Nerv), Halfar (Wadenprobleme), Falkenberg (Reha nach Leistenoperation), Glibo und Riemann (Außenbandriss) fielen allesamt aus. Die Neuzugänge Olajengbesi, Mäkelä und Yun durften unisono von Beginn an ran.
Schon vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Christian Bandurski gab es für das Team aus Köpenick Grund zum Feiern. Die neue Haupttribüne wurde feierlich mit einem Feuerwerk eingeweiht. Beflügelt ob der herausragenden Stimmung in der "Alten Försterei" erzeugten die "Eisernen" von Beginn an starken Druck auf die Sandhäuser Defensive. Über Parensens linke Seite lief fast das komplette Offensivspiel.
Der 20. Spieltag
Der erste Treffer des Spiels fiel allerdings nach einem Standard, Parensen war nicht gerade unbeteiligt. Denn sein Kopfball nach einer Mattuschka-Ecke wurde zunächst noch von Yun abgewehrt - offensichtlich aber erst hinter der Linie. Nach dem Spiel bestätigte Schiedsrichter Bandurksi, dass er Parensen als Torschützen angeben würde. Nach Yuns Rettungsversuch schaffte es Olajengbesi nicht zu klären, sodass Terodde aus kürzester Distanz den Ball ins Netz bugsierte und zunächst als Torschütze gefeiert wurde.
Union machte weiter Dampf und Terodde hätte nach zehn Minuten schon einen Doppelpack schnüren können. Ischdonat im Sandhäuser Tor hatte aber etwas dagegen und kratzte das Leder nach einem tollen Reflex noch rechtzeitig vor der Linie weg. Der Aufsteiger hingegen benötigte mehr als 20 Minuten, um überhaupt einen Torabschluss zu verbuchen (Mäkelä, 23.).
Mattuscka trifft vom Punkt
Zwar ließ der Druck der Gastgeber nun etwas nach, dennoch schraubte das Hauptstadt-Team erfolgreich an der Führung. Der Referee erkannte bei einem Terodde-Schuss ein Handspiel von Schauerte und zeigte auf den Punkt. Eine harte Entscheidung. Mattuschka war das egal, er verwandelte aus elf Metern zum 2:0 (32.). Die Sandhäuser ergriffen, vielleicht schon mit dem Mute der Verzweiflung, in den Minuten vor dem Pausenpfiff die Initiative, und hätten bei Wootens Abschluss sogar den Anschlusstreffer erzielen können (45.).
Die zweite Hälfte begann – zumindest auf Sandhäuser Seite – mit neuem Personal. Neuzugang Beichler und Tüting kamen für Mäkelä und Morena ins Spiel. Frischen Wind in das Spiel der Gäste brachte der Doppelwechsel nicht. Union war nachwievor die bessere Mannschaft, ohne aber großen Druck zu erzeugen. Der starke Parensen hatte die einzige Schusschance in der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn (55.).
Özbek trifft 104 Sekunden nach seiner Einwechslung
So plätscherte die Partie vor sich hin. Nach 66 Minuten feierte Özbek sein Debüt für die "Eisernen". Und was für eines: 104 Sekunden nach seiner Einwechslung stand der 26-Jährige bei einer Mattuschka-Ecke goldrichtig und zimmerte die Kugel aus fünf Metern in die Maschen (68.). Das Spiel war damit faktisch entschieden.
Die letzten 20 Minuten passierte kaum mehr etwas. Bei den Gästen hatte Wooten (71., 74.) noch die eine oder andere Aktion, ohne Haas jedoch in große Not zu bringen. Erst in der Schlussminute erzielte Schauerte für Sandhausen den Ehrentreffer (90.). Direkt danach war Schluss. Union ist nun mit 30 Zählern nur noch zwei Pünktchen vom dritten Tabellenplatz entfernt. Der SVS verpasste es dagegen, Druck auf die Konkurrenten aus Dresden, Bochum und Duisburg auszuüben und verharrt auf Platz 17.
Union spielt am Montag in einer Woche (20.15 Uhr) das Berliner Stadtderby bei der Hertha, Sandhausen spielt am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli.