Stuttgarts Trainer Thomas Schneider wirbelte seine Elf nach dem 0:3 auf Schalke gehörig durcheinander. Für Gentner (Knieprobleme), Maxim, Kvist und Niedermeier starteten Sakai, Harnik, Leitner und erstmals auch Rani Khedira.
Hannovers Coach Mirko Slomka musste im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Frankfurt verletzungsbedingte Änderungen vornehmen. Prib (Magen-Darm) und Schulz (Lendenwirbel-Fraktur) fielen aus, Pocognoli und Sané übernahmen.
Hannovers Bemühen, im siebten Anlauf auf fremden Platz endlich etwas Zählbares mitzunehmen, war vom Anpfiff an deutlich zu spüren. 96 startete angriffslustig und profitierte dabei vom arg umsortierten VfB, der noch um Struktur im eigenen Spiel rang. So kamen Pocognoli (6.) und gleich zweimal Diouf (10., 11.) zu guten Einschussmöglichkeiten. Es hätte gut und gerne 1:0 für Hannover heißen können. Doch es klingelte dann am anderen Ende des Spielfeldes. Mit dem ersten ernstzunehmenden Vorstoß gelang den Schwaben die Führung. Werner legte klug für Harnik auf, dessen Schuss landete mit etwas Glück über der Linie (13.).
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Wie reagierte nun die Slomka-Elf? Hannover blieb offensiv ausgerichtet und profitierte nun von teils hanebüchenen Abwehrfehlern des Gastgebers. Zunächst köpfte Schwaab Ulreich den Ball vor den Händen weg, Sobiech fand sich alleine vor dem leeren Tor prächtig bedient wieder und schob locker ein (28.). Damit nicht genug. Nach einem Huszti-Freistoß verließ Ulreich sein Tor, kam jedoch gegen den eingelaufenen Sané entscheidend zu spät. Nach dem Torwartfehler stand es plötzlich 2:1 für die Niedersachsen (31.).
Die Freude währte jedoch nur kurz. Quasi mit dem nächsten Angriff war wieder der VfB am Drücker. Harnik flankte präzise an den Fünfmeterraum, Ibisevic tauchte ab und köpfte das Spielgerät zum Ausgleich in die Maschen (33.). Drei Tore in Fünf Minuten – damit hatten die Akteure auf dem Rasen aber auch ihr Pulver bis zur Pause verschossen.
Mit dem Seitenwechsel ging es dann aber munter weiter. Stuttgart präsentierte vor eigenem Publikum einen Konter wie aus dem Lehrbuch. Leitner trieb die Kugel durch das ganze Mittelfeld, Rechts lief Traoré mit schnellen Schritten mit, bekam das Zuspiel im passenden Augenblick und traf mit einem satten Direktschuss ins linke Eck (51.).
Und der VfB wollte nun die Entscheidung, drängte mit Macht auf Tor Nummer vier. Wieder lief der Konter über Leitner und Traoré, diesmal blieb Zieler allerdings erster Sieger (63.). Harnik verzog anschließend eine Direktabnahme (64.) und Ibisevic scheiterte mit einem scharfen Kopfball am Gäste-Torwart (65.). Die Schwaben hatten nun Oberwasser und Hannover blieb eine Reaktion, etwa in Form eines Torschusses, nun schuldig. Stattdessen setzten die Gastgeber bei sich bietender Gelegenheit nach. Harnik (73.) und Ibisevic (74.) versuchten sich ohne Glück.
Mehr davon besaß dann Rausch, der nach feinem Doppelpass mit Werner den linken Außenrist zum 4:2 benutzte (83.). Gegen seine Ex-Kollegen verweigerte er aber den gemeinsamen Torjubel mit den neuen Mitspielern. Der Rest war Schaulaufen, die Punkte sicher eingebracht. 96 hingegen bleibt auswärts weiter ohne Punktgewinn.
Der VfB muss nun am nächsten Samstag (18.30 Uhr) in Wolfsburg antreten, Hannover empfängt drei Stunden zuvor den bislang sieglosen 1. FC Nürnberg.