Dortmunds Coach Jürgen Klopp hatte beim 2:0 im DFB-Pokal in Saarbrücken einigen arrivierten Kräften eine Schonpause verordnet und wechselte daher gleich fünfmal: Weidenfeller (Tor), Bender, Blaszczykowski, Sahin und Lewandowski spielten für Langerak (Tor), Kehl, Kirch, Hofmann und Schieber. Reus saß mit Wadenproblemen zunächst auf der Bank.
Auf der Gegenseite beließ es Leverkusens Trainer Sami Hyypiä nach dem 2:1-Pokalerfolg in Freiburg bei drei Änderungen: Spahic, Castro und Hegeler ersetzten Wollscheid, Reinartz (Fersenprobleme) und Kruse.
Bayer hatte sich etwas überlegt, um in Dortmund zu bestehen, das zeigte sich früh. Die Taktik der Gäste war folgende: Knapp 30 Meter vor dem eigenen Tor die Räume massiv verdichten und auf Konter lauern. Wie sich bald herausstellen sollte, ein echtes Erfolgsrezept gegen die Schwarz-Gelben. Zwar hatte der BVB optische Vorteile, konnte sich dabei aber keine zwingenden Möglichkeiten erarbeiten. Mehr als Halbchancen von Lewandowski (3.,), Mkhitaryan (11.) und Sokratis (17.) war nicht drin.
Spielberichte
Den Dortmundern fehlte es an Zielstrebigkeit, da half auch das konsequente Flügelspiel nur bedingt. Der BVB hatte große Probleme mit den tief stehenden Leverkusenern, die ihrerseits überfallartige Konter fuhren und auf diese Art und Weise über Hegeler (8.) und Can (13.) erste Akzente setzten. In der 18. Minute rappelte es dann in der Kiste: Friedrich erlaubte sich einen folgenschweren Fehlpass, der über Can, Castro und Son postwendend zurückkam und letztlich in der Bayer-Führung resultierte.
Die Rechnung der Werkself war aufgegangen, und so blieb Bayer auch im weiteren Verlauf dem eigenen Stil treu. Hinzu kam eine seltsame Nervosität im Spiel der Dortmunder, die zwar aufgrund ihrer individuellen Klasse über Lewandowski (30.) im ersten Durchgang sogar noch einmal den Ausgleich witterten, im Großen und Ganzen aber keine echte Durchschlagskraft entwickelten. Besser stellten sich da schon die Leverkusener an, wenngleich Son (31.) und Hegeler (39.) kein Abschlussglück hatten, sodass sich am Pausenstand dennoch nichts änderte.
Hektik nach Pause - Spahic und Sokratis fliegen vom Platz
Aug in Aug: Dortmunds Sokratis im Duell mit Kießling (re.). Getty Images
Mit demselben Personal und mehr Willen beging der BVB dann den zweiten Durchgang, in dem die Westfalen die Schlagzahl deutlich erhöhten und sich mit fortschreitender Spieldauer rund um den gegnerischen Sechzehner festbissen. Bayer sah sich nun inmitten einer wahren Abwehrschlacht, hielt sich in dieser jedoch durchaus wacker und gestattete den Borussen keine klaren Torraumszenen - Blaszczykowskis Freistoß, infolge dessen Kießling den Ball gerade noch vor Lewandowski wegspitzelte, stellte dabei die Ausnahme dar (51.).
Pech hatte Sven Bender nach 59 Minuten, als er nach einem Foul von Hegeler mit einer Knöchelblessur ausgewechselt werden musste. Klopp tauschte offensiv und brachte Reus als weiteren Angreifer, Mkhitaryan rückte etwas nach hinten (63.). Das Spiel selbst wurde fortan immer hektischer, hitziger und schwächer. Hüben wie drüben häuften sich die Fouls, sodass Spielfluss kaum noch aufkam. Das Verletzungspech blieb den Borussen jedoch treu: Sahin knickte unglücklich um und musste wie schon Sven Bender zuvor mit Knöchelproblemen runter - Piszczek kam dafür rein (81.).
Zu diesem Zeitpunkt war der BVB bereits in Überzahl, da Spahic Sekunden zuvor nach einem Foul an Lewandowski und anschließendem Gerangel mit Mkhitaryan des Feldes verwiesen worden war. Mit einem Mann mehr packten die Westfalen die Brechstange aus, und Lewandowski scheiterte an Leno (86.). Ein Tor war den Schwarz-Gelben allerdings nicht vergönnt, zu allem Überfluss sah Sokratis in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Ampelkarte.
Beide Mannschaften sind nun in der Champions League gefordert - für beide geht es dabei um nicht weniger als den Verbleib in der Königsklasse. Die Werkself gastiert am Dienstag (20.45 Uhr) in Spanien bei Real Sociedad San Sebastian, Dortmund fordert tags darauf zur gleichen Zeit Olympique Marseille in Südfrankreich und muss am darauffolgenden Samstag in der Bundesliga erneut auswärts ran, dann geht's zur TSG 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr). Leverkusen hat derweil einen Tag mehr zur Regeneration und trifft am Sonntag zu Hause auf die Frankfurter Eintracht (17.30 Uhr). Alle Spiele gibt’s wie immer LIVE! bei kicker.de.