VfB-Coach Bruno Labbadia gab im Vergleich zum 2:4 bei Hannover 96 Kuzmanovic und dem wiedergenesenen Tasci den Vorzug vor Gentner und Maza, die auf der Bank Platz nehmen mussten. Freiburgs Trainer Christian Streich hingegen sah nach dem 0:0 gegen Bayern München keinen Grund für personelle Änderungen.
Beide Mannschaften starteten mit Bedacht ins Südwest-Derby. Sowohl die Schwaben als auch die Breisgauer waren primär auf eine stabile Grundordnung gepolt und vernachlässigten daher ein wenig die Offensive. Durch enorme Effizienz glänzten allerdings die Stuttgarter, die ihren ersten vernünftigen Angriff gleich nutzten, um in Führung zu gehen: Sakai schlug den Ball von der Mittellinie aus hoch auf die rechte Seite zu Harnik. Dieser stand besser als Schmid, nahm das Leder mit, kreuzte geschickt mit Ibisevic und ließ danach Baumann im Kasten der Freiburger aus elf Metern nicht den Hauch einer Chance (12.).
Der 23. Spieltag
Die Freiburger zeigten sich nicht sonderlich beeindruckt, vielmehr drängten sie auf den Ausgleich und sorgten nach einer Ecke, ohnehin die VfB-Schwachstelle in dieser Saison, für Aufregung im schwäbischen Strafraum - nur kam kein Breisgauer entscheidend zum Abschluss (16.). Deutlich zielstrebiger war da schon der VfB, der durch Hajnal die nächste gute Chance verbuchte (18.). Drei Minuten später klingelte es erneut im SC-Kasten: Schmid verschätzte sich böse bei Ulreichs weitem Abwurf, sodass Harnik freie Bahn hatte. Der Österreicher marschierte nach vorne und bewies dann das Auge für Okazaki am zweiten Pfosten - 2:0.
Trotz des Zwei-Tore-Rückstandes steckten die Gäste weiterhin nicht auf. Der Sportclub drängte munter nach vorne und belohnte sich dafür nach 27 Minuten. Jendriseks Ecke wurde lang und länger und landete bei Diagné, der aus vier Metern Ulreich durch die Hosenträger köpfte und seinem Team Auftrieb gab.
Rosenthal im Pech - Boulahrouz' Rücken bringt die Vorentscheidung
Krumme Haltung: Stuttgarts Niedermeier gegen Santini (re.). picture alliance
Freiburg legte danach einen Zahn zu und erspielte sich gegen immer passivere Schwaben zunehmend Feldvorteile, Zwingendes sprang dabei allerdings nicht heraus. Auf der anderen Seite sorgte lediglich Kuzmanovic mit einem etwas zu ungenauen Freistoß für Furore (32.), sodass es letztlich ohne weitere Höhepunkte zum Pausentee ging.
Der zweite Durchgang hatte auch gleich fast einen Paukenschlag zu bieten: Makiadi entwischte auf der linken Außenbahn und flankte mustergültig in den Fünfer zu Rosenthal. Dieser musste nur noch einschieben, knallte das Leder aus drei Metern aber nur an den rechten Pfosten (48.). Pech für die Freiburger, die auch nach der Pause den agileren Eindruck machten. Die Stuttgarter strahlten in dieser Phase eigentlich nur nach Standards Gefahr aus, so zirkelte Hajnal einen 18-Meter-Freistoß knapp links vorbei (50.).
Es war ein durchaus lebhaftes Duell, das allerdings nur wenige echte Torchancen zu bieten hatte. Beiden Mannschaften fehlte es an zündenden Ideen. In der 62. Minute kombinierte sich der VfB allerdings einmal sehenswert durch die gegnerischen Reihen, Hajnal zog aber gegen Baumann den Kürzeren (62.). Den folgenden Eckball schlug der Ungar an den kurzen Pfosten. Ibisevic schraubte sich hoch und köpfte aufs Tor, Boulahrouz stand im Weg, duckte sich aber und lenkte die Kugel noch entscheidend mit dem Rücken in die Maschen (63.).
Das war die Vorentscheidung, denn in der Folge war das ganz große Aufbäumen der Breisgauer nicht zu erkennen. Zwar versuchten es die Gäste, nur fehlte es eben am letzten Willen. Lediglich der eingewechselte Reisinger wollte noch etwas reißen, hatte aber kein Abschlussglück (77., 82.). Wie man es besser macht, zeigte Harnik wenige Sekunden später: Auf Zuspiel von Hajnal bewies der Österreicher seine Torjägerqualitäten und markierte aus zehn Metern den 4:1-Endstand.
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag erneut samstags an der Reihe: Stuttgart in Hamburg, Freiburg erwartet die Schalker.