Kollektiver Jubel: Der VfB gewann nach dem Hinspiel (3:2) auch die zweite Partie gegen Bremen. dpa
Nach dem 1:0 in Dortmund änderte VfB-Coach Armin Veh seine Anfangsformation auf einer Position: Für den erst am Freitag von Mexikos Nationalelf aus den USA zurückkehrten Osorio verteidigte Tasci nach abgesessener Rotsperre hinten rechts. Drei Personalwechsel dagegen bei Werder nach der 0:2-Niederlage gegen Schalke : Stammkeeper Wiese hatte seine Oberschenkelverletzung auskuriert und stand wieder für Reinke im Tor. Auch Frings stand nach Gelbsperre wieder im Team, Schulz musste auf die Bank. Und vorne ersetzte Trainer Thomas Schaaf Almeida durch Hunt.
Im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion begann die Partie mit einem Paukenschlag: Magnin wurde auf der linken Außenbahn von da Silva steil geschickt und flankte sofort in den Strafraum. In der Mitte verpasste Gomez knapp, doch halbrechts war Hilbert schneller als Womé und schoss aus elf Metern gegen die Laufrichtung von Keeper Wiese ins linke Eck ein (3.). Sein zweites Saisontor - das erste erzielte der Franke im Hinspiel beim 3:2-Auswärtssieg.
Werder kam zunächst überhaupt nicht ins Spiel, der VfB dominierte und hatte nach tollem Angriffszug die Riesenchance zum zweiten Tor: Da Silva schickte Gomez rechts auf die Reise. Der Goalgetter enteilte Naldo und stand dann halbrechts frei vor Wiese, verzog aber aus elf Metern deutlich rechts vorbei (10.). Bei der dritten sehenswerten Offensivaktion aber machte es der Neu-Nationalspieler besser: Hilbert lief rechts Womé weg und passte 30 Meter vor dem Tor quer zu Cacau, der direkt in den Lauf von Gomez spielte. Mertesacker grätschte ins Leere, und der Torjäger ließ Wiese aus 13 Metern per Linksschuss ins rechte untere Eck keine Chance (15.).
Gomez trifft zum 2:0 gegen Wiese, der sich vergeblich streckt. imago
Von den Hanseaten bis dorthin kaum etwas zu sehen. Wenig Kombinationsfußball der Achse Frings-Borowski-Diego, meist mit Einzelaktionen wurde das Mittelfeld überbrückt. Der brasilianische Spielmacher mühte sich, absolvierte ein Riesenpensum, fand aber wenig Unterstützung in den eigenen Reihen. Dennoch kam die Schaaf-Elf bald zum Anschlusstreffer: Borowski konnte auf der rechten Seite von Pardo nicht am flanken gehindert werden. In der Mitte blockte Tasci gegen Klose, der den Ball aber im Liegen zum heranrauschenden Diego spitzeln konnte. Der Brasilianer hämmerte die Kugel aus fünf Metern unter die Latte (21.).
Werder, nun wesentlich besser im Spiel, stand nach einer halben Stunde kurz vor dem Ausgleich, als Hildebrand gegen Diegos 16-Meter-Knaller glänzend reagierte. Der vor allem aus Schwaben-Sicht prickelnde erste Durchgang ging ins letzte Drittel, und Magnin stellte den alten Zwei-Tore-Vorsprung mit einer Einzelleistung wieder her, als er links Fritz überlief und sein Schlenzer vom Strafraumeck über den rechten Innenpfosten den Weg ins Tor fand (33.).
Chancen hüben wie drüben (Tasci, 35., Borowski, 39.) beschlossen hochklassige erste 45 Minuten.
Der 21. Spieltag
Bremen kam aggressiv aus der Kabine, Hunt hatte die erste Chance, erneut zu verkürzen (47.). Schock dann für den VfB: Meira lag plötzlich verletzt am Boden, mit der Trage musste der Portugiese abtransportiert werden - Khedira kam (52.). Die Veh-Elf igelte sich nun hinten ein, zwingende Möglichkeiten blieben in der Partie, die nun etwas dahinplätscherte, zunächst Fehlanzeige. Der VfB, der viel Kraft gelassen hatte, konzentrierte sich nun fast ausschließlich auf die Defensive. Dies hätte auch ins Auge gehen können, als die Gäste - mittlerweile mit Rosenberg für Fritz als zusätzlicher Offensivkraft (62.) - den Schalter richtig umlegten: Klose (63.) und vor allem Borowski, gegen desssen Volleyschuss aus vier Metern Hildebrand wohl die Parade der Saison zeigte (68.), waren nahe dran am 2:3. Als dann aber Hildebrand das Privatduell gegen seinen Nationalmannschaftskollegen zum zweiten Mal für sich entschieden hatte (76.), ebbte der Druck der Bremer etwas ab. Und der VfB fuhr nun den einen oder anderen Konter: Gegen Magnin rettete Frings kurz vor der Torlinie (79.), doch dem eingewechselten Streller gelang dann die Entscheidung, als er nach Gomez' Flügellauf und Hilberts Vorlage im zweiten Anlauf sein zweites Joker-Tor der Woche erzielte (86.).
Der einzige Wermutstropfen in den Freudenbecher der Stuttgarter, die am kommenden Freitag in Frankfurt antreten müssen, ist die Knieverletzung vom Meira (Diagnose steht noch aus). Auf Bremen, nun mit sechs Zählern Rückstand auf das siegreiche Schalke, wartet am Samstag das Nordduell gegen Hamburg.