Frankfurts Kapitän Jermaine Jones nach seinem ebenso unglücklichen wie sehenswerten Eigentor. dpa
Bei Bayer war Castro nach Gelb-Rot-Sperre wieder spielberechtigt, dafür fehlte Freier nach seiner Roten Karte bei der 2:3-Niederlage in Wolfsburg. Nationalspieler Schneider, der unter der Woche beim Länderspiel gegen die Schweiz noch wegen einer Sprunggelenksverletzung passen musste, wurde ebenso rechtzeitig fit wie Ramelow. Die Innenverteidigung bildeten Madouni und Callsen-Bracker an Stelle von Juan und Haggui. Voronin musste zunächst auf der Bank Platz nehmen, während Barbarez Youngster Kießling in der Offensive unterstützen sollte.
Fünf Änderungen nahm Friedhelm Funkel im Vergleich zum 0:0 gegen Mainz an seiner Startformation vor. Im Tor kam Nikolov für den verletzten Pröll (Rippenprellung) zum Einsatz. Die Abwehrkette wurde zu drei Vierteln ausgetauscht. Ochs (nach Gelb-Sperre) sowie Kyrgiakos und Vasoski kehrten für Preuß, Russ und den ins Mittelfeld vorgezogenen Chris in die Anfangself zurück. Thurk spielte im Offensivbereich für Heller.
Nach einigen Minuten Abtasten zu Beginn des Spiels präsentierte sich die Eintracht zunächst als das zielstrebigere Team, das auch deutlich mehr Torgefahr erzeugte. Meier, Thurk und Takahara vergaben gute Torgelegenheiten jeweils aus halblinker Position. Nur wenige Minuten nach der ersten kleineren Schusschance für die Leverkusener durch Castro dezimierte sich die Skibbe-Elf selbst. Takahara kam am Strafraumrand gegen den herausstürmenden Butt einen Schritt eher an den Ball. Beim Versuch, das Leder am Bayer-Keeper vorbeizulegen, kam Butt mit der Hand an den Ball und brachte den Japaner zudem mit dem Fuß unsanft zu Fall. Referee Kempter entschied zu Recht auf Platzverweis (28.).
Der 21. Spieltag
Sehr glücklich gingen die Leverkusener dann in Führung: Mittelfeldspieler Jones köpfte einen Eckball von Schneider völlig unbedrängt mit dem Kopf ins rechte obere Toreck (39.). Doch die Eintracht konterte fast umgehend. Wieder nach einer Ecke fand Kyrgiakos nun den Weg ins richtige Gehäuse. Der Grieche überwand den für Barnetta eingewechselten Fernandez im Bayer-Tor mit einem wuchtigen Kopfball (42.). Mit dem für die Skibbe-Schützlinge eher schmeichelhaften Remis ging es in die Halbzeitpause.
Von Beginn der zweiten Hälfte an bot sich den Zuschauern in der BayArena ein komplett verändertes Spielgeschehen. Hatten in Hälfte eins die Leverkusener den Hessen noch Räume zum Kombinieren gewährt, zog sich die dezimierte Werkself nun tief in die eigene Spielhälfte zurück und überließ der Funkel-Elf die Initiative. Zwar spielte die Eintracht bis zum Strafraum der Skibbe-Elf weiterhin gefällig, torgefährlich wie noch im ersten Abschnitt waren die Bemühungen der Hessen nun aber kaum mehr. Erst nach der Roten Karte gegen Spycher, der Kießling unsanft bei einem Konter von den Beinen geholt hatte (80.), wurde die Begegnung wieder offener und interessanter.
Butt sieht von Referee Kempter die Rote Karte wegen Hand außerhalb des Strafraums. imago
Beide Teams waren in der Schlussphase um den Siegtreffer bemüht. Zunächst erzielten die Hessen die vermeintliche Vorentscheidung. Ochs leitete ein Zuspiel von Amanatidis auf der rechten Seite in hohem Bogen zu Meier weiter, der sich mit Glück und Geschick gegen Madouni durchsetzte und trocken aus halbrechter Position ins lange Eck vollendete (84.). Kurz vor dem Schlusspfiff gelang Bayer noch der glückliche Ausgleich. Kyrgiakos schoss den eingewechselten Weissenberger an, von dem der Ball in den Lauf von Rolfes prallte, der sofort nach innen passte. Kießling vollendete frei vor dem Tor eiskalt (90.+1.).
Bayer ist nunmehr drei Partien sieglos und peilt den nächsten Erfolg nun am Samstag gegen Hannover an. Die Frankfurter vergaben durch viele vergebene Chancen vor allem im ersten Abschnitt den Sieg und müssen nun am Freitag gegen die starken Stuttgarter antreten.