Zielgerade: Bielefelds Schuler und Hilbert jagen dem Ball hinterher. dpa
Stuttgarts Trainer Armin Veh stellte im Vergleich zur 0:4-Pleite in Wolfsburg gleich auf fünf Positionen um. Im Tor steht Schäfer vor seinem Aus beim VfB und wurde im letzten Spiel erneut von Youngster Ulreich ersetzt. Zudem spielten Beck, Boka, Khedira und das Silva für Meira (Rotsperre), Pardo (Muskelfaserriss), Magnin und Hitzlsperger.
Bielefelds Coach Michael Frontzeck brachte nach dem unglücklichen 2:2 gegen Dortmund Tesche und Eigler für Zuma (Knieverletzung) und Halfar.
Bielefeld stand von Beginn an sehr tief und ließ dem VfB dadurch nur sehr wenig Raum, um schnelles Kombinationsspiel aufzuziehen. Ein Schuss von Bastürk war zu wenig, um Fernandez in Verlegenheit zu bringen. Die Arminia präsentierte sich mit guten Nerven und nutzte gleich die erste Gelegenheit. Nach einer Freistoßhereingabe von Marx köpfte zunächst Bollmann nur an den Pfosten, im Nachsetzen staubte allerdings Tesche aus sieben Metern zur Führung ab (10.).
Bielefeld steht Kopf: Tesche ebnete den Weg zum Remis. dpa
Wenig später konterte die Arminia mit Marx, dessen Hereingabe bereits Keeper Ulreich passiert hatte, ehe Delpierre gerade noch rettete (13.). Erst in der 21. Minute hatte der VfB durch Gomez eine gute Kopfballgelegenheit. Ansonsten vermisste man die ordnende Hand von Pardo aus dem defensiven Mittelfeld. Dagegen präsentierte sich die Arminia bis dahin in blendender Verfassung und schaffte es in Ballnähe stets, eine Überzahlsituation herzustellen.
Die wenigen Lücken vermochte die Veh-Elf nicht zu nutzen. Gomez hatte zwei Schussmöglichkeiten (Hilbert bzw. Cacau hatten per Kopf aufgelegt), die einmal von Fernandez und von Mijatovic geklärt wurden (30., 32.). Mit Rückenproblemen musste dann Wichniarek bereits in der 32. Minute das Feld für Kamper verlassen.
Mit der Führung im Rücken verlegte sich Bielefeld nur noch aufs Defensivspiel, ohne bis zur Pause nochmal ernsthaft in Gefahr zu kommen. Stuttgart agierte zu berechenbar und ideenlos in der Vorwärtsbewegung.
Der 34. Spieltag
Stuttgart blieb weiterhin viel zu statisch, so dass die wenigen Chancen mehr Zufallsprodukte waren. Die Arminia fand in der Offensive freilich überhaupt nicht mehr statt. Dafür war Bielefeld im Zweikampfverhalten den Schwaben über weite Strecken überlegen. Die Folge waren verzweifelte Versuche aus der zweiten Reihe (Cacau 53., Hitzlsperger (61.).
Bei ihrer ersten Chance seit langer Zeit wurde die Frontzeck-Elf sofort brandgefährlich. Ulreich musste einen Kopfball von Mijatovic aus kurzer Distanz auf der Linie parieren (64.). Der VfB war auch bei Standardsituationen völlig harmlos. Aus 18 Metern landete ein Versuch von Hitzlsperger in der Mauer (69.).
Erst eine unglückliche Aktion von Mijatovic brachte Stuttgart zurück ins Spiel. Der Armine hatte Fischer im Strafraum zu Fall gebracht, so dass der Schiedsrichter auf Foulelfmeter entschied. Gomez ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen und schoss souverän ein (74.).
In der Schlussphase hatte Hitzlsperger das 2:1 auf dem Spann, als er nach einer Vorlage von Gomez mit vollen Risiko abzog, doch Fernandez klärte mit den Fingerspitzen. Wenig später war dann Fischer nach einer Ecke von da Silva zur Stelle und schob aus sieben Metern zur glücklichen Führung ein (85.). Bielefeld schlug fast im Gegenzug zu. Nach schöner Vorarbeit von Kirch schoss Eigler unhaltbar zum 2:2-Endstand ein (87.).
Für alle Nationalspieler geht am 7. Juni die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz los, ehe sie in die Sommerpause dürfen. Am 9. und 10. August geht es dann mit der ersten Runde im DFB-Pokal weiter, ehe vom 15. bis 18. August der erste Spieltag der Saison 2008/09 ansteht.