St. Paulis Trainer Ewald Lienen tauschte in seiner Startelf im Vergleich zum 2:0-Sieg in Sandhausen vor der Länderspielpause einen Mann aus: Anstelle des gesperrten Kalla lief Sobota auf.
Union-Coach André Hofschneider änderte seine Anfangsformation gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Braunschweig auf drei Positionen: Für den gesperrten Kapitän Kessel, Puncec und Wood (beide Bank) spielten Parensen, Pogatetz und Nikci. Letzterer gab sein Startelf-Debüt für die Eisernen.
Schon nach wenigen Minuten zeichnete sich die Marschrichtung ab: St. Pauli stand tief, griff frühestens auf Höhe der Mittellinie an und setzte auf schnelle Gegenstöße nach Balleroberungen. Die Gäste aus der Hauptstadt hatten weitaus mehr Ballbesitz als die Hamburger, liefen immer wieder an und suchten Lücken in der Abwehr der Heimelf. Allerdings spielten sie nicht schnell genug und liefen zu wenig.
Sobota hat die erste Gelegenheit
Obwohl die Berliner mehr in die Partie investierten, hatte St. Pauli die erste Gelegenheit des Spiels: Sobota verzog aus 15 Metern (15.). Die Hausherren unterbanden Unions Bemühungen häufig mit Fouls im Mittelfeld. Die Folge: viele ruhende Bälle, die ausnahmslos Ex-Paulianer Daube trat. Und dessen Standards waren gefährlich. Nach einer Ecke köpfte Pogatetz recht unbehelligt übers Tor (21.), kurz vor der Pause zwang Kreilach Himmelmann nach einem Daube-Freistoß aus drei Metern per Kopf zu einer Glanzparade. Mit einem grandiosen Reflex verhinderte er den Rückstand (39.). Gefährlich wurde es im ersten Durchgang ausschließlich nach ruhenden Bällen.
St. Pauli hatte nach Sobotas Schuss erst nach gut einer halben Stunde die nächste nennenswerte Chance - wieder in Folge eines Standards: Nach einer Ecke lenkte Busk einen Kopfball von Sobiech an den Pfosten (32.). So ging es nach einer durchaus ansprechenden, wenngleich nicht hochklassigen ersten Halbzeit torlos in die Kabinen.
Der 28. Spieltag
Thy artistisch - über das Gehäuse
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde St. Pauli mutiger. Offensichtlich hatte Ewald Lienen seine Elf angewiesen, sich selbst mehr zuzutrauen und offensiver zu werden. Klare Möglichkeiten sprangen dabei aber nicht heraus, da Union sicher stand. Gegenüber des ersten Abschnitts sank das Niveau zunächst.
Erst in der Schlussphase wurde die Partie wieder attraktiver, denn St. Pauli wurde nun zielstrebiger und zwingender. Die erste nennenswerte Möglichkeit nach dem Seitenwechsel bot sich Rzatkowski, der bei seinem Schuss aus 20 Metern in Rücklage geriet (67.). Kurz darauf schloss Thy in Seitenlage ab - drüber (74.). Bei Union lief in der Offensive aus dem Spiel heraus nicht viel zusammen. Und Wood schmorte 90 Minuten auf der Reservebank. In der Nachspielzeit hatte Sobiech das Siegtor auf dem Fuß, sein Schuss wurde aber geblockt (90.+1). So blieb es beim torlosen Remis.
St. Pauli spielt kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Freiburg. Union Berlin gastiert am Freitagabend (18.30 Uhr) in Paderborn.