Choi überrascht alle
St. Paulis Trainer Ewald Lienen brachte nach dem 0:1 bei Union Berlin gleich vier Neue: Buballa, Choi (Zweitliga-Debüt), Sobota und Verhoek spielten für Maier, Nöthe, Thy (alle Bank) und den verletzten Rzatkowski. Düsseldorfs Coach Taskin Aksoy musste im Vergleich zum 2:0 gegen Darmstadt 98 auf Bodzek (Knie) verzichten und brachte dafür Bruno Soares in der Innenverteidigung.
Beide versuchten in der Anfangsphase, durch individuelle schnelle Dribblings Löcher in den gegnerischen Defensivverbund zu reißen, kamen dabei aber nicht entscheidend zum Abschluss. Die erste gute Möglichkeit verbuchte die Fortuna: Nach einer Benschop-Flanke von rechts köpfte Bellinghausen aus nur fünf Metern drüber (8.). Diese schwache Chancenverwertung sollte sich rasch rächen: Mit Direktpässen kombinierten sich die Hamburger sehenswert in den Strafraum: Daube steckte für Choi durch, der frei vor F95-Torwart Rensing mit dem rechten Außenrist verwandelte (9.).
Doppelpack für Choi - Sobota legt nach
Doch damit nicht genug, denn der traumhafte Einstand für den 20-jährigen Südkoreaner bot gleich noch einen weiteren Treffer: Buballa flankte von links in den Strafraum, wo Rensing den Ball beinahe schon aus der Luft pflückte, doch dabei mit Mitspieler Tah kollidierte. Die Kugel kullerte vor die Füße von Choi, der zum 2:0 für St. Pauli einschob (16.). Düsseldorf war nach diesem Rückschlag merklich verunsichert und hatte Glück, dass der baumlange Sobiech nach einer Ecke nur knapp über die Latte köpfte (18.) und Koch mit einem Schuss an einem Rensing-Reflex scheiterte (23.).
Während die Hanseaten nun deutlich leichtfüßiger auftraten, taten sich die Gäste schwer und schafften es kaum, das Spielgerät in den gegnerischen Strafraum zu tragen. Die Hausherren standen in der eigenen Hälfte kompakt und ließen nach der Balleroberung sofort schnelle Konter anrollen. Die Fortuna probierte, mit mehr Härte in den Zweikämpfen ein Zeichen zu setzen, doch auch das klappte nicht. Aksoy setzte noch in der ersten Hälfte ein Zeichen und brachte Liendl für den blassen Pohjanpalo (36.). Vergeblich. Gegen eine Düsseldorfer Hintermannschaft im Tiefschlaf flankte Buballa von links in den Strafraum, wo Verhoek per Kopf zu Sobota ablegte. Der Pole hatte aus sechs Metern freie Bahn und erhöhte auf 3:0 (41.).
Benschop vergibt, Buballa nicht
Der 27. Spieltag
Direkt nach Wiederbeginn schien Düsseldorf eine passende Antwort parat zu haben: Benschop tauchte vor Kiez-Keeper Himmelmann auf - und scheiterte (46.). Besser machte es auf der anderen Seite Buballa. Nach feiner Kombination flankte Choi von der rechten Strafraumkante nach innen und fand am zweiten Pfosten den Linksfuß, der mit einem Aufsetzer auf 4:0 erhöhte (51.). Damit waren die Würfel schon frühzeitig gefallen.
Die Fortuna streute fortan wenige unstrukturierte Angriffsversuche ein, verfing sich aber immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz der Hamburger. Die Hausherren holten sich hingegen mit punktuellen Abschlüssen immer wieder Jubelstürme vom eigenen Anhang ab: Choi (63.) und Verhoek (66.) schossen jeweils knapp vorbei. In der 68. Minute wurde es noch einmal richtig laut: Lienen gönnte seinem Matchwinner Choi (zwei Tore, eine Vorlage) den verdienten Applaus. Mit stehenden Ovationen wurde der Linksfuß auf die Bank begleitet - für ihn kam Thy (69.).
St. Pauli verwaltet und klettert
In der Schlussphase schalteten die Hanseaten einen Gang zurück und verwalteten den komfortablen Vorsprung gefahrlos. Von Düsseldorf kam fast nichts mehr - ein Bellinghausen-Flachschuss war hier die einzig nennenswerte Szene (72.). So blieb es am Ende bei einem eindrucksvollen 4:0-Erfolg der Kiez-Kicker, die die Rote Laterne damit an Aalen weiterreichen und selber bis auf den Relegationsrang klettern. Die Fortuna musst hingegen ihre Aufstiegsambitionen wohl begraben - ein Rückstand von neun Punkten scheint nicht mehr einholbar.
St. Pauli ist wieder am kommenden Freitag (18.30 Uhr) gefordert und tritt dann beim Karlsruher SC an. Düsseldorf empfängt hingegen erst am Montagabend (20.15 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.