FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl tauschte in seiner Startelf im Vergleich zum 0:0 vor der Länderspielpause in Braunschweig zwei Spieler aus: Engel und Hinterseer erhielten den Vorzug vor Levels und Pledl, die zunächst auf der Bank saßen.
Frankfurts Coach Benno Möhlmann nahm bei seiner Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte gleich fünf Wechsel gegenüber dem 1:1 gegen Sandhausen vor: Er nominierte Beugelsdijk, Kruska, Ballas, Dedic und Golley für seine Anfangsformation, für sie mussten Konrad, Oumari (Gelbsperre), Roshi, Engels und Kapllani (alle Bank) ihre Plätze räumen.
Der FSV begann druckvoll und engagiert, die breite Brust aus zuletzt sieben Partien ohne Niederlage war den Hessen von Anfang an anzusehen. Möhlmann hatte seine Mannschaft gut eingestellt und sie darauf hingewiesen, dass Ingolstadt sehr ballorientiert verteidigt, um in der Nähe der Kugel Überzahlsituationen zu schaffen. So versuchten es die Frankfurter immer wieder mit Diagonalpässen, um in die freien Räume vorzustoßen. Der FCI arbeitete aber konzentriert in der Abwehr und ließ nichts zu.
Ecke Groß, Kopfball Hübner - 1:0
Auch der Spitzenreiter schlug häufig weite Bälle - kein probates Mittel gegen die Gästedefensive um den kopfballstarken Beugelsdijk. Hinterseer, Hartmann und Lex konnten sich kaum behaupten. So waren Torchancen rar gesät. Bezeichnend: Nach einer Standardsituation fiel das erste Tor des Spiels: Ecke Groß, Kopfball Hübner - 1:0 für die Gastgeber (22.).
Mit dem Tor waren die Schanzer nach mäßigem Beginn gegen aggressive Gäste in der Partie angekommen. Nur vier Minuten nach der Führung lag das Leder ein zweites Mal im Netz des von Klandt gehüteten Gehäuses: Lex hatte nach schöner Vorarbeit von Roger eingeschoben, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann verweigerte dem Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu Unrecht die Anerkennung (26.).
Morales nickt die Kugel an die Latte
Spielerisch war die Begegnung auf einem eher überschaubaren Niveau, doch Ingolstadt war nun das bessere Team - auch wenn der FSV mehr Anteile auf seiner Seite hatte. Kurz vor Pause hätte die Hasenhüttl-Elf um Haaresbreite auf 2:0 erhöht: Wieder war eine der gefährlichen ruhenden Bälle von Groß vorausgegangen, Morales hatte geköpft, aber nur den Querbalken getroffen (43.).
Der 27. Spieltag
Anders als in Abschnitt eins waren die Hausherren nach der Pause auf Anhieb auf der Höhe: Der Primus der 2. Liga machte sofort Druck und drängte auf den zweiten Treffer. Auffällig: Hasenhüttls Team war nun gewillt, die Situationen vermehrt spielerisch zu lösen und ein Kurzpassspiel zu pflegen.
Roger und Lex scheitern, Hinterseer nicht
Die erste Gelegenheit war aber ein Gewaltakt: Roger hielt aus rund 30 Metern drauf, Klandt lenkte den Flatterball gerade so über die Latte (50.). Kurz darauf wurde Lex' Schuss nach einer Ecke geblockt (53.). Dann aber doch das 2:0: Nach einem öffnenden, flachen Diagonalzuspiel von Morales legte Pledl eher unfreiwillig für Hinterseer quer, dieser blieb locker vor Klandt und traf (58.).
Hinterseer (li.) feiert seinen Treffer zum 2:0 - die Entscheidung im Ingolstädter Audi-Sportpark. picture alliance
Der Tabellenführer hatte die Partie vollends im Griff, von Frankfurt ging in der Offensive keinerlei Gefahr aus. Özcan hatte noch immer keine einzige Parade zeigen müssen, dabei war schon länger als eine Stunde gespielt. Die augenscheinliche Harmlosigkeit war auch Benno Möhlmann nicht entgangen, er wechselte gleich dreimal und schickte Roshi, Kapllani und Engels auf das Grün (64.).
FSV bleibt zu harmlos
Doch auch die Neuen sorgten kaum für Schwung. Der FCI verteidigte konsequent und entschärfte die Offensivbemühungen der Hessen ohne große Mühe. Der FSV wagte nun zwar mehr und drängte mit dem Mute der Verzweiflung in der Schlussphase vermehrt nach vorne, doch die letzte Konsequenz ging ihm ab: Grifo zögerte einmal zu lange mit dem Abschluss (74.), Roshi verzog vom Strafraumeck deutlich (78.).
Ingolstadt erzeugte fast ausschließlich bei ruhenden Bällen Gefahr. Standardsituationen wie beim ersten Tor stellten Frankfurt permanent vor Probleme. Nach einer Ecke hätte Hübner eigentlich auf 3:0 stellen müssen, doch er schoss Klandt aus kurzer Entfernung an (73.). Die Partie war ohnehin entschieden. Mit dem Sieg setzte sich Hasenhüttls Elf an der Spitze wieder um drei Zähler vom ersten Verfolger, dem 1. FC Kaiserslautern, ab.
Den Vorsprung können die Schanzer am Freitag (18.30 Uhr) weiter ausbauen, dann treten sie in der Voith-Arena beim 1. FC Heidenheim an. Die Hessen empfangen erst am Samstag (13 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth am Bornheimer Hang.