Spaniens umstrittener Nationaltrainer Jorge Vilda hatte beim 9:0-Kantersieg gegen Vietnam im finalen Testspiel eine bessere B-Elf aufgeboten, daher überraschte es nicht, dass sich nun beim WM-Auftakt viele andere Namen in der Aufstellung fanden. Damals wie diesmal allerdings nicht dabei: Weltfußballerin Alexia, bei der die Zeit nach einem kleinen Verletzungsrückschlag nicht für die Startformation gereicht hatte.
Gruppe c, 1. Spieltag
Costa Ricas Trainerin Amelia Valverde baute im Wesentlichen auf die Elf, die 0:4 im letzten Test vor der WM gegen Schottland verloren hatte. Dennoch traten die Mittelamerikanerinnen zunächst selbstbewusst, resolut, bissig auf. Zwar segelte in der Anfangsphase Flanke um Flanke in den eigenen Strafraum, doch sie bekamen alle auf irgendeine Art geklärt.
Die aktuell vereinslose Esther verfehlte mit der Hacke den Kasten (9.), Ivana prüfte mit dem Kopf das Geburtstagskind Solera im Tor von Costa Rica (11.) - es war klar, dass es in diesem Rhythmus nicht lange bis zum ersten Tor dauern würde. Zehn Minuten später beförderte del Campo eine Hereingabe von Esther ins eigene Tor und brach somit den Widerstand ihrer Mannschaft (21.).
Spanien teilt sich die Kräfte ein - Costa Rica bejubelt Eckball
Denn Aitanas Schlenzer (23.) bedeutete schon das 2:0, Esthers Treffer aus kurzer Distanz (27.) ließ einen Kantersieg vermuten. Doch weil La Roja in Person von Jenni kurz darauf einen Foulelfmeter zum möglichen 4:0 vergab (34.), war der Schwung, der Rausch plötzlich verflogen. So mussten sich die kurzzeitig unkonzentrierten Spanierinnen sogar um das Zu-null sorgen, als Keeperin Misa ein zu kurzes Rückspiel von Paredes riskant klärte (41.).
Gegenangriffe von Costa Rica gerieten auch im zweiten Abschnitt zu unpräzise, als dass Las Ticas damit ein effizientes Konterspiel hätten aufziehen können. Weil sie sich aber defensiv wieder fingen, gelang es ihnen, ohne weiteres Gegentor auszukommen.
Zwar traf die aufgerückte Linksverteidigerin Olga die Latte (50.) und Solera lenkte Salmas Abschluss über selbige (56.). Aber Spanien teilte sich die Kräfte für das womöglich lange Turnier ein und nahm den Fuß etwas vom Gas. So durfte der Anhang des Außenseiters immerhin seinen ersten Eckball bejubeln (60.) und sich aus dem 0:0 der zweiten Hälfte etwas Selbstvertrauen für die kommenden beiden Gruppenspiele mitnehmen. Alexia kam auf der Gegenseite immerhin für die Schlussviertelstunde auf den Platz.
Am zweiten Spieltag der Gruppe C trifft Spanien am Mittwoch ab 9.30 Uhr auf Sambia. Costa Rica bekommt es bereits ab 7 Uhr mit Japan zu tun.