SPANIEN:
"El País": "Nun ist es offiziell. Einen Lance Armstrong hat es nie
gegeben. Die UCI verurteilt den Texaner dazu, vergessen zu werden."
"El Mundo": "Die UCI guillotiniert den in Verruf geratenen
Armstrong. Der Texaner und seine Ära werden aus der Geschichte des
Radsports gestrichen. Der Weltverband geht mit seiner Aufarbeitung
der Vergangenheit jedoch zu weit. Statt den Radsport zu retten, reißt
er ihn noch weiter hinab in die Tiefe."
"El Periódico": "Armstrong verschwindet aus der
Radsport-Geschichte. Die Sanktion der UCI ist exemplarisch."
"Marca": "Der Fall Armstrong wird nicht nur den Texaner in die
Tiefe reißen. Auch der Weltverband UCI ist angeschlagen und
unglaubwürdig. Sein Image war schon vorher angekratzt gewesen. Das
Auffliegen des Armstrong-Schwindels zeigt, dass das Elend seine
Wurzeln nicht allein im Feld der Fahrer hat."
"As": "Der Absturz Armstrongs ist keine Katastrophe. Er ist
vielmehr eine Katharsis im Radsport. Armstrong war der böse
Sheriff. Es ist gut, dass der gesamte Radsport dies nun weiß."
La Gazzetta dello Sport
ITALIEN:
"La Gazzetta dello Sport": "Armstrong ausgelöscht. Game over. Eine
Ära ist zu Ende. Es ist eine historische Wende und zugleich eine
vergebene Chance. Pat McQuaid hätte dafür um Verzeihung bitten
müssen, dass der Radsportweltverband so unfähig war."
"Corriere dello Sport": "Der Radsport löscht Armstrong aus."
"Tuttosport": "Armstrong wurden die sieben Tour-Titel aberkannt.
Der Radsport liegt in Scherben."
"Corriere della Sera": "Besser spät als nie. Armstrong ist weg.
Was bleibt, ist die Hoffnung."
"Il Tempo": "Das Ende eines Mythos."
FRANKREICH
L'Equipe: "Die UCI wird ihre Glaubwürdigkeit nach dieser
Geschichte nicht wiederbekommen, solange sie sich damit begnügt, die
Siegerliste der Tour de France auszuradieren. Der Weltverband muss
seine Arbeitsweise, seine Organisation und seine eigenen
Verantwortlichen in Frage stellen."
Le Parisien: "Am Montag, 22. Oktober, ist die Rad-Legende
gefallen. Der amerikanische Held ist nicht mehr als ein
zerschlagener Mythos. Ihm bleiben nur noch der Weltmeistertitel von
1993, zwei Klassiker-Siege und ein 36. Platz bei der Tour de France
1995."
Le Monde Diplomatique: "Lance Armstrong werden seine Titel
abgenommen, er ist nicht mehr siebenmaliger Gewinner der Tour de
France. Der Name des ehemaligen Radprofis wurde von der UCI ein für
alle Mal aus den Listen entfernt. Die UCI folgte dem vernichtenden
Bericht der US-Anti-Doping-Agentur (USADA), nachdem der Texaner
während seiner Karriere systematisch gedopt hatte."
USA:
"USA Today": "Nach Jahren des Leugnens bricht Armstrongs Strategie
zusammen."
"Boston Globe": "Ist Armstrong die größte Schande der
Sportgeschichte?"
"Sports Illustrated": "Profi-Radsport ist jetzt kein perfekter
Ort, weit gefehlt. Aber er ist besser als zuvor."
zum Thema
GROßBRITANNIEN:
"The Times": "Sieben Todsünden. Armstrong beinahe fatal für den
Radsport."
"Daily Mirror": "Zurückgefahren vom Held zum Nichts. Er verdient
es, vergessen zu werden."
"Daily Mail": "Gesattelt mit Scham. Der wehleidige Radsport-Boss
verschließt die Augen immer noch vor der Mogel-Kultur, die diesen
Sport befallen hat."
"The Daily Telegraph": "Der Horror dieser Doping-Ära darf nicht
vergessen werden. Löscht Armstrongs Name aus den Geschichtsbüchern,
aber seine Geschichte sollte weiter erzählt werden als Warnung an
junge Fahrer."
SCHWEIZ:
"Blick": "Seine 7 Todsünden. Lance Armstrong ist endgültig vom
Sockel."
"Neue Zürcher Zeitung": "Armstrongs Siege sind endgültig
Makulatur"
"Tages-Anzeiger": "Im Prinzip ist jeder unter den ersten zehn in
den Touren dieser Jahre verdächtig und müsste untersucht werden, um
diese unheilvolle Ära zu löschen."
"Basler Zeitung": "Einschüchterung, Nötigung, Missbrauch von
Testosteron bis zu Eigenblut-Transfusionen: Das Doping-System rund um
Lance Armstrong war ebenso umfassend wie erschreckend."
NIEDERLANDE:
"De Telegraaf": "Unglaubwürdig. Der Sünder wurde mit der Person
Lance Armstrong am höchsten Baum aufgehängt. Aber über das eigene
Funktionieren überhaupt nur nachzudenken, das tat die UCI nicht. Das
ist schlicht enttäuschend. Man muss mehr tun, um beim großen Publikum
die Glaubwürdigkeit des Radrennsports zurück zu gewinnen."
"NRC Handelsblad": "Mit Armstrong ist das strukturelle
Dopingproblem noch lange nicht aus dem professionellen Radrennen
verschwunden."
DÄNEMARK:
"B.T.": "Was können wir daraus lernen? Dass der Postbote immer zweimal klingelt. Auch bei Lance Armstrong in Austin, Texas, USA."
SCHWEDEN:
"Aftonbladet": "Die Affäre ist der bisher klarste Beweis, wie verrottet das ganze System ist. Armstrong ist dabei nicht der einzige Heuchler. Wir alle sind es. Wollen wir wirklich wissen, ob der FC Barcelona eine Dopingfabrik gewesen ist?"
PORTUGAL:
"Público": "Lance Armstrong: der Sturz eines Mythos. Der Radsport hat sein größtes Idol, den König der Tour de France entlarvt und dessen Titelsammlung in Asche gelegt."