Schweiz-Coach Murat Yakin brachte nach dem 1:1 gegen Italien drei neue Personalien in die Startelf. Frei, Mbabu und Gavranovic ersetzten Steffen, Rodriguez und Akanji. Der Dortmunder fehlte gelb-gesperrt.
Im Dress der Eidgenossen wurde Shaqiri, der am Montagabend sein 100. Länderspiel absolvierte, im Vorfeld der Partie geehrt. Die Hausherren begannen spielbestimmend und gingen die Mission direkte WM-Qualifikation nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn sehr druckvoll an. Der Augsburger Vargas sorgte über die linke Seite immer wieder für Gefahr, doch der Schweizer Aktivposten scheiterte jeweils an Schlussmann Karadzhov (11., 17.). Die Nati erarbeitete sich gegen tiefstehende Bulgaren weitere Großchancen, ließ aber im Abschluss oder beim letzten Zuspiel die letzte Präzision vermissen. So auch bei Gavranovics Abschluss, der aus elf Metern zu unplatziert abschloss (24.)
WM-Qualifikation Europa: 10. Spieltag
Der Pfosten verhindert die Führung
Nach der Drangphase taten sich die Hausherren bis kurz vor dem Pausenpfiff etwas schwerer und kamen auch nach bis dato zwölf Eckbällen zu keiner nennenswerten Torchance. Nach einem Ecken-Feuerwerk, von dem sich die Gäste erst sehr spät befreien konnten, scheiterte RB-Salzburg-Stürmer Okafor mit einem wunderbaren Schlenzer am rechten Innenpfosten, von wo aus die Kugel parallel zur Torlinie aus der Gefahrenzone rollte (45.) Somit ging es - wie im Parallelspiel der Italiener in Nordirland - mit 0:0 in die Pause. Für die Eidgenossen galt weiterhin: Ein Tor würde die direkte WM-Qualifikation bedeuten.
Okafor macht's mit Köpfchen - Vargas mit Gewalt
Die Schweiz startete mit einem klaren Plan in Durchgang zwei: Die Führung sollte her - am besten so schnell wie möglich. Nachdem die Hausherren die Gäste am eigenen Strafraum einschnürten, erzielte Okafor nach Shaqiris Heber-Flanke die 1:0-Führung (48.). Der auffällige Vargas konnte den Vorsprung kurze Zeit später sogar ausbauen und jagte die Kugel zum 2:0 unter die Latte (57.).
Alle guten Dinge sind drei: Fürths Itten mit dem 3:0
Nachdem Gavranovics Treffer zum vermeintlichen 3:0 aufgrund einer Abseitsstellung im Nachhinein durch den VAR aberkannt wurde (66.), machten die Eidgenossen nochmal richtig Ernst. Joker Itten traf nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung - stand dabei aber wie auch Gavranovic sträflich im Abseits (70.). Doch beim nächsten Treffer des Fürther Angreifers hatte dann weder der Assistent noch der VAR etwas auszusetzen - Itten netzte per Kopf ein und erzielte das wichtige dritte Tor (72.). Nun brauchten die Italiener im Fernduell zwei Tore, um der Schweiz den direkten WM-Einzug zu entreißen.
Bis zum Schluss ließen die Hausherren mit dem feiernden Publikum im Rücken nichts mehr anbrennen und feierten dank Freulers spätem Treffer (90.+1) einen hochverdienten 4:0-Heimsieg, der gleichzeitig auch den Gruppensieg in Gruppe C bedeutet, da Italien gegen Nordirland nicht über ein 0:0 hinauskam. Die Nati qualifiziert sich somit trotz der schlechteren Ausgangslage vor dem Anpfiff direkt für die WM und schickt den amtierenden Europameister Italien als Zweitplatzierten in die Play-offs.