Schalkes Trainer Markus Weinzierl wechselte nach dem 0:2 in Berlin viermal: Riether, Geis, Meyer und Schöpf ersetzten Nastasic, Stambouli, Embolo und Goretzka (muskuläre Probleme).
FC-Coach Peter Stöger musste indes im Vergleich zum 3:0 gegen Freiburg auf einer Position tauschen: Für Bittencourt (Muskelverletzung) startete Jojic.
Der schlechteste Saisonstart seit 31 Jahren war auf Schalke spürbar. Vom Anpfiff weg agierten die Knappen sehr bedacht und scheuten das Risiko. Sicherheitspässe waren Trumpf. Weil aber auch die Kölner, die zu Beginn durchaus forsch begonnen und durch Risse (6.) die erste nennenswerte Chance des Spiels gehabt hatten, mit fortschreitender Spieldauer vorsichtiger agierten, entwickelte sich ein spannendes, aber chancenarmes Duell zweier Mannschaften, die sich nicht viel nahmen.
1. Liga, 4. Spieltag
Ein Geniestreich von Bentaleb, der in der 36. Minute prima in die Gasse auf Huntelaar passte, löste schließlich den gordischen Knoten auf Schalke. Huntelaar ließ sich nicht zweimal bitten - 1:0. Nach 306 torlosen Minuten durften die Knappen mal wieder ein eigenes Tor bejubeln. Auf der anderen Seite war es zugleich das erste Gegentor der laufenden Saison für die Geißböcke, deren weiße Weste demnach hinfällig war.
Lange hielten sich die Rheinländer damit aber nicht auf, denn nur zwei Minuten danach fiel der Ausgleich: Jojics Flanke von links leitete Modeste zu Osako weiter, der fulminant aus 16 Metern das 1:1 markierte (38.). Das war dann auch zugleich der Halbzeitstand in einer bis dahin weitgehend ausgeglichenen Begegnung.
Ausgeglichen blieb das Duell auch über weite Teile der zweiten Hälfte, wenngleich die Schalker zusehends mehr und mehr Spielanteile bekamen. Das lag auch am FC, der immer passiver wurde und nach vorne nur noch über gelegentliche Konter für Entlastung sorgte.
Stöger beweist ein goldenes Händchen
Glücklich: Anthony Modeste, Yuya Osako und Jonas Hector (v.li.) bejubeln das 1:1.
Das Problem der Schalker war, dass sie aus ihrer Überlegenheit kein Kapital schlugen. Die Knappen machten viel Betrieb, spielten aber selten vertikal und kamen so kaum zu guten Einschussgelegenheiten. Daran änderten auch die Einwechselungen von Konoplyanka (67., für Schöpf) und Stambouli (73., für Geis) nichts.
Auf der Gegenseite bewies Stöger ein besseres Händchen bei seinen Einwechslungen, denn der in der 73. Minute für Höger gekommene Zoller war Ausgangspunkt des 2:1. Zoller schickte Rausch auf links, der anschließend Modeste im Zentrum fand. Dieser veredelte die Flanke und stellte auf 2:1 (77.). Damit nicht genug, denn kurz darauf verhalf Stöger dem 18-jährigen Özcan zu dessen Bundesliga-Debüt. Und der dankte das seinem Trainer mit der Vorlage zum 3:1 durch Zoller (84.). Damit war die Messe in Gelsenkirchen gelesen und Schalkes Katastrophenstart in die Saison 2016/17 perfekt.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Sonntag gefordert: Schalke in Hoffenheim (15.30 Uhr), Köln zu Hause gegen RB Leipzig (17.30 Uhr).