FC-Trainer Peter Stöger konnte wieder auf seinen etatmäßigen Torhüter Horn zurückgreifen. Dafür rückte der junge Müller wieder ins zweite Glied. Es war die einzige Veränderung, die der Österreicher im Vergleich zum 0:0 in Wolfsburg vornahm.
Nach dem sensationellen 3:1 gegen Champions-League-Teilnehmer Mönchengladbach sah Freiburgs Trainer keinen Grund für eine Veränderung.
Die Anfangsphase in Köln war von der Taktik geprägt. Beide Mannschaften stellten die ersten Passabnehmer im Aufbau gut zu, sodass auf beiden Seiten häufig der lange Ball ausgepackt wurde - ohne Erfolg. Ansonsten hatte Freiburg in der ersten Viertelstunde mehr Ballbesitz (65 Prozent), Köln dafür die erste große Chance durch Risse (14.)
Modeste löst die Handbremse
Der gegenseitige Respekt war spürbar. Es wirkte, als würden die Mannschaften mit angezogener Handbremse agieren. Denn sowohl Köln als auch Freiburg scheuten bis zur Mitte des ersten Durchgangs das Risiko.
Doch dann löste Modeste mit seinem Kopfballtreffer zum 1:0 die Handbremse (29.) und der FC drückte in der Schlussviertelstunde das Gaspedal komplett durch. Nur 100 Sekunden nach dem Führungstreffer des Franzosen legte Bittencourt nach toller Vorarbeit von Osako nach (31.). Und damit vor der Pause nicht genug: Sörensen "flankte" per Einwurf an den Fünfer, wo Modeste mit dem Kopf den Ball an Schwolow vorbeilegte (43.).
1. Liga, 3. Spieltag
Freiburgs Coach Streich brachte mit dem Wiederbeginn Angreifer Petersen für den überforderten Söyüncü, doch es war nicht der Olympia-Angreifer, der gleich zum Abschluss kam, sondern Niederlechner. Der Stürmer zielte nur knapp am Pfosten vorbei (46.).
Bittencourt verletzt, Horn fehlerlos
Der FC brannte in der zweiten Hälfte kein Offensivfeuerwerk mehr ab, sondern konzentrierte sich auf eine weitere, unter Stöger antrainierte Tugend: die Defensive. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Bittencourt (Zoller kam) und der Hereinnahme von Olkowski (für Osako) stellte Stöger somit auf eine Dreierkette um. Defensiv aber hieß dies, dass die Kölner einen Fünfer- und davor einen Viererriegel aufbauten und kaum eine Chance zuließen.
So mussten sich weder Horn noch Schwolow großartig auszeichnen, ehe in der Schlussphase Kölns Nummer eins gegen Niederlechner gleich doppelt seine Klasse zeigte (79.). Ansonsten brachte der FC den Vorsprung ohne weiter Gefährdungen über die Zeit und eroberte zumindest über Nacht die Tabellenspitze.
Nach dem überzeugenden Auftritt gegen Freiburg ist Köln in der englischen Woche am Mittwoch auf Schalke zu Gast (20 Uhr), der Sportclub empfängt bereits am Dienstag den Hamburger SV (20 Uhr).