Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl nahm trotz des deutlichen 4:0-Erfolgs in Hamburg zwei Änderungen in seiner Startelf vor: Statt Keita und Forsberg, die beide auf der Bank Platz nahmen, begannen Sabitzer und Werner.
Der Gladbacher Trainer Andre Schubert entschied sich nach dem 4:1 gegen Bremen für drei personelle Umstellungen. Für Korb, Jantschke (beide Bank) und Raffael (Adduktorenzerrung) starteten Strobl, Wendt und Hahn.
Werner bestraft Gladbacher Fauxpas
Die Sachsen begannen munter und störten das Aufbauspiel der Borussia in der Anfangsphase empfindlich. Gleich mit der ersten Torchance des Spiels gelang dem Aufsteiger die Führung. Nach kleinem Solo flankte Poulsen von der rechten Seite nach innen, wo Werner zum einen für den hinter ihm völlig frei lauernden Sabitzer hätte durchlassen können und der Ball dem Ex-Stuttgarter zudem bei der Annahme versprang. Doch Christensens Klärungsversuch prallte von Vestergaard genau vor die Füße von Werner zurück, sodass der Angreifer aus sieben Metern eiskalt vollstrecken konnte (6.).
1. Liga, 4. Spieltag
Die Gladbacher Bemühungen, nach dem frühen Rückstand ins Spiel zu kommen, erstickten in der Folge meist schon im Keim. Leipzig verteidigte aufmerksam, störte früh und verschob sich als Kollektiv clever. Und so kam die Borussia dem Strafraum der Hausherren zunächst kaum nahe. Eher zufällig entstand in der 27. Minute dennoch die erste gute Gelegenheit für die Schubert-Elf in der ersten Hälfte. Hahn bugsierte den Ball geschickt nach links in den Strafraum zu Johnson, dessen wuchtige Direktabnahme noch leicht die Querlatte touchierte. Zehn Minuten später wurde Hahn nach einem sehenswertem Pass von Stindl im letzten Moment noch entscheidend beim Abschluss gestört (37.).
Die Schlussphase der ersten Spielhälfte gehörte auch in puncto Torgelegenheiten insgesamt aber wieder RB. Sabitzer zwang Sommer nach einem Konter zum Eingreifen (34.). Halstenberg zielte mit einem Volleyaufsetzer im Anschluss an eine Standardsituation knapp über die Querlatte. Mit der aufgrund des Chancenplus und der besseren Spielanlage verdienten Führung ging es in die Pause.
Johnson belohnt Leistungssteigerung des VfL
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der VfL deutlich präsenter in den Zweikämpfen und auch engagierter und zielstrebiger im Offensivspiel. Das Herausspielen von guten Torgelegenheiten blieb allerdings dennoch ein großes Manko der Gladbacher. Da auch Leipzig zum einen in der Defensive mehr gebunden war und zum anderen nicht mehr so effektives Umschaltspiel initiierte, ergaben sich kaum mehr Höhepunkte.
Verwarnung: Jannik Vestergaard dreht nach seiner Gelben Karte ab. Getty Images
Auch im weiteren Verlauf blieben spielerische Glanzlichter oder gar Torchancen nach der Pause Mangelware. Die Zweikampfintensität nahm indes zu, sodass sich viele verbissene Duelle im Mittelfeld ergaben, die jedoch meist fair blieben. Erst in den letzten gut zehn Minuten nahm das Spiel dann noch einmal gewaltig an Fahrt auf. Zunächst waren es die Leipziger bei Kontern, die mehr Gefahr ausstrahlten. Sommer parierte einen Schuss von Werner aus spitzem Winkel im Nachfassen (79.).
Die Auswechslung von Traoré, für den Nico Schulz ins Spiel kam, leitete schließlich das 1:1 mit ein. Denn taktisch rückte Schulz für Johnson auf die linke Seite, während der US-Amerikaner nach rechts wechselte - und dort nur rund eine Minute später das 1:1 markierte (85.)! Hahn und Stindl hatten vorbereitet, ehe Johnson im Strafraum noch einen Gegenspieler narrte und dann ins linke Toreck vollstreckte. Danach ging es plötzlich mit offenem Visier von Strafraum zu Strafraum. Für Leipzig scheiterte der eingewechselte Burke aus kurzer Distanz an Sommer (86.), Hahn verpasste die Abnahme einer Hereingabe von Johnson knapp (87.).
Das damit weiter ungeschlagene Leipzig ist am Sonntag in Köln zu Gast (17.30 Uhr), Gladbach empfängt am Samstag den FC Ingolstadt (15.30 Uhr).