Viel Kampf, wenig Glanz. Rakitic gewinnt das Luftduell gegen Tamas Hajnal, Kuranyi beobachtet die Szene. dpa
Schalkes Trainer Mirko Slomka änderte seine Mannschaft nach dem 2:0 in Trondheim auf einer Position. Asamoah erhielt im Sturm den Vorzug vor Lövenkrands. Im Vergleich zum 3:1 gegen Dortmund gab es beim KSC zwei Wechsel zu vermelden. Carnell (muskuläre Probleme) musste passen, für ihn spielte im linken Mittelfeld Iashvili. Görlitz kehrte nach seiner Sperre für Staffeldt auf die rechte Verteidigerposition zurück.
Über die erste Hälfte hätte man man getrost den Mantel des Schweigens hüllen können. Niedriges Tempo, kaum Chancen - eine zähe Begegnung die teilweise regelrecht einschläfernd wirkte. Der KSC spielte nur in den Anfangsminuten nach vorne, um sich dann ganz auf die Defensive zu konzentrieren. Phasenweise griff der Aufsteiger die Schalker erst zehn Meter hinter der Mittellinie an.
Es dauerte bis zur 22. Minute bis zur ersten erwähnenswerten Chance. Jones versuchte es aus 25 Metern mit dem Außenrist und verfehlte das Tor nur um Zentimeter. Ein Kopfball des Ex-Schalkers nur fünf Minuten später flog ebenso knapp am Gäste-Gehäuse vorbei. Zwei weitere Gelegenheiten hatte die zähe Begegnung zu bieten - bezeichenderweise brachten die eigenen Vorderleute ihre Keeper in die Bredouille. Mit dem Hinterkopf verlängerte Porcello einen Rakitic-Freistoß auf das eigene Tor, Keeper Miller war jedoch auf dem Posten (28.). Auf der anderen Seite bugsierte der am langen Pfosten lauernde Iashvili das Leder nach einer Flanke von rechts ins Sturmzentrum zurück. Rafinha lenkte das Leder an den Pfosten. Neuer wäre jedoch zur Stelle gewesen (43.).
Der 9. Spieltag
In der zweiten Hälfte sollte Mesut Özil, der für Bajramovic ins Spiel kam, für mehr Kreativität im Spiel der Schalker sorgen. Doch daraus wurde nichts. Der zweite Abschnitt war ein Spiegelbild der ersten Hälfte mit anrennenden Schalkern, die auf eine hervorragend gestaffelte Defensive der Badener trafen. In der 65. Minute durchbrachen die Gelsenkirchener den Riegel zwar, und Kuranyi behielt auch allein vor Miller die Nerven - doch Referee Fleischer entschied auf Abseits. Zu Unrecht, denn der Angreifer stand auf gleicher Höhe.
So kam es, wie es beinahe kommen musste. In der 68. Minute schickte Hajnal den gestarteten Timm. Geschickt umkurvte er Neuer und schob anschließend locker ein. Höwedes hatte sich zuvor beim Steilpass des Ex-Schalkers Hajnal verschätzt, sein schwaches Stellungsspiel bestraften die Karlsruher bei ihrer ersten richtigen Torchance eiskalt.
Zufriedene Karlsruher: Porcello (Nummer 10) herzt den Doppeltorschützen Timm. dpa
Auch nach dem Gegentreffer blieb es dabei: Den zunehmend entkräftet wirkenden Königsblauen fehlten die Ideen gegen Eggimann & Co. Und im Angriff machte Karlsruhe keine Kompromisse. Auch die zweite Gelegenheit nutzten die Badener, die Protagonisten waren dieselben. Hajnal passte nach einer feinen Kombination quer auf Timm, der im Eins gegen Eins die Nerven behielt und Neuer keine Chance ließ (81.) - die Vorentscheidung zugunsten der Becker-Truppe.
Nach der Länderspielpause muss sich Schalke samstags in Rostock für die erste Saisonniederlage rehabilitieren. Der KSC gewinnt zum dritten Mal in Folge auswärts und ist nun Tabellenzweiter. Als nächstes trifft die Becker-Truppe sonntags auf Bielefeld.