Zugeschlagen: Luca Toni überwindet Manuel Neuer in der 3. Minute. picture-alliance
Schalke mit zwei Änderungen nach dem 1:1-Unentschieden bei Racing Santander: Jones ersetzte den gesperrten Engelaar, Altintop durfte auf rechts für Streit ran. Auch die Bayern mit zwei Wechseln im Vergleich zum 1:1-Remis beim AC Florenz: Podolski und Schweinsteiger meldeten sich verletzt ab, Kroos und der wiedergenesene Toni liefen dafür von Beginn an auf.
Die ersten Minuten in der Veltins-Arena hatten es in sich. Beide Mannschaften drehten gleich mächtig auf, von Müdigkeit durch die internationalen Verpflichtungen war nichts zu spüren. Den Anfang machten die Bayern: In der 3. Minute fand Toni die Lücke, der Italiener steckte durch zu van Bommel. Dessen Rückpass brachte Toni wieder in Schussposition. Aus wenigen Metern traf der Angreifer ins kurze Eck. Klose hatte Keeper Neuer noch die Sicht versperrt.
Es war ein "Hallowach" - aber für Schalke. Die Gelsenkirchener legten los wie aufgedreht. In der 5. Minute hatte die Rutten-Elf bereits den Ausgleich erzielt. Rafinha spielte steil auf den gestarteten Farfan, aus spitzem Winkel schob er Rensing das Leder durch die Beine. Und die Gelsenkirchener wollten mehr, verschärften das ohnehin schon hohe Tempo. Angriff auf Angriff rollte in Richtung des Rekordmeisters, die Bayern wurden regelrecht eingeschnürt. Fernschüsse von Rakitic (19.) und Ernst (21.) parierte Rensing, der bei hohen Bällen jedoch meist eine unglückliche Figur machte, glänzend. In der 27. Minute verlor Borowski den Ball im Strafraum an Farfan und hielt ihn leicht am Trikot fest. Referee Kircher sah das Vergehen aber nicht als strafstoßwürdig an. Zwei Minuten später streifte der Ball nach einem abgefälschten Versuch von Jones noch den Pfosten.
Der 12. Spieltag
Es kam, wie es kommen musste. Die Bayern bestraften die Schalker Offensiv-Nachlässigkeiten in der 31. Minute. Ribery bediente im richtigen Moment auf links Zé Roberto, der zurück auf den Franzosen legte. Aus kurzer Distanz versenkte Ribery das Leder mühelos und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Damit hatte sich der Rekordmeister für den bis dato schwachen Auftritt rehabilitiert. Bis zur Pause nahm die Partie an Härte zu, fünf Gelbe Karten musste Kircher in dieser turbulenten ersten Hälfte zeigen.
Auch im zweiten Abschnitt hatte Schalke Oberwasser. Allein, es fehlte die Durchschlagskraft gegen die defensiv eingestellte Klinsmann-Elf. Die Gelsenkirchener konnten sich einfach keine Chancen erarbeiten, auch über Standardsituationen entwickelte sich keine Gefahr gegen die auf Konterchancen lauernden Münchener. Wie sehr Klinsmann darauf bedacht war, das Ergebnis zu halten, belegten die Wechsel. Lell kam für Zé Roberto, um die Defensive zu stärken, in der 72. Minute kam Ottl für Angreifer Toni. So rannte Schalke die Zeit davon. Auch 18 (!) Eckbälle für die Königsblauen brachten nicht die geringste Gefahr.
Kein Durchkommen: Die Defensive der Bayern stand kompakt. Hier wird Rafinha von Demichelis gestoppt. picture-alliance
Bis zur 90. Minute musste der Anhang auf eine Schalker Chance warten: Westermann kam aus spitzem Winkel zum Kopfball - Rensing war mal wieder an einer Hereingabe vorbeigesegelt -, er verfehlte jedoch das Tor klar. Das war's dann aber. Die Bayern brachten das Ergebnis ohne weitere Mühe über die Zeit. Sosa hätte nach einem Konter über Demichelis und Ribery beinahe noch das 2:0 erzielt, der Argentinier traf in der Nachspielzeit allein vor Neuer aber nur den Pfosten.
Schalke muss nach zehn ungeschlagenen Spielen in der Veltins-Arena wieder eine Niederlage quittieren, auch damals verloren die Gelsenkirchener gegen den FCB. Am Samstag muss die Rutten-Elf in Leverkusen antreten. Auch die Bayern müssen auswärts ran. Für den Rekordmeister geht es zu Borussia Mönchengladbach.