20 Tore und 18 Punkte aus acht Spielen, außerdem noch keine einzige Niederlage: Sassuolo Calcio hatte sich in dieser Saison bislang zum Überraschungsklub der Serie A gemausert und sich den Kontakt zur absoluten Spitze erschlossen. Beim Duell mit dem amtierenden Vize-Meister Inter erwischte es die Neroverdi aber erstmals, was gleich an zwei Gründen lag: Einerseits verschlief der Gastgeber die Anfangsphase komplett und verursachte reihenweise Fehler, andererseits agierten die Mailänder ohne den geschonten Star Lukaku (Bank) vom Start weg wild entschlossen.
Tore inklusive, angefangen mit dem 1:0 in Minute 4: Chiriches wurde von Lautaro Martinez & Co. attackiert, was zu einem Ballverlust führte. Der Argentinier kam dabei an die Kugel, arbeitete sich an Torwart Consigli vorbei bis rechts vor an den Fünfmeterraum. Dort bekam der Stürmer zwar keinen Abschluss hin, behauptete sich aber fair gegen Chiriches und legte schließlich überlegt quer zum einschiebenden Alexis Sanchez. Es folgte eine feurige Direktabnahme von Vidal, unter der Woche in der Champions League noch mit Gelb-Rot vom Platz geflogen, die an Ungücksrabe Chiriches prallte und von dort ins Gehäuse kullerte (14.).
Die Inter-Abwehr steht
Weitere Treffer wären auch noch möglich gewesen, weil allen voran Lautaro im Zusammenspiel mit Alexis Spaß machte. Es blieb aber beim 2:0 zur Pause, auch weil sich die Lombarden mit der Führung im Rücken immer weiter zurückzogen, Sassuolo das Spiel machen ließen. Das tat dem Fluss bei den Hausherren zwar gut, sie kamen besser rein, allzu gefährlich wurde es aber nie. Der bemühte Locatelli, Kapitän Berardi oder auch der ehemalige Bundesliga-Profi Toljan bissen sich die Zähne aus. Und wenn Mailands Schlussmann Handanovic eingreifen musste, dann tat der Routinier (36) das wie gewohnt höchst souverän.
Gagliardini macht alles klar
Auf der anderen Seite ließen es die anfangs wirbelnden Lautaro, Alexis & Co. ruhig angehen, auch der später noch eingewechselte Lukaku übte abgesehen von einem Abseitstor nicht allzu viel Druck aus. Währenddessen gab sich Sassuolo immer mehr auf, akzeptierte die erste Niederlage dieser Saison und fing sich sogar noch ein weiteres Gegentor: Nach schöner Vorarbeit von Darmian stellte Gagliardini nach ebenso feiner Annahme und starkem Außenristschuss auf das finale 3:0 (60.). Damit waren wichtige drei Punkte für die Nerazzurri sicher, um den Kontakt an die Tabellenspitze weiter aufrechtzuerhalten.
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