Alois Schwartz nahm im Vergleich zur jüngsten 2:3-Niederlage in Bochum, als der SV Sandhausen ein 0:2 zwischenzeitlich auf 2:2 gedreht hatte, drei personelle Wechsel vor: Abwehrchef Hübner, Paqarada und Jovanovic starteten anstelle von Schulz, Schaaf (jeweils auf der Bank) und Vollmann (nicht im Kader). Die Aufgabe gegen den auf Rang drei rangierenden Favoriten war derweil aus Sicht von Schwartz klar: "Wir haben im Jahr 2016 in vier Spielen vier Punkte geholt. Das ist okay, aber nicht berauschend. Wir brauchen nun die Punkte."
Nürnbergs Trainer René Weiler tauschte im Vergleich zum 2:1-Sieg im 260. Franken-Derby über die SpVgg Greuther Fürth einmal Personal: Möhwald begann für den auf die Bank verdrängten Leibold.
Ein zähes Stück Fußball
Das dazugewonnene Selbstvertrauen aus dem Derbysieg brachte der Club von Beginn aber nicht auf den Platz - verständlicherweise: Denn vom Anpfiff weg entwickelte sich das von allen Seiten erwartete Kampfspiel. Beide Mannschaften nahmen sämtliche Zweikämpfe an, standen defensiv sicher und agierten auf dem schwer bespielbaren Untergrund vornehmlich mit langen Bällen. Zwar versuchte es der 1. FCN ab und an mit Flachpassspiel, doch in diesem Fall waren oft Fehlpässe oder Ballverluste die Folge. Strafraumszenen? Fehlanzeige!
Der 24. Spieltag
Gegen Ende der ersten 45 Minuten erhöhten die Mittelfranken aber nochmals den Druck: Ein Kerk-Freistoß aus dem rechten Halbfeld segelte gefährlich an Freund und Feind vorbei und zwang SVS-Keeper Knaller zu einer starken Reaktion (33.). Eine Minute später traf Kerk zudem den Ball aus bester Schussposition nicht richtig. Macht nichts, dürfte wenig später so mancher Club-Fan gedacht haben: Behrens schickte Burgstaller rechts in den Strafraum. Der Österreicher hob überlegt den Kopf, bediente im Zentrum Möhwald und dieser schloss direkt flach ab. Links vor dem Tor ging Füllkrug, der mit seinem 2:1 am Freitag gegen die SpVgg Greuther Führt zum Derby-Helden aufgestiegen war , schließlich auf Nummer sicher und touchierte das Leder noch minimal (40.). Etwas Ärger der Sandhäuser war allerdings angebracht: Beim Zuspiel stand Burgstaller minimal im Abseits.
Füllkrug und Jovanovic scheitern
Der zweite Durchgang begann derweil wie der erste: Viele Fouls und Unterbrechungen ließen das Spiel zerstückelt wirken. Spielerisch versuchte der Club etwas mehr, Sandhausen baute ganz auf Standards. Doch beide Pläne führten lange Zeit zu keiner einzigen Torchance. Erst in der 58. Minute meldete sich Füllkrug mal wieder mit einem ordentlichen Freistoß links neben das Tor von Knaller an. Das nahmen die Kurpfälzer augenscheinlich zum Anlass, eine Druckphase zu starten und den 1. FCN hinten reinzudrücken. Beinahe sprang hierbei sogar das 1:1 heraus: Bouhaddouz bediente mit einer präzisen Flanke Jovanovic im Strafraum. Der Stürmer kam allerdings nur noch mit ausgestrecktem Bein heran und konnte Schäfer so nicht vor allzu große Probleme stellen (64.).
Blum sticht gegen seine ehemaligen Kollegen
Der SVS probierte in dieser Phase wahrlich einiges, doch wenig war von Erfolg gekrönt. Häufig gewannen Margreitter, Bulthuis & Co. am Strafraum schließlich die Oberhand - und hielten das Geschehen weit von Tormann Schäfer weg. Dennoch war FCN-Coach Weiler nicht immer zufrieden - allen voran mit seinen Offensivmännern, die viel zu wenig Entlastung schufen. Vor große Bedrängnis geriet der Club um Torwart Schäfer aber nicht mehr - zum einen weil sich Klingmann Gelb-Rot abholte und sein Team schwächte (79.), zum anderen weil Joker Blum gegen seinen Ex-Verein den 2:0-Endstand besorgte (84.). Es blieb dabei: Der Club ist mit Erras in der Startelf nach wie vor ungeschlagen - seit nunmehr 14 Ligaspielen. Durchaus eine Bilanz eines Aufsteigers.
Sandhausen, das spätestens mit dieser Niederlage im grauen Mittelfeld der 2. Bundesliga angekommen ist, ist am Freitagabend (18.30 Uhr) beim TSV 1860 München zu Gast. Ebenfalls am Freitag (20.30 Uhr) empfängt der 1. FC Nürnberg den 1. FC Kaiserslautern.