Beide Trainer setzten vor dem Nordduell auf Konstanz: Rostocks Coach Patrick Glöckner brachte nach dem 0:2 in Heidenheim Pröger für Rhein (Bank), HSV-Trainer Tim Walter vertraute auf die identische Startelf wie beim 4:2-Sieg gegen Braunschweig. Eine kleine Überraschung im Kader der Gäste gab es aber trotzdem: Eigengewächs Oliveira-Kisilowksi erhielt einen Platz auf der Bank.
HSV bejubelt kuriose Führung
Auf dem Platz begann das Spiel wie erwartet: Der HSV versuchte, das eigene Ballbesitzspiel durchzudrücken, Hansa hielt durch forsche Abwehrarbeit dagegen - und verzeichnete die erste Chance durch Verhoek (3.). Mit fortschreitender Spieldauer übernahmen die Gäste aber immer mehr die Spielkontrolle. Dompé prüfte Kolke erstmals (15.), bevor dieser gegen Heyer machtlos gewesen wäre, dessen Distanzschuss den Kasten aber hauchzart verfehlte (17.).
Anschließend entwickelte sich ein Spiel zwischen den Strafräumen, in dem es bei Ansätzen blieb. Dass es vor der Pause doch noch ein Tor gab, hatte bezeichnenderweise mit viel Glück zu tun: Reis behielt nach diversen Abprallern im Rostocker Strafraum die Ruhe und schob ein (40.), bevor Glatzel mit der letzten Chance des ersten Durchgangs nicht an Kolke vorbeikam (42.).
2. Bundesliga - 19. Spiel
Kolke überragend - Hansa feiert zweimal verfrüht
Nach Wiederanpfiff blieb der HSV am Drücker und verpasste den zweiten Treffer in einer kuriosen Szene gleich dreifach. Kolke rettete dabei zweimal herausragend gegen van Drongelen und Dompé, Königsdörffer hatte das Leder zwischendurch nicht optimal getroffen (52.). Die Vorentscheidung wollte den Rautenträgern nicht gelingen, auch Jatta köpfte nach einem Muheim-Freistoß über den Querbalken (65.).
Hansa blieb somit im Spiel und jubelte binnen weniger Minuten gleich zweifach: Ingelsson (68.) und Verhoek (70.) brachten den Ball jeweils im Kasten unter, standen aber beide eindeutig im Abseits. Das Momentum drehte jedoch, Ingelsson prüfte Heuer Fernandes direkt ein weiteres Mal (73.).
Späte Entscheidung durch Winterneuzugang
Der Auftakt einer heißen Schlussphase, in der Roßbach nach einem taktischen Foul an Jatta mit Gelb-Rot vom Platz flog (80.), ehe Glatzel die Riesenchance auf die Entscheidung aus kürzester Distanz liegen ließ (85.).
So blieb die Partie bis in die üppige Nachspielzeit von sechs Minuten auf Messers Schneide. Dezimierte Rostocker wollten den Punkt, fingen sich aber stattdessen in der Nachspielzeit noch einen Konter, den Winterneuzugang Nemeth zum 2:0-Endstand vollstreckte (90.+3).
Rostock reist kommenden Freitag (18.30 Uhr) nach Bielefeld. Der Hamburger SV muss am Samstag (20.30 Uhr) zum Spitzenduell in Heidenheim antreten.