Hansa-Trainer Juri Schlünz schickte dieselbe Anfangself ins Rennen, die in der Arena AufSchalke mit 1:0 siegte. BVB-Coach Matthias Sammer baute die Stammformation im Vergleich zum blamablen 0:4 im UEFA-Cup beim FC Sochaux wie folgt um: Der in der Bundesliga Rot-gesperrte Kehl fehlte ebenso wie Ewerthon, Flavio Conceicao und Fernandez. Für sie kamen Malte Metzelder, Senesie, Demel und Ricken.
Die ersten 45 Minuten waren sehr stark von taktischen Vorgaben geprägt. Die Rostocker zogen sich für eine Heimmannschaft weit zurück und überließen den Dortmundern das Mittelfeld.
Dort mühten sich jedoch Rosicky und in Ansätzen Ricken vergeblich, dem Spiel der Sammer-Elf eine Linie zu geben. Das Duo wurde zu wenig von den eigenen Kollegen unterstützt, um die Hanseaten mehr unter Druck zu setzen. Allerdings stand die Hintermannschaft der Schlünz-Elf dank Abwehr-Organisator Persson in den ersten 45 Minuten sehr sicher und gestattete dem BVB nur eineinhalb Chancen durch Koller (16.) und Gambino (38.).
Auf der Gegenseite verlebte Dortmunds Schlussmann Weidenfeller ebenfalls eine ruhige erste Halbzeit. Brenzlig wurde es nur bei zwei kniffeligen Situationen im Strafraum (Jensen gegen Möhrle, 12. und Senesie gegen Max, 25.), wobei jedoch Schiedsrichter Sippel beide Male weiterlaufen ließ.
In der zweiten Halbzeit wollten beide Teams die Offensiv-Lethargie aus Durchgang eins schnellstmöglich vergessen machen. Doch effektiver gelang dies zunächst dem FC Hansa, der vor allem über rechts mit Tjikuzu einen schwungvollen Antreiber hatte. Der Namibier war es denn auch, der die Führung für die Ostdeutschen einleitete. Sein verunglückter Rechtschuss landete über Schultz bei Goalgetter Max, der mit seinem neunten Saisontor das 1:0 besorgte.
Nun lockerte der BVB seine Defensive, Trainer Sammer brachte für den Defensivmann Malte Metzelder mit Ewerthon einen dritten Stürmer. Und kaum war der Brasilianer drin, hingen ihm seine Kollegen schon am Halse. Der 22-Jährige hatte nach einem Deckungsfehler von di Salvo freie Schussbahn und schlenzte den Ball gekonnt ins lange Eck.
Das 1:1 brachte nach gut einer Stunde endlich Schwung in die Partie, die taktischen Fesseln wurden nun nahezu komplett gelockert. Rosicky für die Dortmunder (71.) und erneut Max für Hansa (73.) hatten das jeweils zweite Tor auf dem Fuß, doch ihre Flachschüsse verfehlten das Ziel.
In den letzten zehn Minuten legte Hansa eine Schippe mehr drauf als die Sammer -Elf und hatte durch das zweite Tor von Max das bessere Ende für sich. Wörns verlor das entscheidende Kopfball-Duell gegen Prica, Max spritzte wieder dazwischen und machte das 2:1 mit einem Flachschuss ins lange Eck.
Eine Partie, die erst ab der 60. Minute temporeich und packend wurde, endete verdientermaßen 2:1. Über weite Strecken regierten taktische Vorsichtsmaßnahmen, doch nach dem ersten Treffer öffneten beide Seiten das Visier und lieferten sich fast einen offenen Schlagabtausch. Dabei hatte Rostock in der Schlussphase mehr zu bieten und fuhr den dritten Sieg in Folge ein.