Freut sich über seinen Treffer: Hansa-Stürmer Hähnge. dpa
Nach dem 0:3 in Leverkusen hatte Hansa-Coach Frank Pagelsdorf mit Personalsorgen zu kämpfen. Torjäger Kern war gesperrt (5. Gelbe), Kapitän Beinlich verletzt (Knieprobleme). Zudem mussten Pearce und Cetkovic ihre Startplätze räumen. Neu im Team waren Bülow, Yelen, Rahn und Hähnge. Bochums Trainer Marcel Koller musste nach dem 2:2 gegen Karlsruhe auf den verletzten Maltritz (Knochenabsplitterung am Zeh) verzichten. Dafür war Zdebel wieder einsatzfähig. Yahia rückte in die Viererkette, Imhof musste auf der Bank Platz nehmen.
Nach zögerlichen Anfangsminuten gehörte die erste Gelegenheit der Partie den Gästen. Concha hatte im Mittelfeld gut nachgesetzt und den Ball erobert, spielte sofort steil auf den lauernden Mieciel. Der tauchte frei vor Hahnel auf, wurde jedoch wegen Abseits zurückgepfiffen (6.). Quasi im Gegenzug ging Hansa nach einer Ecke in Führung. Rahn verlängerte Yelens Hereingabe und Bülow war zur Stelle (7.). Bochum ließ in der Folge jegliche spielerische Linie vermissen und zeigte sich nun nervös. Die Abstimmung in der umformierten Abwehr stimmte nicht, das Spiel nach vorne lahmte. Vor allem weil Hansa nun nachsetzte. Die Pagelsdorf-Elf machte geschickt die Räume eng, ging engagiert in die Zweikämpfe und spielte konsequentes Pressing. Der VfL kam damit überhaupt nicht zurecht. Besonders nach Standards wackelte die Hintermannschaft gewaltig.
So auch nach Yelens nächster Ecke. Renno verschätzte sich und Bülow am langen Pfosten war zu überrascht, um aus der Situation Profit zu schlagen (9.). Hähnge hatte die nächste gute Möglichkeit auf dem Fuß, seine flache Hereingabe fand aber nicht den Weg zum Mitspieler (26.). Rathgeb prüfte mit einem feinen Freistoß Renno, der mit einer sensationellen Parade sein Team vor einem größeren Rückstand bewahrte, Bülow versagten anschließend frei vor dem Tor die Nerven (28.).
Der 17. Spieltag
Nach einer halben Stunde Spielzeit nahm der Gastgeber etwas Tempo aus der Partie und nun zeigte sich auch der VfL wieder vor dem Tor der Norddeutschen. Sestak nutzte eine Unachtsamkeit von Sebastian, zielte aber nicht genau genug (33.). Doch bis zum Seitenwechsel reichte es nur noch zu einem Distanzversuch von Fuchs, der über die Latte strich (42.).
Noch vor der Pause wurde Hansa für sein engagiertes Spiel ein weiteres Mal belohnt. Agali beschäftigte im Strafraum drei Bochumer, Dexter Langen kam an den Abpraller und legte butterweich auf Hähnge auf, der in der Mitte nur noch den Kopf hinhalten musste – Renno war zum zweiten Mal bezwungen (43.).
Kaum zu bremsen: Bochums Pfertzel und Concha (re.) haben mit Agali ihre Mühe. dpa
In den zweiten 45 Minuten, beide Teams nahmen das Spielgeschehen personell unverändert wieder auf, änderte sich auch an der Spielweise kaum. Von Bochum war wenig zu sehen, Rostock das aktivere Team. Der immer gefährliche Bülow prüfte aus kurzer Distanz Renno, der den Schuss gerade noch zur Ecke lenken konnte (48.). Die Gäste präsentierten sich weiterhin unsicher und nahmen erst mit der Einwechslung eines weiteren Stürmers – Bechmann kam für Zdebel (62.)- etwas an Fahrt auf. Sestak war drauf und dran, das Laufduell gegen Orestes zu gewinnen, wurde aber kurz vor dem Eins gegen eins mit Hahnel an der Strafraumgrenze regelwidrig aufgehalten. Den fälligen Freistoß setzten die Bochumer in die Mauer (65.). Danach war wieder Hansa in Person von Hähnge am Drücker. Doch der Stürmer scheiterte zunächst mit einem satten Linksschuss an renno (68.), dann verfehlte er das Tor nur um Zentimeter und schob die Kugel am rechten Pfosten vorbei (72.). In der Schlussphase verwaltete Hansa nun den Vorsprung und hatte nur noch eine Schrecksekunde zu überwinden: Der eingewechselte Drsek fasste sich ein Herz und hämmerte den Ball an die Querlatte (85.). Es blieb beim Heimerfolg der Pagelsdorf-Elf, die damit gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf wichtige Zähler einfahren konnte.
Rostock tritt im nächsten Jahr zunächst am Dienstag (29.Januar) in Hoffenheim im Pokal-Achtelfinale an, danach am Freitag (1. Februar) zu Hause gegen die Bayern. Bochum startet die Rückserie am Sonntag (3. Februar) mit einem Gastspiel in Bremen.