Rostocker Spieler und Mannschaftskamerad Toni wundern sich über Demichelis eigenartige Ballbehandlung. dpa
Nach der 1:2-Niederlage in Hoffenheim im DFB-Pokal und dem bitteren Ausscheiden gegen den Zweitligisten, stellte Hansa-Coach Frank Pagelsdorf sein Team auf drei Positionen um. Gledson verdrängte Sebastian aus der ersten Elf, Yelen und Rahn bekamen den Vorzug gegenüber Cetkovic und Hähnge. Die Bayern gestalteten ihre Aufgabe unter der Woche ungleich erfolgreicher: Ein 5:2 in Wuppertal bedeutete das Weiterkommen im DFB-Pokal. Trainer Ottmar Hitzfeld verzichtete auf große personelle Experimente. Nur Demichelis ersetzte in der Innenverteidigung van Buyten.
Nach einer verhaltenen Anfangsphase nutzten die Bayern gleich ihre erste richtige Torchance zur Führung. Ze Roberto spielte einen einfachen Doppelpass mit Klose und brachte den Ball von der linken Seite aus an den Fünfmeterraum. Dort kam Ribery aus dem Hintergrund heran und verwandelte mühelos (10.). Der Gastgeber schaffte es zu keiner Zeit, den Rekordmeister wirklich zu prüfen. Routiniert und teils mit schön anzusehenden spielerischen Momenten waren die Bayern überlegen und jederzeit dem zweiten Treffer näher.
Klose hatte bald eine große Chance, doch uneigensinnig legte er den Ball auf Toni ab, der das Zuspiel nicht mehr erreichte (14.). Wenig später gelang es Gledson bei seinem Bundesligadebüt für Hansa Rostock nur mit letztem Einsatz, den deutschen Nationalstürmer am erfolgreichen Torabschluss zu hindern. Hansas Wintereinkauf klärte noch zur Ecke (17.). Spielerisch fanden die Rostocker kein Mittel, auch teils überharter Einsatz, vor allem von Agali, brachte keinen nennenswerten Vorteil. Die Hitzfeld-Elf blieb am Drücker und hatte nach einer kleinen Durststrecke durch einen Fernschuss von Toni die nächste große Chance (30.). Wächter lenkte den Ball noch entscheidend ab.
Der 18. Spieltag
Kurz vor der Pause zogen die Münchner dann noch mal an. Ribery (38.) und Klose (40.) hatten weitere Möglichkeiten zu erhöhen. Schließlich war es dann Toni, der nach einem Freistoß von van Bommel völlig frei vor Wächter mühelos den zweiten Gäste-Treffer markierte (42.). Zur zweiten Hälfte musste Ribery wegen Oberschenkelproblemen passen. Altintop ersetzte ihn. Am Spielverlauf änderte das freilich zunächst wenig. Hansa agierte viel zu passiv und überließ weitgehend den Gästen das Spiel. Bis zu dem Augenblick, der das Spielgeschehen auf den Kopf stellte.
Kerns erster gefährlicher Torschuss im ganzen Spiel zwang Kahn zu einer tollen Parade, der Ball sprang aber zur Seite in den Lauf von Rahn. Der hämmerte die Kugel an die Latte, von dort kam der Ball zu Kern zurück. Der bedankte sich und staubte ohne Mühe zum Anschluss ab (52.).
Bayerns Souveränität war nun wie weggeblasen, Hansa agierte jetzt auf Augenhöhe und kam auch zu weiteren guten Chancen, während den Münchnern im Spiel nach vorne nun kaum mehr etwas gelang. Orestes nach einem Eckball (56.) und Bartels alleine vor Kahn (59.) vergaben aber gute bis beste Einschussmöglichkeiten. Von den Münchnern war nun nichts mehr zu sehen. Klose wurde durch den defensiven Ottl ersetzt (76.), doch Hansas Offensivbemühungen wurden ebenfalls mit Mühe, Geschick und Glück überstanden. Der erste Torschuss des Ligaprimus in der zweiten Hälfte datierte aus der 81. Minute. Toni vergab aus aussichtsreicher Positionen nach einer Einzelleistung. Hansa probierte in der Schlussphase noch einmal, den Ausgleich zu erzielen – Pagelsdorf wechselte Dorn und Cetkovic für Yelen und Rahn ins Spiel – doch die Bayern verwalteten den knappen Erfolg ins Ziel.
Rostock muss zum nächsten Spieltag in Nürnberg gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt antreten. Die Bayern erwarten am Sonntag Werder Bremen zum Spitzenspiel in der Allianz Arena.