Nicht nur der Ball, auch der Torschütze im Netz: Grafite nach dem 0:1 dpa
Für beide Teams begann die Rückrunde unter ähnlichen Vorzeichen. Am vergangenen Mittwoch mussten sowohl Bielefeld als auch Wolfsburg über 120 Minuten gehen. Allerdings kamen die "Wölfe" eine Runde weiter, während die Arminia ausschied. Michael Frontzeck baute sein Team gegenüber dem 1:2 n.V. in Jena im DFB-Pokal auf einer Position um: Für Gabriel kam Marx ins Team. Kucera rückte in die Innenverteidigung zurück. Keine Wechsel nahm Felix Magath auf Seiten der Wolfsburger vor. Er begann mit der gleichen Startelf, die Schalke 5:3 i.E aus dem Pokal geworfen hatte.
Es dauerte lange, bis beide Teams ins Spiel kamen Erst nach zehn Minuten war die Abtastphase beendet und Bielefeld kam zur ersten Ecke. Doch auch in der Folgezeit konnten sich beide Mannschaften kaum Torchancen erarbeiten. Lediglich ein Distanzschuss von Marx (12.) und eine Flanke von Riether, bei der Grafite zu spät kam (14.), sorgten für kleine Aufregungen vor den jeweiligen Toren.
Symptomatisch, dass ein Fehler der Bielefelder im Aufbau dem Tor des Tages zugrunde lag. Nach einem Fehlpass von Schuler kam der Ball zu Marcelinho, der lange vor dem Strafraum quer lief, bis Dzeko aus dem Abseits kam. Dann bediente er den durchgestarteten Santana, der viel Platz zum Flanken hatte. Er servierte den Ball auf den Kopf von Grafite, der wenig Mühe hatte aus kurzer Distanz den Ball über die Linie zu drücken (27.).
Der 18. Spieltag
Der Wolfsburger Führungstreffer führte zu einem völligen Bruch im Spiel der Arminia. In der Vorwärtsbewegung brachten die Bielefelder kaum noch etwas zählbares zu Stande. Einzig ein ein Freistoß von Kamper aus der Distanz war vor der Pause noch zu verzeichnen (38.).
Die Wolfsburger agierten routiniert und erhöhten den Druck auf die Bielefelder Abwehr, ohne jedoch die eigene Defensive zu vernachlässigen. Dabei hatten die "Wölfe" mehr vom Spiel, konnten vor dem Wechsel aber auch nicht mehr nachlegen, was auch an Bielefelds Keeper Hain lag, der in der 42. Minute einen Direktschuss von Dzeko entschärfte.
Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchte Arminia-Coach Frontzeck mit zwei Spitzen - Eigler kam für Böhme - mehr Druck auf die Wolfsburger Abwehr auszuüben. Zunächst schien die Rechnung aufzugehen, da die Arminia mehr vom Spiel hatte, doch den Offensivbemühungen der Bielefelder fehlte der Biss. Kaum einmal musste Wolfsburgs neuer Torwart Benaglio eingreifen, da die Bemühungen der Heimmannschaft meist an der soliden Abwehr der Wolfsburger scheiterten.
Die Magath-Elf ihrerseits verlegte sich immer mehr auf Konter. Immer wieder setzte Marcelinho seine Nebenleute perfekt in Szene, doch Dzeko und Grafite konnten auch mit besten Chancen wenig anfangen, so dass das Spiel bis in Schlussphase spannend blieb.
In der Schlussoffensive warf die Arminia alles nach vorne konnten aber auch dabei nicht überzeugen. Nur zwei Mal kam Wolfsburgs Keeper Benaglio ins Schwitzen. Zunächst hatte Wichniarek von der linken Strafraumecke abgezogen und der Ball wurde durch einen Platzfehler zu einen tückischen Aufsetzer, der nur knapp neben das Tor ging (81.). Eine Minute vor dem Ende hielt dann Kamper von der Strafraumgrenze drauf. Der Ball wurde abgefälscht, ging aber ebenfalls am Tor vorbei.
Den Glanzpunkt aus Wolfsburger Sicht setzte in der 85. Minute Marcelinho, als er aus gut 40 Metern einen Heber über den weit vor dem Tor stehenden Hain versuchte. Der Keeper konnte aber rechtzeitig zurückeilen, um den Ball noch abzufangen. Ein weiterer Treffer sollte auch den "Wölfen" nicht mehr gelingen.
Nach der ernüchternden Niederlage muss Bielefeld gegen gut in die Rückrunde gestartete Frankfurter bereits am Freitag verlorenen Boden gut machen. Wolfsburg empfängt am kommenden Samstag Duisburg und sollte mit besserer Chancenverwertung in die oberen Tabellenregionen durchstarten können.