Bundesliga

Pfiffe für Hummels - Bayern korrigieren Hoeneß-Aussage

BVB erbost - Watzke stellt Bedingungen

Pfiffe für Hummels - Bayern korrigieren Hoeneß-Aussage

Transparent auf der Südtribüne: "Der Kapitän geht als erster von Bord, am besten sofort."

Transparent auf der Südtribüne: "Der Kapitän geht als erster von Bord, am besten sofort." Getty Images

Für Hummels' Wunsch, zum FC Bayern München zu wechseln, fehlt vielen Anhängern von Borussia Dortmund jedes Verständnis. Bereits in den vergangenen beiden Tagen hatten zahlreiche Fans des Revierklubs ihren Ärger in den sozialen Netzwerken zum Ausdruck gebracht. Am Samstag, beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg (5:1) , gab es weitere Proteste. Beim Verlesen seines Namens in der Mannschaftsaufstellung und den ersten Ballkontakten waren vereinzelte Pfiffe zu hören. Auf einem Transparent auf der Südtribüne forderten Anhänger: "Der Kapitän geht als erster von Bord, am besten sofort." Die Zuschauer auf der Haupttribüne hingegen versuchten, Hummels mit Applaus aufzubauen.

"100 Prozent oder es gibt keinen Transfer"

Nach achteinhalb Jahren will Hummels Borussia Dortmund Richtung München verlassen. Die Vereinsführung hat die Erlaubnis für den Wechsel zum FC Bayern an eine hohe Ablöse geknüpft. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke formulierte vor der Partie bei Sky klare Bedingungen: "Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Die Vorstellungen realisieren sich zu 100 Prozent oder es gibt keinen Transfer."

Weiter führte der 56-Jährige aus: "Wir sind mit den Bayern in Kontakt, das kann ich sagen. Ich gehe davon aus, dass es relativ schnell eine Klärung gibt. Mats ist unser Spieler, das sollten alle respektieren." Der BVB-Profi habe nur einen Wunsch geäußert und nichts anderes, so der Dortmunder Klub-Chef. Watzke: "Ob dieser Wunsch dann realisiert wird, das werden wir dann mal schauen."

Hummels nennt Hoeneß-Aussage "Humbug"

Überrascht haben die Dortmunder indes Äußerungen von Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Freitag. "Ich weiß auch nicht genau, wie Mats jetzt mit der Situation umgeht. Was da gestern aus München gekommen ist, das fand ich auch ein bisschen komisch", sagte Watzke, "es ist sicherlich eine schwierige Lage aktuell. Ich fand es nicht gut. Mehr möchte ich dazu nicht sagen." Später legte er nach: "Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren, auch nicht von Leuten außerhalb des Vereins."

Hoeneß hatte betont: "Ich meine: Wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen." Dieser Satz trug wohl maßgeblich zur teilweise aufgeheizten Stimmung in Dortmund bei, das vermutete beispielsweise auch Marcel Schmelzer.

Nach dem 1:1 der Münchener gegen Borussia Mönchengladbach bemühte sich Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz-Rummenigge die Aussagen klarzustellen. "Uli hat vielleicht was falsch verstanden", sagte er bei Sky. "An die Tür geklopft hat schon der FC Bayern und nicht Mats Hummels." Hummels selbst schimpfte, ohne von Rummenigges Klarstellung zu wissen: "Ich habe mich nirgendwo angeboten. Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe." Die Pfiffe dagegen nahm er gelassen zur Kenntnis: "Das waren nicht die Fans. Es waren nur 300, die mich schon vorher nicht unbedingt geliebt haben. Die haben die Bühne genutzt. Ich habe gesehen, woher das kam."

cfl

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg