BVB-Trainer Thomas Tuchel entschied sich im Vergleich zum 3:0-Auswärtssieg in Stuttgart zu vier Änderungen: Es begannen wieder der abwanderungswillige Hummels, Bender, Schmelzer sowie Castro statt Sokratis, Durm, Pulisic (alle Bank) und Ginter (nicht im Kader).
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nahm nach der 0:2-Heimpleite gegen Augsburg drei Änderungen vor: Statt Dante, Kruse (beide Bank) und Rodriguez (Rückenprobleme) begannen Knoche, Schäfer und Schürrle nach abgesessener Gelb-Sperre.
BVB überrollt VfL zu Beginn
Die Dortmunder, bei denen Hummels von Teilen der eigenen Fans bei jedem Ballkontakt mit deutlich vernehmbaren Pfiffen bedacht wurden, starteten sofort hellwach in die Partie und setzten den VfL mit hohem Pressing unter Druck. Prompt ging die Borussia schon in der Anfangsphase in Führung: Nach Flanke von Schmelzer probierte sich Mkhitaryan rechts im Strafraum mit einer Volleyabnahme, die - wohl eher unfreiwillig - in der Mitte genau bei Kagawa landete, der geistesgegenwärtig den Fuß hinhielt und so genau ins linke Toreck vollendete (7.). Kurz darauf gelang dem BVB sogar der Doppelschlag! Kagawa kam vor dem Sechzehner an den Ball und bediente Ramos halbrechts, der aus etwa 14 Metern mit einem akkuraten Schuss ins kurze Eck abschloss - 2:0 (9.).
Bundesliga, 32. Spieltag
Fast hätte es kurz darauf sogar 3:0 gestanden, doch Reus verzog mit einem schwierigen Volleyaufsetzer in der 10. Minute um Haaresbreite. Nur langsam kamen die Niedersachsen im weiteren Verlauf ein wenig besser ins Spiel, die erste Torchance für die Gäste war dann aber gleich eine gute: Caligiuri ließ im Strafraum erst Schmelzer geschickt aussteigen und scheiterte dann mit seinem Abschluss an der Querlatte (19.). Weil die Dortmunder in der Offensive ein wenig zurücksteckten und der VfL nur wenig Druck erzeugte, verflachte die Partie Mitte der ersten Hälfte ein wenig. Für eine besondere Aktion sorgte Castro in der 26. Minute, der - obwohl in guter Abschlussposition im Strafraum - den Ball fair ins Aus spielte, weil Träsch unmittelbar bei der Entstehung der Chance angeschlagen liegen geblieben war.
Vor der Pause kamen beide Mannschaften noch zu Gelegenheiten: Reus umkurvte in der 32. Minute im Strafraum Benaglio, scheiterte aber am Außennetz. Etwas wenig hochkarätig waren Wolfsburgs Versuche durch Arnold, der Bürki aus der Distanz zum Eingreifen zwang (35.) sowie Schürrle kurz darauf, der nach einem Eckball mit einem noch abgefälschten Schuss knapp verzog (35.). Mit der verdienten Pausenführung für den BVB ging es in die Halbzeit.
Reus macht es deutlich - Joker Aubameyang sticht
Nicht alle Dortmunder Fans zeigten sich mit Hummels Wechselwunsch einverstanden. Getty Images
Nach Wiederbeginn begann die Borussia erneut mit Schwung. Es dauerte jedoch diesmal etwas länger, bis die Dortmunder auch zur ersten guten Chance kamen: Naldo klärte nach einer Direktabnahme von Mkhitaryan in letzter Sekunde (59.). Kurz darauf aber stand es 3:0. Nachdem Benaglio zunächst noch gegen Bender und Kagawa parieren konnte, war der Schweizer beim dritten Versuch des BVB machtlos. Reus schlenzte den Ball aus halbrechter Position ins linke Toreck (60.).
Während von den Wolfsburgern danach kaum mehr Gegenwehr zu verzeichnen war, entwickelte Dortmund nun noch mehr Spielfreude. Castro zwang Benaglio zu einer Parade (68.), auch gegen den eingewechselten Aubameyang konnte der Keeper zunächst gerade noch retten (72.). Doch gegen seine immer unkonzentrierteren und desorientierteren Vorderleute stand Benaglio wenig später gleich zweimal auf verlorenem Posten: Zunächst köpfte Aubameyang nach Flanke von links aus kurzer Distanz ein (77.), um nur rund 60 Sekunden später sogar seinen Doppelpack perfekt machen zu können. Erneut konnte der Gabuner aus kurzer Distanz unbedrängt einköpfen (78.). Es waren die Saisontore Nummer 24 und 25 für den Angreifer, der damit in der Torjägerliste noch zwei Treffer hinter Spitzenreiter Lewandowski (27) vom FC Bayern liegt.
In den Schlussminuten kam der VfL aus dem Nichts doch noch zum Ehrentreffer: Nach einem Konter zeigte sich Schürrle vor Bürki eiskalt (86.). Auf der Gegenseite zwang Mkhitaryan Benaglio noch ein weiteres Mal zu einer Parade (89.), ehe Caligiuri fast im direkten Gegenzug von Bürki mit einem wuchtigen Distanzschuss noch einmal eine Abwehraktion einforderte. Der Schlusspunkt unter eine sehr einseitige Begegnung zugunsten der Borussia, die durch das 1:1 des FC Bayern gegen Gladbach so sogar noch die theoretische Chance auf die Meisterschaft wahrte.
Dortmund spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Wolfsburg gastiert gleichzeitig beim HSV.