Die Meisterschaft vor den Augen, das Champions-League-Halbfinale im Hinterkopf: Für Frankreichs designierten Meister Paris Saint-Germain ergab sich im Duell mit Kellerkind Le Havre die Möglichkeit, mit einem Dreier vor heimischem Publikum die dritte Meisterschaft in Serie sicher zu machen. Gleichzeitig hatte der französische Hauptstadtklub auch das anstehende Duell mit Borussia Dortmund in den Gedanken, was sich auch in der Aufstellung von Trainer Luis Enrique bemerkbar machte. Gleich zehn Akteure tauschte der Spanier im Vergleich zum klaren 4:1 gegen Lorient unter der Woche aus. Einzig der formstarke Dembelé stand erneut von Beginn an auf dem Feld.
Ligue 1, 31. Spieltag
Le Havre schockt PSG gleich doppelt
Einer, der in der Anfangsformation fehlte, war Superstar Mbappé, der seine Elf in der Anfangsphase als drückend dominant sah, ohne dass sich aber die großen Chancen erspielt wurden. Und so konnte der Außenseiter bereits mit der ersten Chance der Partie in Führung gehen. Ein schneller Seitenwechsel landete bei Operi, der aus 13 Metern sicher auf 1:0 stellte (19.). Lange geschockt zeigte sich der Favorit allerdings nicht, direkt nach dem Gegentreffer fuhr PSG wütende Angriffe - und das sollte sich bald auszahlen. Zaire-Emery legte im Strafraum quer, am zweiten Pfosten stand Barcola richtig und netzte ein - 1:1 (29.).
Auch im Nachgang bot sich weiter das selbe Bild, PSG agierte mit erdrückend viel Ballbesitz, ohne aber die zwingenden Möglichkeiten zu haben. Und noch vor der Pause waren erneut die Gäste zur Stelle. Nego bediente Ayew per Hacken-Pass und der blieb eiskalt: Sein Flachschuss ins rechte Eck bedeutete die erneute Führung für Le Havre (38.), die das Kellerkind auch in die Pause nahm. Zum Seitenwechsel musste PSG-Coach Luis Enrique reagieren und das tat er auch.
Touré trifft vom Punkt - Später Doppelschlag rettet Paris
Unter anderem nahm der Trainer Mbappé mit aufs Feld, um doch noch den vorzeitigen Meistertitel feiern zu können. Jubeln durften aber wieder die Gäste. Nach einem Foul von Danilo Pereira an Nego entschied der Unparteiische durch einen Hinweis des VAR auf Strafstoß - Touré blieb vom Punkt eiskalt und erhöhte für Le Havre (61.).
Aufgeben wollten sich die Pariser allerdings noch nicht, in der Schlussphase brachte Hakimi die Hausherren nach Vorarbeit von Goncalo Ramos noch einmal heran (78.). So brach eine umkämpfte Schlussphase heran, in der Goncalo Ramos die große Möglichkeit auf den Ausgleich hatte. Desmas parierte den Versuch des Portugiesen aus kurzer Distanz aber klasse (85.). Schluss war aber immer noch nicht, und tief in der sechsminütigen Nachspielzeit schlug der Favorit dann noch noch einmal zu. Goncalo Ramos schraubte sich bei einer Lee-Flanke hoch und nickte mustergültig zum späten 3:3-Ausgleich ein (90.+5).
Die Blamage war damit abgewendet, die Entscheidung in der Meisterschaft aber vertagt, denn es blieb beim 3:3. PSG trifft am kommenden Mittwoch (21 Uhr) im Hinspiel des Champions-League-Halbfinales auf Borussia Dortmund. Le Havre empfängt am Samstag (15 Uhr) dann Straßburg.