Klammergriff: Osnabrücks Anderson bedrängt Schäffler (li.). picture-alliance
Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz vertraute der gleichen Elf, die 2:1 gegen Oberhausen gewonnen hatte. Münchens Coach Marco Kurz hingegen musste im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Fürth auf zwei Positionen wechseln: Ghvinianidze und Ledgerwood ersetzten Benjamin Schwarz (Adduktorenprobleme) und Lars Bender (Syndesmosesriss).
Die Löwen begannen bissig, sie gingen früh in die Zweikämpfe, ließen den Niedersachsen kaum Raum zu Entfaltung und schnürten sie anfänglich in der eigenen Hälfte ein. Bereits nach drei Minuten musste die Querlatte für den VfL retten: Schäffler hatte sich durchgetankt und dann auf Sven Bender abgelegt. Dessen 20-Meter-Schuss knallte dann aber ans Aluminium.
In der Folge blieben die Bayern spielbestimmend. Osnabrück tat sich unheimlich schwer gegen die aggressive Spielweise der Sechziger, die laufstark und zweikampffreudig auftraten, jedoch wenig Zug zum Tor entwickelten. Das Ausbleiben von Torchancen war die Folge. Nach einer Viertelstunde zappelte der Ball dann doch im Netz: Nach einer Freistoßflanke von rechts köpfte Reichenberger vom rechten Fünfer-Eck ins lange Eck. Schiedsrichter Lutz Wagner gab den Treffer aber nicht, weil er zuvor ein Foulspiel von Sykora an Beda gesehen hatte.
Der 9. Spieltag
Dies war wie eine Initialzündung für den VfL, der plötzlich deutlich aktiver wurde, besser in die Zweikämpfe kam und das Match nun offener gestaltete. Der Fokus der Partie lag in dieser Phase aber auf dem Kampf. Die große Intensität des Duells zeigte sich auch in der Zahl der Gelben Karten; Schiri Wagner verwarnte in der ersten halben Stunde bereits fünf Spieler.
Im Angriffsspiel zeigten beide Teams eine steigerungsfähige Leistung. Zahlreiche Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten sorgten dafür, dass Einschussgelegenheiten absolute Mangelware blieben. Wenn überhaupt dann setzten die Löwen Akzente in der Offensive: So schoss Gebhart aus 17 Metern drüber (31.) und Thorandts Kopfballaufsetzer ging ebenfalls über das Tor (35.). Fünf Minuten später setzte Gebhart schließlich zu einem Solo an, er ließ dabei mehrere Osnabrücker stehen und spitzelte den Ball in die Gasse zu Ledgerwood. Der Kanadier bedankte sich und überwand mit einem Flachschuss aus 13 Metern VfL-Schlussmann Wessels.
Voller Einsatz: Münchens Lauth erzielte das 2:0. Hier im Kampf um den Ball. picture-alliance
Kurz vor dem Pausenpfiff prüfte Heidrich mit einer Direktabnahme aus 16 Metern 1860-Torhüter Tschauner, der den 1:0-Halbzeitstand jedoch fest hielt. Für Heidrich war das Spiel danach beendet, denn VfL-Coach "Pele" Wollitz brachte in der Pause für den 31-Jährigen den offensiveren Grieneisen.
Doch auch der Neue konnte keinen frischen Wind in das Spiel bringen. Die Löwen spielten cleverer, verwalteten ihre Führung und lauerten auf Konter. In der 55. Minute führte einer dieser Gegenangriffe zum 2:0: Gebhart passte nach rechts auf Sven Bender, der in die Mitte flankte, wo Lauth sträflich frei war. Der Kapitän nutzte dies und nickte aus fünf Metern ins rechte Eck ein.
Die Wollitz-Elf gab sich dennoch nicht auf, jedoch fehlte es an Ideen und Kreativität, um die stabile Abwehr des TSV ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. In der Schlussphase legten die Osnabrücker noch einmal einen Zahn zu, zwingende Torchancen sprangen aber nicht heraus. Auf der anderen Seite blieben die Löwen über Konter gefährlich. So probierte es Holebas mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze aus halbrechter Position. Aber VfL-Keeper Wessels streckte sich und verhinderte eine noch höhere Heimniederlage (87.).
Bei den anstehenden englischen Wochen geht es für Osnabrück bereits am Mittwoch in Kaiserslautern wieder um Punkte. Die Sechziger empfangen am gleichen Tag die TuS aus Koblenz.