Zum Verzweifeln: Jörn Andersens Offenbacher vergaben gegen zahlreiche Torchancen gegen Wehen Wiesbaden. dpa
Offenbachs neuer Coach Jörn Andersen veränderte seine Anfangself nach dem 1:2 gegen Fürth auf einer Position. Cimen verdrängte Hornig aus der Mannschaft und durfte von Beginn an spielen. Christian Hock, Trainer des SV Wehen Wiesbaden, sah nach dem 0:0 gegen 1860 München keinen Grund, seine Startformation zu verändern.
Die Offenbacher waren von Beginn an um Spielkontrolle bemüht. Sie ließen das Leder in den Anfangsminuten sicher in den eigenen Reihen rotieren, jedoch standen die Gäste gewohnt geordnet in der Defensive und kamen durch Diakité zur ersten Chance der Partie (5.). Insgesamt gehörte der Hock-Elf aufgrund ihrer starken Abwehr und ihrer schnellen Angriffe die Anfangsphase.
Die Gäste wurden nach einer guten Viertelstunde immer stärker und übernahmen die Kontrolle im Spiel. Offenbach hatte große Mühe, richtig ins Spiel zu finden. Als dann noch Toppmöller verletzt ausgewechselt werden musste, wurden die taktischen Überlegungen von Jörn Andersen über den Haufen geworfen. Die Gäste stellten die Räume und Anspielstationen für die Hausherren gekonnt zu und spielten in der Offensive schnell und zielstrebig.
Der 13. Spieltag
Nach gut 30 Minuten fand die Andersen-Truppe klar besser ins Spiel. Die Kickers spielten mutiger nach vorne, jedoch fanden sie selten Lücken in der Deckung von Wehen. Durch den zunehmenden Druck der Gastgeber ergaben sich zwar mehr Torgelegenheiten, die jedoch ungenutzt blieben. In der 32. Spielminute bejubelten die Offenbacher Fans den Führungstreffer: Nach einem Freistoß von Sieger und einem katastrophalen Fehler von Wehens Keeper Richter trifft Bungert ins Tor. Schiedsrichter Wingenbach entschied jedoch zu Recht auf Abseits.
In den letzten zehn Minuten tauchten noch einmal die Gäste gefährlich im Strafraum der Hausherren auf. Doch erneut konnte Diakité das Spielgerät aus fünf Metern nicht über die Torlinie bugsieren. Insgesamt mussten die Hausherren unter der Leitung ihres neuen Trainers mit dem Unentschieden zur Pause zufrieden sein.
Offenbachs Agritis (r.) bemühte sich redlich gegen Wehens Simac (l.), blieb jedoch erneut ohne Tor. dpa
Die Truppe von Jörn Andersen kam engagierter aus den Katakomben als das noch im ersten Durchgang der Fall war. Die Offenbacher übten viel Druck auf die Defensivabteilung von Wehen Wiesbaden aus und kamen zu guten Chancen. Doch Sieger, Epstein und Sidney konnten aussichtreiche Tormöglichkeiten nicht verwerten. Die Hock-Elf baute hingegen stark ab. In der Offensive lief bei ihr überhaupt nichts mehr zusammen, um den OFC ernsthaft zu gefährden.
In den letzten 15 Minuten konnten die Gäste die Begegnung wieder offener gestalten. Sie trauten sich wieder weiter aus der eigenen Hälfte heraus, jedoch sprangen kaum zählbare Torchancen heraus. Die Offenbacher waren nicht mehr in der Lage, an die engagierte Leistung nach dem Seitenwechsel anzuknüpfen. Zu behäbig und ungenau gestalteten sie nun ihr Offensivspiel. Möglichkeiten auf den Siegtreffer hatten beide Teams in den letzten Minuten, jedoch wurde diese zumeist kläglich vergeben. Am Ende ein leistungsgerechtes Remis im Hessen-Derby.
Am kommenden Wochenende haben beide Teams wegen den Länderspielen keinen Einsatz in der Zweiten Liga. Am darauf folgenden Freitag muss der OFC in Mönchengladbach antreten, während Wehen Wiesbaden die TuS Koblenz empfängt.