Offenbachs Coach Arie van Lent tauschte nach dem 1:5-Debakel gegen Osnabrück zweimal: Vogler und Stadel ersetzten Rathgeber und Ahlschwede. Ebenfalls zwei Wechsel gab es bei den Gästen: Düsseldorfs Trainer Norbert Meier vertraute im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Hannover auf den in der Bundesliga zuletzt gelbgesperrten Kruse sowie auf Levels anstelle von Bellinghausen und Bodzek, der kurzfristig angeschlagen passen musste.
Vor ausverkauftem Haus kam die Partie zunächst eher schleppend daher, wenngleich es beiden Mannschaften nicht an Engagement fehlte. Es ging durchaus rasant zur Sache, allerdings fehlte es auf beiden Seiten lange Zeit an zündenden Ideen. Die Fortuna erarbeitete sich auch aufgrund ihrer größeren individuellen Klasse zwar rasch klare Feldvorteile, schlug darauf aber kein Kapital. Immer wieder probierte es der Bundesligist über die Außenbahnen, brachte den finalen Pass dann allerdings nicht an den Mann.
Spielbericht
Die Kickers beschränkten sich erwartungsgemäß auf eine stabile Defensive und lauerten auf Konter. Anfangs konnte der OFC über die rechte Seite auch immer wieder Nadelstiche setzen, auch wenn er nicht zu Abschlüssen kam. Mit der Zeit stellten sich die Rheinländer aber darauf ein und ließen hinten nichts mehr anbrennen. Chancen waren folglich nicht zusehen, mit Ausnahme von zwei eher zufällig entstandenen Möglichkeiten, die allerdings Düsseldorfs Fink (21.) und auf der Gegenseite Vogler (24.) liegen ließen. Den ersten gelungenen Angriff gab's nach 27 Minuten, als die Gäste mal schnell nach vorne kamen und der Ball bei Ilsö landete. Aus 20 Metern scheiterte der Däne an OFC-Schlussmann Wulnikowski. Das war dann auch schon alles, was der erste Durchgang am Bieberer Berg zu bieten hatte.
Düsseldorf fällt nichts ein - Offenbach macht die Sensation perfekt
Hohes Bein: Offenbachs Stadel (re.) gegen Schahin. picture alliance
Mit demselben Personal ging es in die zweite Hälfte, in der es zunächst keine wesentliche Verbesserung zu sehen gab. Düsseldorf mühte sich mehr schlecht als recht nach vorne und konnte bis auf Schahins Kopfball, den Wulnikowski parierte (49.), nicht für Aufregung sorgen. Zu statisch und zu ideenlos war das Offensivspiel der Gäste. Besser machte es da schon der Drittligist, der bei seinen sporadischen Kontern immer wieder für große Gefahr sorgte - Hahn (56.) und Vogler (61.) hatten jedoch gegen Giefer das Nachsehen.
Wie so oft im Pokal war auch in diesem Spiel von einem Klassenunterschied nichts zu erkennen. Beide Mannschaften begegneten sich meist auf Augenhöhe, auch wenn das Niveau der Partie nicht sonderlich hoch war. Meier reagierte auf die schwache Offensivleistung seiner Elf und brachte mit Rafael und Cha (für Schahin und Ilsö) frische Leute. Es half nichts. Vielmehr trat das Worst-Case-Szenario aus Fortuna-Sicht ein: Baloguns missglückter Abwehrversuch landete vor den Füßen von Hahn, der nicht lange fackelte und aus 14 Metern abzog. Giefer parierte den strammen Schuss zwar noch, war gegen Fetschs Abstauber aber machtlos (76.).
Die Düsseldorfer zeigten sich nervös, spielten in der Folge ziemlich hektisch und machten es dem OFC somit relativ leicht, Gefahr vom eigenen Kasten fernzuhalten. In der 85. Minute mutierte das Stadion zum Tollhaus: Feldhahn passte mustergültig in den Lauf von Vogler, der sich bedankte und aus 14 Metern mit einem Flachschuss ins linke Eck den 2:0-Endstand markierte.
Beide Mannschaften verabschieden sich nun in die Winterpause, ehe es im neuen Jahr wieder ernst wird. Offenbach greift am Freitag, den 25. Januar (19 Uhr), in Bielefeld wieder ins Drittligageschehen ein, am Sonntag zuvor (17.30 Uhr) sind die Düsseldorfer gegen Augsburg gefordert. Das Viertelfinale im DFB-Pokal steht am 26. und 27. Februar 2013 an. Voller Spannung dürfte der OFC dann auf den kommenden Gegner, der am morgigen Mittwoch ausgelost wird, warten und sich schon inbrünstig auf das nächste Pokal-Highlight freuen.