Pokalheld: Neuzugang Patrick Helmes gelang in der 111. Minute der entscheidende Treffer. dpa
Bei Oberhausen herrschte nach den Ausfällen von Pappas, Schlieter und B. Reichert Notstand in der Abwehr, so dass mit Kruse ein Mittelfeldspieler nach hinten rücken musste. Mit Luz und Falkenberg setzte Trainer Jürgen Luginger für seine Startelf auf zwei Neuzugänge. Sein Gegenüber Bruno Labbadia brachte bei seinem Pflichtspieldebüt für Leverkusen gleich vier Neuzugänge: In der Innenverteidigung bekam Henrique den Vorzug vor Karim Haggui. Links verteidigte Djakpa, Renato Augusto kam offensiv über rechts. Im Sturm lief Helmes neben Kießling auf.
Der Bundesligist versuchte gleich, das Spiel in die Hand zu nehmen, was die Oberhausener jedoch mit frühem Stören zunichte machten. So entwickelte sich zunächst eine Partie mit zwar hohem Tempo, jedoch neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld. Nur eine kleinere Chance war in der ersten halben Stunde so zu verzeichnen: Schon in der vierten Minute versuchte es Luz nach Flanke von Müller mit einem Kopfballaufsetzer, den Adler aber problemlos halten konnte.
Erst in der 30. Minute hatte auch Bayer die Möglichkeit zur Führung, aber was für eine: Vidal spielte auf den im Strafraum völlig allein gelassenen Kießling, doch offenbar selbst von der Chance überrascht, verfehlte der Nationalspieler das Tor deutlich.
Nun war mehr Feuer in der Partie. Auch RWO hätte das 1:0 erzielen können, als in der 38. Minute Müller auf den im Strafraum lauernden Luz flankte. Adler konnte mit den Fingerspitzen noch dazwischengehen. Stoppelkamp setzte zwar noch nach, aber Djakpa rettete die Situation endgültig. Nach einigen Versuchen aus zweiter Reihe, die allesamt nichts einbrachten, ging es torlos in die Kabine.
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Nach der Pause erhöhte Bayer die Schlagzahl und setzte die Rot-Weißen zunehmend unter Druck. Adler im Tor der Leverkusener verlebte eine sehr ruhige Phase, während Semmler auf der anderen Seite gegen Helmes (51., Freistoß), Friedrich (52.) und Kießling (55.) mehrmals im Blickpunkt stand und das Schlimmste verhüten konnte.
Damit schien das Offensiv-Feuerwerk des Bundesligisten jedoch schon abgebrannt und die Partie gestaltete sich wieder offener, aber auch an Höhepunkten ärmer. Das Kombinationsspiel bei Bayer ließ wieder zu wünschen übrig, die RWO-Defensive konnte so etwas verschnaufen.
In der 69. Minute fiel dann doch der Treffer für die Labbadia-Elf: Vidal passte im Mittelfeld quer auf Renato Augusto. Der legte sich den Ball zurecht - und knallte ihn aus 21 Metern zum 1:0 für Bayer ins rechte obere Eck.
Die Schlussphase der regulären Spielzeit wurde richtig spannend, da Oberhausen nach einer kurzen Phase des Sammelns noch einmal richtig auf den Ausgleich drängte. In der 77. Minute hatte Bayer erneut Glück, als Luz nach einer scharfen Hereingabe des eingewechselten Landers mit seinem Hecht-Kopfball nur den rechten Pfosten traf.
RWO drängte weiter - und in der letzten Minute der Nachspielzeit hatte Leverkusen sein Glück schließlich aufgebraucht: Einen Angriff mit dem Mut der Verzweiflung schloss Lüttmann zum Ausgleich ab. Schiedsrichter Kinhöfer pfiff erst gar nicht wieder an.
Der Beginn der Nachspielzeit gehörte Oberhausen mit der zweiten Luft. In der 97. Minute gelang der Luginger-Elf gar der umjubelte Führungstreffer: Lüttmann schickte den nicht zu bremsenden Terranova. An dessen Schuss war Adler zwar noch mit den Fingerspitzen dran, der Ball trudelte aber zum 2:1 ins Netz.
Nun war das Spiel ein echter Pokalfight - und kurz vor der Halbzeit in der Verlängerung gleich die Werkself wieder aus: Nach einem Freistoß von Barnetta köpfte Gekas erst Semmler an, drückte dann aber noch mit rechts den Ball zum 2:2 über die Linie (104.).
Nun waren wieder die Leverkusener am Drücker - und machten die Entscheidung: Zunächst überwand Gekas mit einer Bogenlampe Semmler, doch Uster kratzte den Ball noch von der Linie. Aber Vidal setzte per Kopf umgehend nach und Neuzugang Helmes schoss mit einem ersten Pflichtspieltor für Bayer (111.) sein neues Team in die nächste Pokalrunde.
Den knappen Vorsprung rettete Leverkusen ohne viel Gegenwehr über die restliche Zeit und darf nun für die zweite Pokalrunde am 23./24. September planen. Am kommenden Wochenende trifft Bayer nun am Samstag auf Dortmund, während RWO am Sonntag nach Koblenz muss.