FCN-Trainer Markus Weinzierl setzte zu Beginn auf die Neuzugänge Vindahl Jensen und Flick, Blum fehlte wegen Wadenproblemen im Kader, ebenso wie Mathenia (Saison-Aus, Schulterverletzung), Lawrence und Wekesser (jeweils Reha nach Knieverletzung). Vorne begann Daferner neben Duah, Shuranov saß zunächst draußen. Dies galt auch für den im Winter verpflichteten Goller.
St. Paulis neuer Chefcoach Fabian Hürzeler baute in der Startelf mit Mets auf nur einen Neuzugang. Afolayan und Maurides mussten auf die Bank. Ansonsten setzte der 29-jährige Hürzeler auf bekannte Kräfte, im Angriff beispielsweise auf Otto und Metcalfe (zweiter Startelf-Einsatz). Smith fehlte krankheitsbedingt gänzlich im Kader, wie Neuzugang Saad.
Zäher Beginn, viele Distanzschüsse
Nach zähem Beginn übernahm Nürnberg mit der Zeit die Spielkontrolle. Viel ging beim FCN im 4-1-3-2 über den in der Innenverteidigung aufgestellten Geis, welcher häufig Standards oder lange Bälle in die Gefahrenzone trat.
2. Bundesliga - 18. Spieltag
Insgesamt wurde der Club aber selten gefährlich, ein ums andere Mal landeten Distanzschüsse in Vasiljs Armen oder gingen - zum Teil klar - vorbei. Fehlpässe im Spielaufbau kamen dazu, ebenso bei St. Pauli.
St. Pauli eiskalt - FCN zu harmlos
Eines aber unterschied beide Mannschaften in Hälfte eins: die Torgefahr. Während die Hausherren Vasilj nur einmal in Bedrängnis brachten (39., der Keeper parierte Gyamerahs zentralen Volley aus kurzer Distanz), hatte St. Pauli zuvor seinen Freiraum eiskalt ausgenutzt: Medic köpfte aus nächster Nähe ins Tor (33.). Mit 1:0 ging es in die Kabinen, Tempelmanns toller Schuss war kurz zuvor knapp am Tor der weitgehend harmlosen Gäste vorbei geflogen (45.+2).
Mit Wiederanpfiff ließen die im 3-4-2-1 angeordneten Kiez-Kicker selbst weiter wenig Gefährliches auf ihr Tor zukommen. Stattdessen wurden sie aktiver, Daschner prüfte Vindahl Jensen direkt (47.). Tempelmanns Distanzschüsse (50., 51.) auf der Gegenseite verpufften.
Der FCN wurde ab diesem Zeitpunkt wieder besser, weiterhin kam der letzte Pass aber selten an - oder es wurde zu kompliziert, Möller Daehli und Nürnberger vertändelten im Strafraum und kamen nicht zum Abschluss, trotz guter Positionen (61.). Ebenso agierte St. Pauli vorne weiter unsauber, weswegen das Geschehen verflachte.
Duah verfehlt knapp, Nischalke & Co. mit falscher Entscheidung
Erst mit Beginn der Schlussphase wurde der Club wieder gefährlich, als Duah knapp vorbeischoss (75.). Der FCN war erneut besser, jedoch schlicht zu harmlos im Spiel nach vorne. Dabei blieb es bis zum Schluss, auch Nischalke verpasste den richtigen Moment für den Abschluss (89.). In der letzten Minute der Nachspielzeit schoss Joker Lohkemper ein letztes Mal knapp vorbei (90.+8).
St. Pauli feiert somit im zehnten Anlauf den ersten Auswärtssieg dieser Saison (sechs Remis, drei Niederlagen) und klettert auf Platz 10. Der harmlose FCN rutscht auf Rang 13 ab und hat nur zwei Punkte Vorsprung auf den Letzten Magdeburg.
Der Club hat am Samstagabend eine kurze Anreise, es wartet das Derby in Fürth (20.30 Uhr). St. Pauli empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Hannover zum Nordduell.