Club-Trainer René Weiler vertraute nach dem glücklichen 1:0 beim TSV 1860 München, bei dem Torhüter Schäfer eine wahre 1A-Vorstellung dargeboten hatte, auf dieselben elf Akteure.
Bochums Coach Gertjan Verbeek, der zwischen Oktober 2013 und April 2014 einst selbst Trainer des 1. FC Nürnberg gewesen war, nahm nach der trotz guter Leistung klaren 0:3-Niederlage im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern München zwei Wechsel vor: Terrazzino und Wijnaldum begannen anstelle von Haberer (Bank) und Perthel ( Hornhautriss ).
Club: viel Druck, keine Ideen
Anders als zu erwarten war, begann das gesamte Team des VfL Bochum nicht mit forschem Offensivpressing und risikoreichem Passspiel. Ganz im Gegenteil: Weil der 1. FCN quasi die Mittel des Gegners kopierte und selbst nach vorne drängte, standen die Gäste die gesamte Anfangsphase über mit dem Rücken zur Wand. Richtige Chancen sprangen für den Club, der es häufig über die linke Angriffsseite probierte, nicht heraus. Auch durch die verstärkte Mitte - Behrens ging bei Vorstößen immer wieder von der Sechser-Position fast auf den "Zehner" mit vor - gelang kein Durchbruch. Torwart Riemann blieb bis auf einen zu zentralen Abschluss von Stieber beschäftigungslos (36.).
Vom VfL, der teilweise aufgrund der offensivfreudigen Gangart der Mittelfranken wie gelähmt wirkte, kam ebenfalls fast nichts: Lediglich Terodde aus der Drehung (4.) und Hoogland per Kopf (34.) stellten Schäfer vor kleine Prüfungen. Am Eindruck des taktisch intensiven Spiels mit ganz wenigen Höhepunkten konnten auch die finalen Minuten in Durchgang eins nichts ändern, als beide Mannschaften ein klein wenig die taktischen Fesseln lösten und das Mittelfeld preisgaben.
21. Spieltag
Terodde hat den Dreh fast raus
Auch in den zweiten 45 Minuten ging das höhepunktarme Spiel nahtlos weiter. Eine gern genommene Ausnahme: Wie aus dem Nichts schloss Terodde aus der Drehung ab und schlenzte das Leder von knapp innerhalb des Strafraums an den rechten Pfosten (49.). Der Weckruf für den Verein von der Castroper Straße? Absolut nicht, denn im Grunde war dies nur ein Strohfeuer, beide Klubs agierten nach wie vor mit zu wenig Biss am gegnerischen Strafraum. Auf Seiten der Nürnberger brachte Füllkrug zwischendurch immerhin mal einen Freistoß gefährlich aufs Tor, Torhüter Riemann packte aber zu (57.). Leerlauf und viel Mittelfeldgeplänkel waren mehr denn je an Tagesordnung.
Terrazzino startet furiose Schlussphase
Das änderte sich schlagartig in der 66. Minute, als der VfL Bochum mit einer schnellen Kombination zum Erfolg kam: Hoogland spielte steil zu Terrazzino, der sich drehte und am Strafraum mit Terodde Doppelpass spielte. Letztlich stand der Torschütze knapp innerhalb des Strafraums frei und vollendete ins rechte untere Eck. Schäfer hatte keine Chance. Einen geschockten Club sah das Publikum aber nicht, denn nur kurz nach dem Rückstand knallte Burgstaller aus spitzem Winkel drauf und zwang Riemann zu einer Glanzparade (68.) - außerdem scheiterte auch Behrens an Riemann (74.). In Minute 75 hatte aber auch der VfL-Torwart keine Abwehrmöglichkeit, als Erras nach einer präzisen Kerk-Ecke aus fünf Metern zum 1:1 einnickte.
Der Ausgleich: Der starke VfL-Keeper Manuel Riemann (Mitte) hat beim 1:1 von Patrick Erras keine Chance. Getty Images
Plötzlich war Feuer in der Partie: Eisfeld scheiterte frei vor Schäfer mit einem gerade noch abgeblockten Schuss (76.). Auf der anderen Seite rettete Hoogland auf der Torlinie, ehe Füllkrug direkt danach aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig traf (86.). Ein Abseitstor von Eisfeld und zwei ordentliche Fernschüsse von Terodde und Hoogland waren die Schlusspunkte. Unter dem Strich ging das 1:1 am Ende vollkommen in Ordnung, was eher dem Club (ein Punkt hinter dem Zweiten Freiburg) weiterhalf. Der VfL indes bleibt fünf Zähler hinter den Mittelfranken.
Am kommenden 22. Spieltag ist Bochum am Sonntag (13.30 Uhr) beim TSV 1860 München zu Gast. Nürnberg spielt derweil wieder erst am Montag um 20.15 Uhr in Düsseldorf.