Ein echter Robben: Der Bayern-Star zieht in die Mitte und schließt mit links zum 1:0 ab. picture alliance
Bondscoach Bert van Marwijk brachte Robben, der beim 2:1 gegen Kamerun nach seiner Einwechslung mit einem Pfostenschuss das Siegtor vorbereitet hatte, erstmals von Beginn an. Der Bayern-Star ersetzte den angeschlagenen van der Vaart, der zuletzt an einer Wadenblessur laborierte. Zudem agierte van der Wiel rechts in der Vierkette anstelle von Boulahrouz.
Bei der Slowakei, die bei ihren ersten WM-Teilnahme mit dem 3:2 gegen Italien für eine faustdicke Überraschung und den Einzug ins Achtelfinale gesorgt hatte, ersetzte Trainersohn Vladimir Weiss den gelbgesperrten Strba.
Das Achtelfinale
Im Moses-Mabhida-Stadion entwickelte sich eine muntere Anfangsphase, in der Jendrisek den ersten Warnschuss für die Slowakei abgab (2.). Danach übernahmen aber schnell die Niederländer das Kommando, ließen Ball und Gegner laufen und suchten immer zielstrebiger den Weg nach vorne. Van Persie (5.) und Sneijder (11.) fehlte bei ersten Chancen noch die Präzision. Besser machte es Robben: Von Sneijder mit einem öffnenden Pass traumhaft geschickt, setzte der Bayern-Star zu einem seiner unnachahmlichen Soli an. Drei Verteidiger konnten Robben nicht am Abschluss hindern, sein Linksschuss gegen die Laufrichtung von Mucha schlug im rechten Eck ein (18.).
Nach dem Führungstor ließ es die Elftal ruhiger angehen, ohne dabei auch nur für einen Moment die Kontrolle zu verlieren. Die klar unterlegenen Slowaken taten sich schwer mit konzentrierten Offensivaktionen und konnten die gut sortierte Hintermannschaft des Favoriten nie ernsthaft in Bedrängnis bringen. Die Partie verflachte bis zur Pause zunehmend. Außer zwei Halbchancen von van Persie (41./44.) gab es vor dem Wechsel nichts mehr zu vermelden.
Nach dem Wiederanpfiff war wieder mehr Schwung im Spiel der Niederländer, die auf die Entscheidung drängten. Dreh- und Angelpunkt weiterhin: Arjen Robben. Fast hätte er für eine Kopie des Führungstreffers gesorgt, doch diesmal war Torhüter Mucha mit den Fingerspitzen dran (50.). Wenig später legte Robben für Mathijsen auf, dessen Schuss aus acht Metern Mucha am Kopf traf (52.).
Vittek hat den Ausgleich auf dem Fuß
Schnell verpuffte der anfängliche Schwung wieder. Oranje begnügte sich damit, den knappen Vorsprung zu verwalten, was zunächst nahezu mühelos gelang. Nach einem beherzten Antritt von Stoch war Stekelenburg dann aber doch erstmals gefordert: Beim Schuss des Mittelfeldspielers von der Strafraumgrenze bekam der niederländische Torhüter gerade noch die Fäuste hoch (67.). Die noch größere Chance zum Ausgleich bot sich Sekunden später Vittek, der im Strafraum völlig frei vor Stekelenburg auftauchte, diesen aus 14 Metern jedoch nicht überwinden konnte. Bei einer weiteren guten Einschusschance jagte der frühere Nürnberger den Ball drüber (78.). Bange Momente für die Elftal!
Sechs Minuten vor Schluss war die Entscheidung jedoch gefallen: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von van Bronckhorst war Kuijt schneller am Ball als der aus seinem Tor geeilte Mucha und legte quer zu Sneijder, der keine Mühe hatte, ins leere Tor einzuschießen. Vittek gelang per Foulelfmeter (Stekelenburg an Sapara) in der Nachspielzeit noch Ergebniskosmetik. Nach dem vierten Turniertreffer des Slowaken wurde die Partie jedoch gar nicht wieder angepfiffen.
Nach dem vierten Sieg im vierten Spiel stehen die Niederländer im Viertelfinale in Port Elizabeth am Freitag (16 Uhr). Der Gegner wird am Montagabend im Duell zwischen Rekordweltmeister Brasilien und Chile ermittelt.