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Nach November-Tief: Packers suchen die Spur

Green Bay Packers müssen in Detroit ran

Nach November-Tief: Packers suchen die Spur

Die Green Bay Packers möchten im Dezember wieder durchstarten und den schwachen November vergessen lassen.

Die Green Bay Packers möchten im Dezember wieder durchstarten und den schwachen November vergessen lassen. Getty Images

Schleichender Negativprozess

Mit einer famosen Bilanz von 6:0 ging Green Bay nach einer Bye-Week in Spieltag acht: Es ging gegen die Carolina Panthers, die mit 37:29 die Oberhand behielten und aktuell mit 11:0 das letzte ungeschlagene Team der National Football League sind. Eine verkraftbare Niederlage also für die Packers - genauso wie das 10:29 erneut auswärts bei den Denver Broncos um einen damals stark aufgelegten Peyton Manning.

Im Heimspiel von Week 10 gegen den Divisionsrivalen Detroit rieben sich die eigenen Anhänger dann aber wirklich die Augen. Drei Dinge standen damals nach Spielschluss fest: Die Packers verloren nach den Niederlagen bei den Broncos und den Panthers zum dritten Mal in Folge und erzielten erstmals seit 26 Spielen keinen Touchdown in der ersten Hälfe (längste Serie in der NFL) mehr, während die Lions erstmals seit 1991 (!) wieder in Green Bay gewinnen konnten.

Rodgers: "Wir müssen!"

Die Stimmung bei den Käsestädtern kippte seither - auch der zwischenzeitlich verdiente Sieg in Minnesota (30:13) konnte einige Tatsachen wie die leicht hinkende Offensive oder die teils löchrige Defensive nicht verdecken. Zur benötigten Ruhe konnte schon gar nicht das jüngste Erlebnis, als im Lambeau Field auch die Chicago Bears mit 17:13 an Thanksgiving gewinnen konnten , beitragen. Nun, zum Auftakt von Week 13, steht ein richtungsweisendes Duell an: Im Thursday Night Game (Freitag, 2.25 Uhr, MEZ) treffen erneut die Detroit Lions, die drei Siege in Folge verbucht haben, und die Green Bay Packers aufeinander.

Mike McCarthy

Steht mit seinem Team in der Bringschuld: Green Bays Headcoach Mike McCarthy. Getty Images

"Lasst uns eines klarstellen", preschte Packers-Headcoach Mike McCarthy nach Tagen und Wochen der kritischen Berichterstattung voraus: "Wir waren schon erfolgreich in dieser Saison und oft auch schon hier (auf dem Ford Field; Anm.d.Red.). Erfolg kannst du aber nicht besitzen, er ist gemietet. Du musst ihn dir jedes Mal wieder aus Neue verdienen. Das wollen wir tun." Sein Plan: "Wir müssen das weiter fortführen, was uns in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Und wir müssen uns bereit machen, Detroit in Detroit zu schlagen."

Auch Spielmacher Rodgers, dessen bisherige Saisonbilanz mit 24 Touchdown-Pässen (nur vier Interceptions und drei Fumbles) nach wie vor stark ist, tat es seinem Trainer gleich und verdrängte kritische Stimmen: "Wir müssen uns akribisch vorbereiten und bereit für dieses Spiel sein. Vor allem müssen wir mit möglichen Widrigkeiten wieder besser zurechtkommen." Denn: "Die Lions spielen starken Football."

Komplett lassen sich die schlechten Fakten von "The Pack" aber nicht verdrängen: Während das Team aus dem US-Bundesstaat Wisconsin nach den ersten sechs Siegen im Schnitt 27,3 Punkte und 236,8 Passing Yards erreicht hatte, waren es in den letzten fünf Partien (vier Niederlagen) nur noch 19,6 Punkte und 218 Passing Yards. Starke Receiver wie Randall Cobb (nur einmal über 80 Yards in den letzten acht Spielen), James Jones (kein Catch gegen Chicago) oder Davante Adams (nur zwei von elf Zuspielen gegen die Bears verarbeitet) hinken den Erwartungen ebenfalls hinterher. Da konnte dann auch "Gunslinger" Rodgers nicht widersprechen: "Wir waren zuletzt nicht einmal annähernd so gut, wie wir sein können."

Gronkowski ist nicht zufrieden

Derweil in Foxboro, Massachusetts: New Englands absoluter Star-Tight-End Rob Gronkowski ist nicht zufrieden. Der 26-Jährige, der in der All-Time-Liste auf seiner Position mit 63 Touchdowns nur noch hinter Antonio Gates (103) und Tony Gonzalez (111) liegt, fühlt sich offenbar von den Referees der NFL ungerecht behandelt.

Rob Gronkowski

Einer der Besten der Liga: Rob Gronkowski. Getty Images

Bei der Overtime-Niederlage im Monday Night Game gegen die Denver Broncos (24:30) wurde eine wichtige Reception von "Gronk" von den Schiedsrichtern wegen einer Offensiv Pass Interference zurückgepfiffen - mit der Entscheidung waren die Patriots und vor allem der Betroffene selbst nach seinem minimalen Stoß bereits während der Partie sichtlich unzufrieden. Es war zudem bereits die fünfte Strafe dieser Art in der aktuellen Spielzeit für Gronkowski.

Am Tag nach der Pleite twitterte "98.5 The Sports Hub", ein regionaler Sportradio-Sender aus Boston, eine Story des US-Senders CBS, die eine unfaire Behandlung der Referees suggerierte. Der Tight End der Patriots antwortete auf den Tweet mit dem Wort "Agree". Er stimmt dem Beitrag also zu, was eine persönliche Unzufriedenheit nahelegt.

Um das Ganze noch weiter zu verdeutlichen: Gronkowski, der mit einem leicht lädierten rechten Knie (Überdehnung) zumindest für das anstehende Spiel am Sonntag (22.25 Uhr) ausfällt, hat alleine (!) bereits mehr sogenannter OPIs (Offensive Interference Penalty) zurückgepfiffen bekommen als 30 andere Teams zusammen.

mag