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Nicht zu fassen: Murray enteilt allen Bären

NFL, Week 14, Thursday Night: Chicagos Krise hält an

Nicht zu fassen: Murray enteilt allen Bären

Das Nachsehen haben: Brock Vereen (#45) von den Chicago Bears versucht DeMarco Murray zu stoppen.

Das Nachsehen haben: Brock Vereen (#45) von den Chicago Bears versucht DeMarco Murray zu stoppen. Getty Images

Die Ausgangslage vor dem Spiel auf dem Soldier Field hätte klarer kaum aussehen können: Chicago hatte von fünf Heimspielen nur zwei, Dallas dagegen alle fünf Auswärtspartien 2014 gewonnen. Doch einen Knacks hatten die in der Saison stark auftretenden Cowboys zu verkraften: die klare 10:33-Pleite zu Hause gegen den NFC-East-Erzrivalen Philadelphia (9:3) und den damit verbundenen Rückstand auf Rang eins. Und das noch am Feiertag Thanksgiving. Headcoach Jason Garrett zum Thema Niederlagenbewältigung gegenüber ESPN: "Wir müssen uns auf Chicago fokussieren. Wir müssen vom Spiel gegen die Eagles lernen, müssen auf die guten Sachen aufbauen, die schlechten korrigieren."

Die Bears dagegen hatten sich schon damit auseinandersetzen müssen, wohl wieder nicht die Play-offs erreichen zu können. Trotz einiger Verbesserungen im eigenen Spiel: Während 2013 noch 29,8 Punkte des Gegners im Schnitt pro Spiel zugelassen worden waren, waren es 2014 bis zum Spiel gegen Dallas 28,1. Eine Verbesserung, allerdings eine zu kleine. Quarterback Jay Cutler hatte sich dennoch kämpferisch gezeigt: "Ich denke nicht, dass irgendjemand aufgeben will, allein schon wegen des Charakters der Jungs."

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Die hielten zumindest im ersten Viertel in der Defense noch den Angriffen der Gäste stand: 0:0. Was ein Kunststück war, denn in den Reihen der Cowboys steht mit Tony Romo nicht nur ein starker Quarterback, sondern mit DeMarco Murray der beste Läufer der Saison. Und der Running Back kam dann auch ins Rollen! Mit 179 Yards am Boden zerlegte Murray das Bärenfell in seine Einzelteile, einmal überquerte er dabei auch die Linie zur Endzone. In der Luft kamen bei neun gefangenen Bällen noch einmal 49 Yards hinzu.

Dieser erste Touchdown des Spiels, erzielt aus einem Yard Entfernung, stellte die Weichen. Zwar glich Chicago durch einen 12-Yard-Pass von Cutler auf Ex-Cowboy Martellus Bennett noch aus, was folgte, waren allerdings vier Cowboys-Touchdowns in Reihe. Dreimal fand Romo dabei seine Mitspieler mit Pässen in der Endzone - über 13, 24 und 6 Yards. Zwei Touchdowns verbuchte dabei Cole Beasley. Joseph Randle stellte mit einem 17-Yards-Lauf das Ergebnis auf 35:7!

Marshall muss mit Rippenverletzung passen

Erst Artistik-Catch, dann Rippenblessur: Brandon Marshall geht geknickt vom Feld.

Erst Artistik-Catch, dann Rippenblessur: Brandon Marshall geht geknickt vom Feld. Getty Images

Immerhin: Derart abschlachten wollten sich die Bears nicht. Ihre Antwort im Schlussviertel waren 21 Punkte und ein Verkürzen des Rückstands bis auf zehn. Cutler (32/46 341 Yards, 2/1) zeigte dabei dann auch mal sein Können. Und das ohne seinen Star-Receiver Brandon Marshall, der mit einer Rippenverletzung im zweiten Viertel aufgeben musste. Kurz zuvor hatte der Hüne auf spektakuläre Weise noch einen 42-Yard-Pass artistisch mit der rechten Hand kontrolliert und für Jubel auf den Rängen gesorgt. Marshall twitterte wenig später: "Danke für die Gebete. Mir geht es gut."

Am Ende stand ein ungefährdeter 41:28-Sieg des Favoriten, der sein Konto auf 9:4 (6:0 auswärts!) aufstockte und erstmals seit 2009 die Saison mit einer positiven Bilanz abschließen wird (zuvor dreimal 8:8).

"Wir haben noch alle Ziele vor uns und nichts erreicht", sagte der durch Rückenschmerzen nach einem Rippenbruch geplagte Romo (21/26, 205 Yards, 3/0). "Das mit der 8:8-Sache ist eher etwas für euch Journalisten." Die Bears (5:8) können sich wie fast schon gewohnt auf einen spielfreien Januar einrichten.

Murray gleichauf mit Cowboys-Legende Smith

Zurück zu DeMarco Murray: Der Running Back unterstrich seine Wichtigkeit für die Cowboys mit seinem 11. 100-Yards-Spiel in der laufenden Saison. Damit zog er mit dem unvergessenen Emmitt Smith (1995) in der Franchise-Chronik gleich.

Cowboys-Tackle Brent ist zurück

Neben Murray stand bei den Cowboys auch noch Defensive Tackle Josh Brent im Fokus. Er absolvierte sein erstes Spiel nach einer zehn Partien währenden Sperre. Im Dezember 2012 hatte Brent angetrunken einen Unfall verursacht, bei dem sein Teamkollege Jerry Brown verstarb. Er wisse sein Glück zu schätzen, wieder spielen zu dürfen, sagte Brent.

Week 14 im Überblick:

Thursday Night:

Chicago - Dallas 28:41

Sunday:

Cincinnati – Pittsburgh
Cleveland – Indianapolis
Detroit – Tampa Bay
Tennessee – New York Giants
Miami – Baltimore
Minnesota – New York Jets
New Orleans – Carolina
Washington – St. Louis
Jacksonville – Houston (Sonntag, 19 Uhr, MEZ)
Denver – Buffalo
Arizona – Kansas City (Sonntag, 22.05, MEZ)
Oakland – San Francisco
Philadelphia – Seattle (Sonntag, 22.25 Uhr, MEZ)

Sunday Night:

San Diego – New England (Montag, 2.30 Uhr, MEZ)

Monday Night:

Green Bay – Atlanta (Dienstag, 2.30 Uhr, MEZ)

aho/mag